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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Los Angeles, 1915. Der Stuntman Roy Walker liegt nach einem missglückten Stunt im Krankenhaus. Viel schlimmer als die gebrochenen Beine schmerzt ihn jedoch der Verlust seiner großen Liebe, die ihn für einen anderen Mann verlassen hat. Im Krankenhaus trifft Roy auf die kleine Alexandria. Er beginnt, dem Mädchen eine phantastische Geschichte über fünf mythische Helden zu erzählen, die gemeinsam einen Rachefeldzug gegen den korrupten Gouverneur Odious planen. Je weiter er die Geschichte erzählt, desto mehr verschwimmen die Grenzen zwischen Fiktion und Realität. Doch Roy will ihr die Geschichte nicht zu Ende erzählen - es sei denn, Alexandria stiehlt ihm eine tödliche Dosis Morphium aus dem Medizinschrank ...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Nicht viele Regisseure verleihen ihren Filmen eine besondere optische Note, doch hier und da gibt es doch immer mal wieder kreative Menschen, die ihren Film als Kunstwerk sehen. Solch ein Mensch ist auch Tarsem Singh ("The Cell", "Immortals"), der mit "The Fall" einen der visuell schönsten Filme aller Zeiten geschaffen hat. Auch die Entstehungsgeschichte dahinter ist unglaublich.

"The Fall" ist sozusagen die Verwirklichung eines Traums für Tarsem Singh gewesen. 17 Jahre lang hat er sich mit der Entstehung beschäftigt und reiste überall auf der Welt umher, um passende Drehorte zu finden, die er alle abfotografierte mit dem Ziel, sie alle später noch zu nutzen. Das Besondere an den Drehorten, die letztendlich dann für "The Fall" genutzt wurden ist, dass an den meisten Orten zuvor noch niemand gedreht hat und man viele Ortschaften gar nicht kennt, wodurch "The Fall" noch einzigartiger ausschaut. "Es war sehr sehr schwer und deshalb hat man auch noch nichts gesehen was dort vorher gedreht wurde. Es wahr nahezu unmöglich. Wir hatten Aufstände, wurden mit Steinen beworfen und vertrieben und mussten immer wieder zu diversen Locations zurückkehren, es war sehr schwierig. Ansonsten wären es aber auch vertraute Orte für den Zuschauer. Es sind einfach sehr schwer betretbare Umgebungen weil es wohl die wenigen Orte der Erde sind, die noch immer unerforscht und unbekannt für die Leute sind", so Tarsem. Die Arbeit hat sich definitiv gelohnt, denn "The Fall" sieht alleine dadurch schon so unglaublich schön aus, dass man sich wie in eine Fantasywelt versetzt fühlt. Auch bricht der Film alle Rekorde mit seiner Anzahl an Drehorten in verschiedenen Ländern, denn "The Fall" wurde in sage und schreibe 24 Ländern gedreht - und das dann auch gleich stolze 4 Jahre lang.

Bei solch einem Mamutprojekt war es schier unmöglich, Investoren für seinen Film zu überzeugen, so dass Tarsem in der Hinsicht erfolglos blieb. Machte aber nichts, denn Tarsem ging einfach an sein Erspartes und finanzierte den Film komplett selbst. Der Vorteil ,der sich daraus ergab war dann auch der, dass ihm dadurch alle Freiheiten in der Umsetzung gegeben waren. Bekannt ist das Budget nicht, daraus machte Tarsem stets ein Geheimnis, billig dürfte es aber nicht gewesen sein.

Aufgeteilt ist der Film im Grunde in 2 Parts, die sich immer wieder abwechseln: Zum einen spielt der Film in einem Krankenhaus in Los Angeles in den 20er Jahren und konzentriert sich dabei vor allem auf den verletzten Stuntman Roy Walker und das kleine Mädchen Alexandria, zum Anderen aber auf die von Roy erzählte Geschichte, die man zwischendurch immer zu sehen bekommt. Die Krankenhaus-Parts sind dabei schauspielerisch auf hohem Niveau, vor allem was die kleine Catinca Untaru angeht. Mit ihren gerade einmal sechs Jahren ließ die junge Rumänin beim damaligen Dreh von "The Fall" in Sachen Natürlichkeit andere Kinderdarsteller blass aussehen. Der Dreh mit Kindern ist nie einfach, oftmals sind diese einfach nicht überzeugend. Nicht so Untaru, sie spielt ihre Rolle nämlich so glaubwürdig, als wäre es gar kein Schauspiel mehr. Liegt möglicherweise auch an der Tatsache, dass man dem Mädchen während des Drehs vorgegaukelt hat, dass Lee Pace, der den Stuntman Roy Walker spielt, wirklich krank sei. Außer Tarsem kannte während des Drehs niemand die Wahrheit, er wollte nämlich nicht, dass Catinca Untaru davon Wind bekommt, wodurch ihre Glaubwürdigkeit nicht mehr in der Form gegeben wäre.

