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Diskussion zum Sonntag: Einbindung der Zuschauer durch Abstimmung?

Vitellone

Von Vitellone

Quelle: MB
Bildnachweis: © ARD Degeto/Moovie GmbH/Julia Terjung | „Terror – Ihr Urteil“

Das Abstimmen ist ein Konzept, welches fest in unserem Alltag verwurzelt ist. Das beginnt bei täglichen Entscheidungen unter Freunden/Bekannten und endet bei Volksentscheiden und Wahlen. Auch in der Welt des Films findet das Konzept seine Anwendung, seit jeher bei Preisverleihungen und in gewisser Weise auch bei Filmbewertungen. Neuere Entwicklungen erlauben es uns dadurch sogar in den Schaffensprozess eines Films einzugreifen. In abstrakter Form etwa durch Petitionen, Crowdfunding oder auch auf Netflix, die sich bei ihren Eigenproduktionen ja auch an den Vorlieben ihrer Zuschauer orientieren. Konkreter wurde da schon Amazon, die beim Dreh von eigenproduzierten Serien kurzerhand die Pilotfolgen zur Abstimmung stellten und nur den Gewinner weiterdrehten. Seinen bisherigen Höhepunkt erreicht diese Entwicklung jetzt in Form des TV-Experiments Terror – Ihr Urteil.

Basierend auf dem gleichnamigen Theaterstück von Ferdinand von Schirach geht es in der Fernsehproduktion, die vergangenen Freitag auch bundesweit in den Kinos ausgestrahlt wurde, um einen fiktiven Gerichtsprozess. Der Luftwaffen-Major Lars Koch (Florian David Fitz) steht vor Gericht, weil er aus eigenem Ermessen ein entführtes Passagierflugzeug abgeschossen hat, das drohte in die vollbesetzte Allianzarena abzustürzen. Das moralische Dilemma der Situation ist klar. „Darf“ man 164 Menschen töten um Zehntausende andere zu retten? Der Clou an der Sache? Genau diese Frage müssen wir Zuschauer online oder per Anruf beantworten und abhängig von diesem Ergebnis wird dann das entsprechende Ende ausgestrahlt. Aber wohin führt uns das? Fördert das Konzept die Auseinandersetzung mit moralisch wichtigen Themen oder beraubt sie durch ihren demokratischen Ansatz die künstlerische Integrität des Regisseurs?

Wie findet ihr das Konzept von Terror – Ihr Urteil? Eine Idee für die Zukunft oder nur eine Eintagsfliege? Ist es ein guter Ansatz um sich mit schwierigen Themen auseinanderzusetzen oder macht man es sich als Regisseur zu leicht die Entscheidung auf den Zuschauer abzuwälzen?

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