{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Ein Zug aus der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal bringt vier Menschen in die Großstadt Johannesburg. Die junge Tänzerin Zanele ist mit der kleinen Zodwa unterwegs zu deren Mutter Thobeka, die aber nicht wie erwartet eine berühmte Sängerin geworden ist, sondern mit ihrem Partner eine Kneipe betreibt. Sie ist selbst ihre beste Kundin; als Mutter ist sie unberechenbar. Nhlanhla hingegen setzt große Hoffnungen auf seinen wohlhabenden Cousin Xolani, der ihm einen Job versprochen hat. Doch seine naive Zuversicht wird auf eine harte Probe gestellt. Nkulu schließlich soll den Leichnam seines Vaters abholen, damit er zu Hause beerdigt werden kann, stößt dabei aber auf unerwartete Widerstände.

Kritik

Äußerlich lässt sich Akin Omotosos Ensembledrama leicht mit einer südafrikanischen Version des abgegriffenen Hollywoodmotivs vom Streben nach dem amerikanischen Traum verwechseln. Doch der episodische Großstadtkrimi wirft sein Figurentrio in einen Moloch, der radikal anders tickt als westliche Metropolen. Hier in Joburg spielt niemand rum, erklärt der abgehärtete Xolani (Warren Masemola) seinem naiven Neffen Nhlanhla (Sihle Xaba). Der ist einer von drei jungen Passagieren im titelgebenden Zug aus KwaZulu-Natal, um die sich die roten Fäden verknüpfen. Statt eines Plots entspinnt sich ein Netz des Verbrechens, das die Protagonisten unentrinnbar gefangen nimmt.

Traditionalismus, soziale Ausgrenzung und Armut ölen die menschenzermalmende Maschinerie der Gewalt. Nkulu (Sibusiso Msimang) soll die Leiche seines Vaters überführen, doch die Zweitfamilie des Toten ist ihm zuvorgekommen. Seine alten Verwandten fürchten den Zorn der Ahnen – nur ein abergläubischer Witz für seinen reichen Halbbruder Madoda (Mncedisi Shabangu) gleichgültig abtut. Dort kann eine Frau bloß jemands Gattin werden, warnt die verhärmte Barfrau Patricia (Phuthi Nakene) die gutgläubige Zanele (Zimkhitha Nyoka). Das Hausmädchen muss Patricia ihre kleine Tochter überbringen und ein drängendes Geheimnis loswerden. Patricia dachte sie sich als berühmte Sängerin. Die Realität sieht anders aus. 

Diese Erkenntnis unterminiert unerbittlich die Ideale der Charaktere. Entweder passen sie ihre Aspirationen den brutalen Tatsachen an oder landen tot im Kofferraum wie dem von Gangsterboss Xolani. Für ihn und die übrigen Städter sind die „Zulu Boys and Girls“ ein gefundenes Fressen. Gutwillen ist im harmlosesten Fall nutzlos und im schlimmsten tödlich. Auf dem harten Pflaster sind es die unerwarteten Momente von absurder Komik und Empathie. Der Regisseur verurteilt nicht, er blickt hinter die einschüchternde Maske der Antagonisten und vice versa hinter die Fassaden jener, die vermeintlich freundlich auftreten. Dort verstecken sich zerschlagene Illusionen ähnlich denen der Hauptfiguren – der nächsten gescheiterten Generation.

Fazit

Der die Schauspielerei immer häufigermit dem Part des Regiesseurs ablösende Omotoso kreiert vor den markanten Kulissen verfallender Hochhäuser, hektischer Straßen und endloser Müllhalden eine Aura der Angst und Ungewissheit. Wo das Geschehen zu zerfasert und zu formalistisch wirken, halten die energetischen Akteure die Story lebendig.

Kritik: Lida Bach

Wird geladen...

×