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Hardymazing

Kritik von Hardymazing

Gesehen: November, 2014

“A Walk Among The Tombstones” setzt den furchtbaren Trend der spoilernden Trailer fort und raubt damit, eigentlich eindrucksvollen Sequenzen und Wendungen ihre Magie. Der Trailer lockt zudem die falschen Leute ins Kino und schreckt die falschen ab. Denn statt einem Vorspiel zu “Taken 3″ bekommt man hier einen wirklich durchschnittlich guten Neo-Noir-Film, der vielmehr eine schwächere Version von Finchers “Verblendung” ist, als ein weiterer “Neeson-Kicks-Ass” Film. Neeson selbst spielt zwar immer noch eine, für ihn typische Rolle, jedoch mehr “down-to-earth”, wodurch er sich perfekt in einen düsteren, ruhigen und langsam erzählten Kriminal-Thriller wie “Tombstones” einfügt, der sich auch mal Zeit nimmt seine Charaktere aufzubauen. Dies funktioniert zum Beispiel gut mit dem Sidekick TJ (Brian Bradley), der Protagonist Matt Scudder zur Seite gestellt wird, und die daraus entstehende, überraschend gut funktionierende Mentor-Gelehrter-Beziehung, die dem Film – auch durch seine Prise Humor – einen gewissen Charme verleiht. Die meisten Sachen hingegen, funktionieren leider nicht so gut. Regisseur und Drehbuchautor des Films, Scott Frank, baut fast jede Sache wunderbar auf, um dem Zuschauer zu zeigen wie etwas oder jemand wirken soll, setzt danach aber keine weiteren Impulse um diese Eindrücke aufrecht zu halten und so verblassen sie mit der Zeit. Ein Beispiel: Die Bösewichte werden uns, mit Hilfe einer sehr heftigen Szene als psychopathische Sadisten vorgestellt, doch schon 20 Minuten später sind sie für uns nur noch irgendwelche Bösewichte, von denen wir wissen, die sollen irgendwie schlimm wirken - tun sie aber nicht mehr wirklich. Leider geht durch genau diese Fehler und den dadurch entstehenden Anspannungsabfall, die gut aufgebaute dreckig-düstere Atmosphäre größtenteils flöten und wird nur noch von ausgezeichneten Bilder und Kameraeinstellungen aufrecht erhalten. Ein kleines Highlight sind die Rückblenden mit denen nicht nur Scudders Vergangenheit beleuchtet, sondern auch die Geschichte rund um die Entführungen erzählt wird. Das bringt Abwechslung in die Story und setzt gute Impulse. Ich kann das leider nicht mit Sicherheit sagen, da ich das Buch nicht gelesen habe, aber gerade durch genannte Rückblenden fühlt sich der Film an, wie eine gute Buchadaption. Es klingt komisch, doch man hat manchmal das leichte Gefühl mal liest grade ein Buch wenn man den Film guckt. Ob Scott Frank einfach nur Glück hatte, dass sich die Erzählweise des Buches filmisch so gut umsetzten lies, oder ob dies sein Verdienst war, kann ich leider nicht klären. Aber so oder so – Es funktioniert! Für alle also, die mehr auf ruhig und düster als auf schnell und BUMM stehen, ist “A Walk Among The Tombstones” eine akzeptable Option um sich knappe 2 Stunden berieseln zu lassen.

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