Zum Kinostart von "Feinde - Hostiles" - Die 10 besten Filme mit Christian Bale

von Pascal Reis

Er gehört zu den größten Charakterdarstellern unserer Zeit: Christian Bale. Seine extreme Auffassung von Method Acting umfasst den imposanten Muskelbau genauso wie den höchst fragwürdigen Gewichtsverlust. Dass Bales Schauspielkunst allerdings über jeden Zweifel erhaben ist, beweist der walisische Oscar-Gewinner nun um ein weiteres Mal in Scott Coopers famosem Feinde – Hostiles. Anlässlich dessen Kinostart werden in dieser Liste nun noch einmal 10 sehenswerte Filme von Christian Bale ins Auge gefasst.

Diesist eine Liste von Souli.

10: Harsh Times – Leben am Limit

Wenn David Ayer etwas beherrscht (und manchmal beschleicht einen ja das Gefühl, er beherrscht nicht sonderlich viel), dann ist es die plastische Etablierung delinquenter Milieus im (sub-)urbanen Geflecht. Befreit vom analytischen Habitus, der Martin Scorseses kinematografischen Meilenstein belebte, transferiert Ayer "Taxi Driver" in die Jetztzeit und lässt Christian Bale als Kriegsveteran mal wieder so richtig schrill aus der Haut fahren, während er verloren durch die geschilderte Hoffnungslosigkeit der Großstadt streift. Bale mimt den temperamentvoll-prolligen Jim gewohnt einnehmend, fördert die schiere Verwüstung seiner Psyche an die Oberfläche und reißt alles und jeden mit in den Abgrund, der ihm zu nahe kommt.

9: Todeszug nach Yuma

James Mangold ist ein hervorragender Handwerker. Er erhebt diesen, eigentlich in Ansatz recht konventionellen, Western zur furiosen Genre-Erfahrung. In den Hauptrollen brillieren Christian Bale und Russell Crowe gleichermaßen und entzünden einen Wettlauf gegen dieZeit, in dem Freundschaft, Loyalität, Tugend und Verdorbenheit. Wer sich mit dem Teufel einlässt, wird selber zum Teufel.

8: Das Reich der Sonne

Einfühlsames Kriegsporträt aus der Perspektive eines kleinen Jungen. Mag "Das Reich der Sonne" auch nicht zu den besten Werke im Schaffen von Steven Spielberg zählen, so ist diese unverkennbare Hommage an die singuläre Bildgewalt eines David Lean doch zweifelsohne ein sinnlicher Leinwandakt, mit einigen herausragend Szenen und einem überaus überzeugenden Christian Bale in jungen Jahren.

7: The Big Short

Abgefahren, außergewöhnlich, notwendig. Drei Worte, die Adam McKays im Anspruch absolut respektable Finanzdramödie ganz ausgezeichnet beschreiben.Zwar steht sich "The Big Short“ durch einige humoristische, charakterliche und inszenatorische Ungereimtheiten hier und da selbst etwas im Weg, was die Verantwortlichen hier aber aus dem öden Thema Finanzkrise geformt haben, ist ebenso unterhaltsam wie kreativ und wichtig. Sicherlich einer der einzigartigsten Filme des Jahres und im Hinblick auf Regisseur McKay eine wahrlich erfreuliche Überraschung.

6: Prestige - Die Meister der Magie

Eigentlich geht es in "Prestige" gar nicht um Zauberei, es geht um das Filmemachen– was natürlich auch eine ganz eigene Form der illusorischenTäuschung ist. Christopher Nolan erzählt dieses Duell der Magier als Abgrund der Obsessionen. Aus Freundschaft wird Rivalität, während Christian Bale und Hugh Jackman diesen hochspannenden und wunderbar doppelbödigen Klassiker mit ihrer ganzen Starpersona auf den Schultern tragen. Extrakudos: David Bowie in der Nebenrolle als Nikolas Tesla.

5: The Fighter

"The Fighter" ist in erster Linie ein eindringliches wie vielschichtiges Drama geworden, welches sich als großes Schauspielerkino offenbart. Die vielen Leistungen sind grandios, fügen sich perfekt ein und ergeben so einen atmosphärisch stimmigenFilm, der authentisch die Geschehnisse von Micky "Irish"Ward erzählt. Regisseur David O. Russell ist so eine packende Charakterstudie gelungen, welche durch intensive Boxkämpfe ergänzt wird und so dem Zuschauer die Welt von Micky und seiner Familie präsentiert. Bewegendes Kino, welches man nicht so schnell vergisst.

4: The Dark Knight

Auch "The Dark Knight" setzt den von Christopher Nolan in "Batman Begins" rehabilitierten Batman-Mythos äußerst hochwertig (und noch gigantischer) fort. Noch mehr als im Vorgänger schlägt Nolan eine Brücke zur Realität und stellt die Gepflogenheiten Gothams, und damit auch die jeweiligen Ideologien der Hauptakteure, in Konnex mit den moralischen Ansprüchen unserer Wirklichkeit. Den Vorwurf, etwas überladen zu sein, muss sich "The Dark Knight" gefallen lassen, genau wie Comic-Puristen den phantastische Anklang der Vorlage schmerzlich vermissen werden. Als Replik auf den War on Terror samt kollektiver Angstzustände unserer Gesellschaft leistet "The Dark Knight" als Blockbuster wirklich bestechend gute Arbeit.

3: Rescue Dawn

Christian Bale und Werner Herzog: Extrem trifft auf Extrem. Die wahre Geschichte des amerikanischen Piloten Dieter Dengler, der im Zuge einer streng geheimen Bombenmission über Laos abgeschossen wurde. Was folgt, ist ein beeindruckend wie zermürbend inszenierter Kampf ums Überleben, indem nicht nur Herzogs Gefühl für das ganz eigene Klima des Dschungels zum Ausdruck kommt, sondern auch Christian Bales ultimatives Körperschauspiel: Mehr Kilos hat er sich für keinen Film herunter gehungert.

2: Der Maschinist

Brad Anderson erschuf mit "The Machinist" ein abgründiges und brutales Stück Filmgeschichte, und dies nicht nur wegen der in jederHinsicht außerordentlichen Leistung seines Hauptdarstellers Christian Bale. Düster und beklemmend eröffnet sich hier eine Studie (nicht nur) über Schizophrenie, die es in sich hat. Ein Film,d er den Zuschauer auch nach seinem Ende noch eine ganze Weile beschäftigen wird, und immer wieder Stoff für eine Neusichtung liefert.

1: American Psycho

Längst schon ist es "American Psycho" gelungen, Kultstatus zu erlangen. Und das durchaus zu Recht! Mary Harrons Adaption des Skandalromans von Bret Easton Ellis offenbart sich nicht nur als eiskalte Gesellschaftsstudie, sondern auch als Affront an ein Kino, in dem immerzu jeder Schritt psychologisiert werden muss. "AmericanPsycho" hingegen reißt sie herunter, die Maske derZurechnungsfähigkeit und erzählt über Patrick Bateman von einem Schmerz, der die gesamte Welt überschwemmt: Dem Schmerz derultimativen Gleichgültigkeit.

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