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Kuehne

Kritik von Kuehne

Die Story klingt allseits bekannt. Ein Raumschiff stürzt ab und die Überlebenden müssen gegen eine fremde außerirdische Spezies kämpfen. Schon beim Lesen der Inhaltsangabe wird schnell klar, dass es sich um eine Kopie von „Alien“ handelt. Doch ist dies tatsächlich als negativ zu bewerten? Viele Stimmen behaupten: „Gut geklaut ist halb gewonnen“. Ob dies auch bei „Pitch Black“ zutrifft erfahrt ihr hier. Manche mögen sagen, es gebe nur noch zwei Arten von Sci-Fi Filmen. Filme die „Alien“ ähneln und Filme die „Matrix“ ähneln. Entweder dreht sich die Thematik um Weltraummonster und den Kampf um das Überleben oder es werden fantastische Zukunftsversionen geschaffen. Die Filme die „Matrix“ ähneln haben oft einen philosophischen Unterton und daher einen höheren Anspruch an die Zuschauer. Die Filme die „Alien“ ähneln sind oftmals abgekupferte Ideen und bestechen nur durch die möglichst kreativen Todesarten der Protagonisten. Es handelt sich mehr um ein abgenutzte Urmuster, welches solange aufgewärmt wird, wie es noch Geld in die Kasse schwemmt. Sehr häufig haben diese Filme keinen geistigen Nährwert. „Pitch Black“ reiht sich auf jeden Fall in die Kategorie „Filme die Alien ähneln“ ein. Noch dazu bestand ein Problem mit dem Budget des Filmes. Kann man mit 23 Millionen Dollar einen innovativen Sci-Fi Film drehen? Erstaunlicherweise ja. Mit Pitch Black ist dem Regisseur David Twohy ein Film gelungen, welcher bei Fans bereits Kultstatus besitzt. Dies liegt allerdings weder an den Effekten noch an der Story. Twohy hat „den“ Anti-Helden schlechthin geschaffen. Die Figur des Riddick ist bereits heute schon Kult. Die Coolness, welche Vin Diesel hier an den Tag legt, sucht seines gleichen. Die Rolle des Riddick scheint ihm auf den Leib geschrieben worden zu sein. Riddick, ein Mörder, welcher wegen einer Augenoperation in der Dunkelheit sehen kann. Schon bei seinem ersten Auftreten im Film wird dem Zuschauer die ausstrahlende Präsenz klar. Riddick gehört zu den bösen Buben und ist trotzdem er der Held des Filmes. Zu keiner Minute ist er der Antagonist, sondern hat sämtliche Sympathien des Publikums für sich. Der Look von „Pitch Black“ sucht seines gleichen. Die drei Sonnen sorgen für eine unwirkliche und drückende Beleuchtung und verschaffen zusammen mit außergewöhnlichen Sets dem Film einen sehr surreal und einzigartigen Stil. Die Optik mit ihren stark verfremdeten Farben und überbelichteten, grobkörnigen Aufnahmen, dem beeindruckenden Sonnenuntergang, der einen riesigen Planeten am Horizont erscheinen lässt und Riddicks Egoperspektive und Nachtsicht garantieren ganz großes Sci-Fi Kino. „Pitch Black“ arbeitet mit einer visuellen Verfremdung, wie man sie nur selten in Filmen mit geringem Budgets erlebt, und betont damit den Kontrast zu der später eintretenden totalen Finsternis. Die Probleme beginnen erst in der zweiten Hälfte, wenn die Dunkelheit Einzug hält und die Wesen Jagd auf das Frischfleisch machen. Es wäre wirkungsvoller gewesen die computeranimierten Kreaturen nicht sofort zu zeigen. Twohy hätte längere Zeit mit Geräuschen, Schreien und Schatten spielen sollen. Stattdessen verlieren sich hier Spannung und die in der ersten Halbzeit gut konstruierte Atmosphäre im digitalen visuellen Overkill. Denn die Effekte selbst sind nicht unbedingt ein Hingucker. Zu häufig sieht man den Einsatz der CGI-Effekte, welche leider etwas billig aussehen. Hier hätten Modelle oder eben das konsequente „Nichtzeigen“ der Wesen eine bessere Wirkung auf die Gesamtheit des Filmes gehabt. Das Ableben der Protagonisten verläuft nach Schema F. Ob jemand aus Dummheit aufspringt und den Wesen in die Fänge rennt oder ob jemand aus Panik falsch reagiert und damit das ganze Unterfangen zunichtemacht… es sind alles bekannte Elemente des Horrorfilms. Davon kann sich „Pitch Black“ nicht freisprechen. Alles verläuft genauso wie der Zuschauer es von Anfang an vermutet. Nur der Schluss bietet eine kleine Überraschungworauf an dieser Stelle nicht eingegangen werden soll. Des Weiteren sind alle Charaktere im Film klischeehaft dargestellt. Der gottesfürchtige Imam, welcher immer noch auf Gottes Gnade und Güte hofft, nachdem die Wesen seine beiden Söhne getötet haben, der toughe Cop, der bereitwillig jeden aus der Gruppe opfern würde um zu überleben… alles Figuren hat man schon mehrfach in anderen Filmen dieses Genres gesehen hat. Trotzdem machen alle Schauspieler ihren Job gut und man nimmt ihnen die Rollen ab. Keine nervenden Nebencharaktere, keine Witzbolde, welche die Atmosphäre zerstören und im Zentrum Riddick, welcher zwar nicht durch sein Schauspiel auffällt sondern eher durch seine Leinwandpräsenz. Einzig der Sinneswandel von Riddick ist dem Zuschauer ein Dorn im Auge. Es wird nicht klar, warum er der Gruppe hilft, welche ihn im Übrigen zu Beginn des Filmes töten wollte. Die Fähigkeit im Dunkeln zu sehen macht ihn hier zum Übermenschen und schnell wird klar, dass er nicht auf Hilfe angewiesen ist. Seine Begleiter sind für Ihn unnötiger Ballast und warum ein verurteilter, skrupelloser Mörder auf einmal einen solchen Sinneswandel durchmacht wird einfach nicht deutlich. Trotz der bekannten Story schafft es „Pitch Black“ eine schöne Spannungsatmosphäre aufzubauen. Beginnend mit einem spektakulären Raumschiffabsturz wird dem Zuschauer zu keiner Zeit langweilig. Der Film ist nicht überladen sondern einfach gut portioniert. Die Wesen selbst ähneln stark dem Alien von H.R. Giger, wirken trotzdem sehr „stylisch“. Über die teilweise schlechten Animationen kann man hinweg sehen sofern man sich vor Augen führt, dass das Budget eher auf ein B-Movie schließen würde. Fazit: "Pitch Black" ist zusammengeklaute, inhaltslose, zweitklassige Science-Fiction, die erstklassig funktioniert. Gelöst eifert Regisseur David Twohy den Vorbildern "Alien" und "Predator" nach und liefert einen wohldosiert effektreichen wie kurzweiligen Weltraumthriller, der vor allem von der Coolness Vin Diesels lebt. Zurücklehnen und Spaß haben. Dies ist eine gelungene Geburt vom Antihelden Riddick.

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