Erstaunlich auch dass Catinca Untaru zum Dreh kein Englisch konnte. Sie lernte die Sprache am Set relativ schnell, doch das Problem war, dass sie durch Anweisungen des indischen Regisseurs Tarsem sich selbst einen indischen Akzent aneignete. Um das zu vermeiden wurden einige Rumänen ans Set geholt, die als Zwischenknoten fungierten und Anweisungen des Regisseurs weiter übertrugen. Die Dialoge wurden ihr dabei nicht aufgetragen, sondern nur die Thematik erklärt und einige Schlüsselwörter genannt, wodurch sie selbst die Dialoge erfand und formte (ein Anschauen des Films in Originalton sei an dieser Stelle dringend empfohlen, denn in einer Synchro würde der ganze Charme, der dabei übertragen wird, zerstört werden). Dann musste auch alles ganz schnell gehen, erzählte Tarsem uns während eines Interviews, die ersten beiden Takes über verstand Untaru nämlich nicht, worum es geht, der dritte und vierte Take waren dann meist korrekt mit der nötigen Irritation, danach war ein Drehen nicht mehr möglich, da sie gelangweilt war und nicht mehr mitmachen wollte, so dass Tarsem im Notfall eine neue Situation ausdenken und aus neuen Winkeln filmen musste, um sie wieder zu begeistern. Der Aufwand hat sich aber gelohnt, es ist in jeder Szene schön anzuschauen, wie sich die Geschichte mit den beiden Charakteren weiter entwickelt und sich zu einem, wie man ahnt, bösen und emotionalen Ende entwickelt. Die Dreharbeiten im Krankenhaus dauerten insgesamt 12 Wochen, doch der Dreh der erzählten Geschichte, die auf der ganzen Welt gedreht wurde, nahm insgesamt 4 Jahre in Anspruch.

Die vom Stuntman erzählte Geschichte, die von Alexandria während des Erzählens mit geformt wird, könnte visuell kaum schöner sein. Weiter oben wurde bereits beschrieben, wie einzigartig sich die Auswahl der Drehorte gestaltete. Kaum zu glauben ist dabei auch, dass der Film auf Special Effects verzichtet. Stattdessen verließ man sich auf die ungewöhnlichen Drehorte, auf kreative und schön gestaltete Kostüme, originelle Ideen und Farbspielereien, so dass insgesamt eine glaubwürdige Welt geschaffen wird, wie man sie bisher schöner wohl kaum gesehen hat. Alleine der Blick auf die Blue City ist atemberaubend, wofür Tarsem und sein Filmteam aber auch mitverantwortlich sind, denn sie verteilten den Einwohnern kostenfrei blaue Farbe, womit sie ihre Häuser bemalten. Doch nicht nur optisch ist "The Fall" ein Meisterwerk, auch musikalisch macht der Film eine ganze Menge her, allein die Titelmelodie wird so schnell keinem aus dem Gedächtnis entfallen.

Nicht nur im Film gestaltet Untaru die erzählte Geschichte mit, sondern auch vor Drehbeginn gab sie vor, wohin sich die Reise zu entwickeln hat. Dazu zeigt ihr Tarsem seine Fotos der Drehorte aus 17 jähriger Suche, und das kleine Mädchen mische sich mit ihren eigenen Ideen und Wünschen in den Prozess der Fantasystory mit ein. "Sie gab alles vor. Das ist der Grund wieso man nirgendwo einen Investor findet, da man immer erklären muss: 'Wir haben kein Drehbuch, nur eine Struktur. Das Drehbuch wird von einem 6-jährigen Mädchen "geschrieben", die nicht einmal englisch spricht', von daher wird mir kein Investor sein Geld geben. Aber ich sagte mir dann einfach 'Alles klar, ich mache es einfach alleine'. Sie kam und sie änderte einfach alles. Ich nahm sie in diesen einen Raum und sie erzählte mir, wo was passiert und was zu passieren hat. All die Hintergrundgeschichten von Darwin oder dem Inder waren ursprünglich gar nicht geschrieben", erzählt Tarsem.

Fazit

"The Fall" ist ein visuelles Meisterwerk. Die Bilder, die man hier zu sehen bekommt, sind schlichtweg atemberaubend, was "The Fall" zu einem der optisch wohl schönsten Filme aller Zeiten macht. Zudem bietet die Geschichte mitsamt der großartig spielenden Darsteller reichlich Herz und Emotionen, so dass man hier definitiv von einem einzigartigen, ganz besonderem Film sprechen kann.

Kritik: Sebastian Stumbek

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