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Quelle: themoviedb.org

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Der obdachlose Jack Mason wird in einer öffentlichen Suppenküche von einem Angestellten angesprochen und zu einem gutbezahlten Job als Jagdhelfer einer Gruppe wohlhabender Männer eingeladen. Doch statt eines Ausflugs ins Grüne wartet nackter Terror auf Mason: Seine Arbeitgeber entpuppen sich als skrupellose Killer, die den "Penner" selbst als Beute auserkoren haben. Im freien Gelände kann der clevere Mason den Spieß jedoch umdrehen.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Weidmannsheil. Die cineastische Menschenjagd ist fast so alt wie der (Ton)Film selbst. Bereits 1932 erschien mit Graf Zaroff – Genie des Bösen ein bis heute mehr oder weniger immer wieder kopierter Klassiker, dessen Thema in seinem Grundsatz beibehalten und lediglich in einen variablen Kontext verlegt wird. Eine elitäre Oberschicht – manchmal verkörpert durch Einzelpersonen oder Gruppen in gewissen Machtpositionen, gerne aber auch in dystopisch angehauchten Settings, in denen sie eine moralisch verrohte Gesellschaft repräsentieren – macht Jagd auf weniger Privilegierte, denen ihre Daseinsberechtigung allein durch ihren Status abgesprochen wird. Entweder sind es Fremde, Mittellose, Kriminelle oder einfach in dieser speziellen Situation nur Wehr- und Lobbylose, da sie zur falschen Zeit am falschen Ort sind. Mit diesen Optionen wird hier und da herumgespielt, de facto wird aber immer der gleiche Grundgedanke umformuliert. Die Mächtigen werden zu Barbaren, oftmals aus purer Überheblichkeit und Langeweile und sehen sich in ihrer verqueren Wahrnehmung sogar im Recht, die Welt von menschlichem Abschaum zu erlösen.

Neben dem alles anstoßenden Grafen gab es über die Jahrzehnte immer wieder ähnlich gelagerte Werke, mal mehr, mal weniger prominent oder aufsehenerregend. Filme wie Das Millionenspiel oder Running Man dürften den meisten Zuschauern ein Begriff sein, dazu kamen immer wieder respektable Außenseiter wie Kopfjagd – Preis der Angst. Im letzten Jahr erschien mit The Hunt ein weiterer Beitrag zu diesem Sujet, der sich trotz (oder vielleicht auch wegen) Lockdown zum vielgesehenen Geheimtipp mauserte. Auch der 1994 veröffentlichte Surviving the Game erfüllt alle typischen Kriterien dieses Sub-Genres und fährt sogar einiges an Leinwandprominenz auf, krankt nur überdeutlich an zwei Tatsachen: Zum einen war im Vorjahr mit Hard Target - Harte Ziele ein wesentlich spektakuläreres Äquivalent erschienen, zum anderen befindet man sich hier eindeutig in ziemlich mittelprächtigen B-Movie-Gefilden, irgendwo zwischen Direct-to-Video und limitierten Kinostart für diejenigen, die noch Lücken im Programm füllen müssen.

Die für diese Gattung Filme übliche Gesellschaftskritik wird hier nur grobschlächtig mit der Maurerkeller drüber geschmiert. 08/15-Regisseur Ernest R. Dickerson (Bulletproof – Kugelsicher) will schlicht und ergreifend einen zynischen Actionreißer auf den Markt werfen, was ihm hier und da zumindest ganz passabel gelingen mag. Auch der Cast ist für einen derartigen Streifen gar nicht mal verkehrt, wobei die „Schauspielkünste“ von Rapper Ice-T (New Jack City) wie gewohnt absolut lächerlich sind. Mit seinen zwei Gesichtsausdrücken (niedergeschlagen und angepisst) ist er abermals die wandelnde Fehlbesetzung, was für solche einen reinen Genre-Hobel allerdings nicht kriegsentscheidend ist. Angepisst muss im Zweifelsfall einfach reichen, wenn er als widerstandsfähige Jagdtrophäe seinen Verfolgern deutlich mehr entgegenzusetzen hat, als die es bei ihrer therapeutischen Menschenhatz sonst gewohnt sind. Diese Philanthropen in Camouflage werden angeführt von dem immer sehenswerten Rutger Hauer (Blade Runner), unterstütz von gerne gesehenen Gesichtern aus der zweiten Reihe wie John C. McGinley (Identität), Charles S. Dutton (Menace II Society) oder Oscar-Preisträger F. Murray Abraham (Amadeus), den Vogel schießt aber mal wieder Gary Busey (Alarmstufe: Rot) mit einer Maddog-Performance ab, die uns leider nicht bis zum Schluss begleiten darf.

Beim Überlebenskampf in den Wäldern stellt sich sogar ein wenig First Blood-Stimmung ein und wenn es knallt, dann wenigstens mit Karacho. Die gesamte Produktion sieht dabei leider nie hochwertiger aus als sie tatsächlich ist (was die wahre B-Movie Kunst ist) und der Regie fehlt es an inszenatorischer Fingerfertigkeit, um dem stumpfen Treiben einen größeren Nährwert zu verleihen. Als kurzlebiger Zeitvertreib für den holen Zahn ist Surviving the Game dennoch akzeptabel, denn wenn er etwas bestimmt nicht ist, dann langweilig. Eigentlich ist hier dauerhaft etwas los und das er sich dabei selbst nicht allzu verbissen ernst nimmt, steht ihm in seinem Anliegen als anspruchslose Sause relativ gut. Allein die beknackte Kindheitserinnerung von Gary Busey lohnt ja schon bald das Anschauen.

Fazit

Nicht unbedingt gut gealterter 90er-B-Actioner, der mit einigen Abstrichen zumindest noch als solide durchgeht. Das Sub-Genre der Menschenjagd-Filme hat deutlich bessere Beiträge in petto, wobei man sich hier wenigstens bewusst zu sein scheint, wo man steht und an keinen höheren Ansprüchen scheitert. Der charismatische (Schurken)Cast kann einige Sympathiepunkte einstreichen. Ice-T abgezogen bleibt man trotzdem noch gerade so im Mittelmaß.

Kritik: Jacko Kunze

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