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Gertschi

Kritik von Gertschi

Liebespaar wie Dick und Doof

„Was hast du denn für große Augen? Was hast du denn für große Ohren? Und was hast du für einen großen . . .?" Bevor die Zensur einschreiten kann, sitzt das Callgirl Rotkäppchen verängstigt am Boden im Winkel. Und der Kunde mit Teddybär, den zu verwöhnen sie grad im Begriff war, hat ein paar große, unschöne, tödliche Löcher in Bauch und Plüschtier...

Hals über Kopf stürzt dieser Krimispaß in ein Faß voll Humor, Spannung, Gänsehaut. Wirft mit Pointen um sich wie der Gschnas mit Konfetti. Die Story selber ist so alt wie die Sitte. Und unschlagbar unterhaltsam.

Zwei reiben sich aneinander wie Streichholz und Streichholzschachtel; dabei flammt Witz auf, flackert gute Laune, brennt schließlich die Liebe. Ein zynischer Polizist, der Huren haßt und verachtet. Eine verängstigt hysterische Hure, die den Polizisten haßt. Aber beide brauchen einander: sie seinen Schutz vor einem psychopathischen Killer; er ihr Geld, weil man ihn gefeuert hat.

Als Della, die filmtypische Hure mit dem Herz aus Gold, mimt Liza Minnelli genau jene Prise zuviel die komische Nudel, die es Schlitzohr Burt Reynolds leicht macht, mit knorrigem Charme und bärbeißigem Humor seine Scherzchen so köstlich ins Trockene zu bringen. Auf ihre Kosten natürlich. Die auf den ersten Blick etwas kuriose Paarung  (die beiden spielten bereits etwas glücklos in "Abenteuer auf der Lucky Lady") funktioniert hier erstaunlich gut. Kein Liebespaar war komischer seit Dick und Doof. Und kein Killer unverwundbarer seit Siegfried. Da lachen selbst Zwiderwurzen.

Der von TV-Veteran Jerry London ("Shogun", "Einsatz in Manhattan") nicht immer elegant, aber flott und humorvoll inszenierte Action-Thriller hält bis kurz vor Schluß die Spannung und den trockenen Humor. Erst in den letzten Minuten erliegen die Drehbuchautoren dem Knieschuß-Syndrom, von dem ohnehin die meisten Hollywoodfilme neuerer Herstellung befallen sind. Soll heißen: Unnötiges Herumgeballere drängt sich in den Vordergrund, auch Action genannt.

Fazit: "Rent-a-Cop" ist gewiß kein großer oder wichtiger Film, aber ein gut gelauntes B-Picture mit zwei sympathischen in die Jahre gekommenen Hollywoodstars in Höchstform.

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