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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Um seine Farm zu schützen stellt John Tunstall in New Mexico eine handvoll junger Männer an, die aber nicht nur für ihn arbeiten sondern auch Lesen und Schreiben lernen sollen. Eines Tages wird Tunstall von Männern seines Nachbarn ermordet, aber der zuständige Sheriff zeigt kein Interesse, den Fall aufzuklären, denn auch er wird vom Nachbarn geschmiert. Daher bleibt den “Young Guns” nichts anderes übrig, als die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Ein guter Freund des Ermordeten, ein Anwalt, schafft es, die sechs jungen Männer zu Hilfssheriffs zu machen, doch als solche haben sie auch gewisse Regeln einzuhalten, und nachdem einer von ihnen einen Gegner erschießt statt ihn festzunehmen, stehen plötzlich sie selbst ganz oben auf der Fahndungsliste.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

In den 80er Jahren war der US-Western nicht sonderlich angesagt in Hollywood. Nur sehr vereinzelt gab es mal Versuche eine Wiederbelebung, wie 1985 mit Clint Eastwood’s Pale Rider – Der namenlose Reiter oder dem etwas „moderner“ veranlagten Silverado, dem es trotz einem großen Staraufgebot nicht gelang, die Massen wieder für das Genre zu begeistern. Umso bemerkenswerter war der Kassenerfolg von Young Guns, der 1988 mehr als das dreifache seines Budgets einspielte. Regisseur und Co-Produzent Christopher Cain (Der Prinzipal - Einer gegen alle) gelang dies wohl hauptsächlich durch eine „Frischzellenkur“ im Stil der 80er. Obwohl sich der Film an realen Ereignissen orientiert (dem Lincoln-County-Rinderkrieg von 1878) versucht er sich gar nicht erst an einer historisch korrekten Nacherzählung, noch an einem klassischen Western im eigentlichen Sinne.

Der aus England übergesiedelte Rinderzüchter Tunstall (Terence Stamp, The Limey) hat sich einem Haufen junger Strauchdiebe und Unruhestifter angenommen, gibt ihnen Arbeit auf der heimischen Ranch und versucht nebenbei, aus ihnen wenigstens halbwegs anständige oder zumindest grob kultivierte Männer zu machen. Das neueste Mitglied ist der ungestüme Revolverheld William H. Bonney (Emilio Estevez, Breakfast Club – Der Frühstücksclub), der später als Billy The Kid von sich reden machen wird. Als die Schergen des konkurrierenden und mit allen korrupten Wassern gewaschenen Murphy (Jack Palance, City Slickers – Die Großstadt-Helden) Tunstall ermorden, werden die „Young Guns“ zunächst zu Hilfssheriffs ernannt. Da sie aber lieber umlegen als festnehmen und Murphy’s Einfluss einfach viel zu groß ist, werden die Jäger bald zu Gejagten.

Mehr oder weniger hält sich Christopher Cain an den realen Ablauf der Geschehnisse, mit reichlich künstlerischen Freiheiten. Darum geht es hier aber auch gar nicht. Young Guns richtet sich nicht an ein Publikum, welches ein historisch korrektes Biopic über Billy The Kid oder jede andere der zahlreich auftauchenden Figuren interessiert. Besetzt mit jungen, aufstrebenden und zum damaligen Zeitpunkt bereits äußerst populären Stars entstand ein Western für Leute, die normalerweise gar keine Western schauen. Ein Western für die Generation MTV. So ähnlich wie es der im gleichen Jahre erschienene Nightmare on Elm Street 4 für das Horrorgenre war – nur in diesem Fall dann doch eindeutig besser. Das hat sogar einen ganz kleinen Coming of Age-Charakter. Anfangs benimmt sich die Rasselbande noch wie 15jährige auf Klassenfahrt, Terence Stamp übernimmt dabei mehr den Bildungs- und Erziehungsauftrag als den des Arbeitgebers. Damit sind die Figuren der hauptsächlich angepeilten Zielgruppe doch recht nah. Denn obwohl der Film in der Folge durchaus nicht an expliziter Gewalt spart, er will eindeutig eine jugendliche Zuschauerschaft für sich gewinnen. In den USA ist das mit der filmischen Gewalt in der Hinsicht ja auch nicht unbedingt das Problem. Solange niemand blankzieht, wird die Jugend nicht gefährdet.

Trotz seiner glasklaren, popkulturellen Ausrichtung funktioniert der Film auch für „normale“ Western-Fans. Mit dem Humor wird nicht übertrieben, das bewegt sich alles noch im halbwegs ernsthaften Rahmen und es werden sogar hier und da kleine Referenzen eingebaut, die sich eindeutig an fachkundigere Zuschauer richten. So spielt auch Pat Garrett eine kleine Rolle am Rande mit den entsprechenden Anspielungen auf das, was in seiner Geschichte mit Billy The Kid noch geschehen sollte. Und wer Spiel mir das Lied vom Tod kennt, kann schon kurz vor dem Attentat auf Tunstall erahnen, was als nächstes geschieht. Das sind nur Nuancen, die sich genau so gut übersehen ließen, die dennoch eindeutig bewusst so installiert wurden. Zudem ist die Besetzung in der Tat ein echter Coup. Emilio Estevez, Kiefer Sutherland (The Lost Boys), Lou Diamond Phillips (Pentagramm – Die Macht des Bösen) und Charlie Sheen (Plattoon) waren damals heiß wie Frittenfett und harmonieren auf der Leinwand großartig. Diese eigentlich gelungene Gratwanderung ist paradoxerweise aber auch ein Kritikpunkt an Young Guns: Obwohl er sowohl das juvenile Popcorn-Kino und den Genre-Film unter einen Cowboy-Hut bekommt, ist er in keiner der beiden Kategorien wirklich bestechend. Das ist gute Unterhaltung für den Moment, aber bis auf die Stars bleibt da über die Zeit nicht allzu viel hängen. Dafür fehlt es an den außergewöhnlichen Momenten. Ist aber mal was Anderes und brachte zumindest damals frischen Wind in die verstaubten Ponchos einer immer mal wieder totgeglaubten Filmgattung.

Fazit

Kurzweilige Western-Version für die Generation MTV mit tollen Stars auf ihrem frühen Karrierehöhepunkt. Hat auch heute noch viel Erfrischendes, wenn auch keine echte Konkurrenz zu den großen Vertretern des Genres. Aber auf dieser Augenhöhe wollte man auch bewusst nie agieren. Eine immer mal wieder ganz nette Alternative.

Kritik: Jacko Kunze

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