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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Das Pärchen Alex (Farah Fawcett) und Adam (Kirk Douglas) führt eine Raumstation im Saturngebiet. Als die beiden Besuch von dem von der Erde geflüchteten Verbrecher Benson (Harvey Keitel) bekommen, bringt dieser einen Riesenroboter mit, der das Leben der beiden baldigst bedroht...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Sie haben einen schönen Körper. Darf ich ihn benutzen?“

Mit Filmklassikern wie Du sollst mein Glücksstern sein, Indiskret oder Charade legte Regisseur Stanley Donen eine beachtliche Hollywoodkarriere hin, von der 1980 scheinbar nicht mehr viel übrig geblieben war. Was auch immer ihn bei dem Engagement für Saturn 3 geritten hat, es scheint beim Blick auf seinen Lebenslauf noch viel unerklärlicher. Hohn und Spott wurde weitestgehend über seinen vorletzten Spielfilm ausgeschüttet, selbst bei den Razzie-Awards wurde er gleich mehrfach nominiert. Ganz unverständlich ist das beileibe nicht, denn eines ist wohl ziemlich sicher: Ein wirklich guter Film sieht zweifelsohne anders aus. Doch gerade weil er so seltsam verschroben, kurios und inkohärent an allen Ecken und Ende ist, strahlt er fast unweigerlich auch eine gewisse Faszination aus.

Saturn 3, das ist eine Forschungsstation auf dem Saturnmond Tethys, wo der nicht mehr ganz knackfrische Wissenschaftler Major Adam (Kirk Douglas, Spartacus) gemeinsam mit seiner dezent jüngeren Assistentin Alex (Farrah Fawcett, Extremities) nicht nur nach alternativen Nahrungsmitteln für eine überbevölkerte Erde sucht, sondern sich die beiden in ungestörter Zweisamkeit gleichzeitig ein heimeliges Liebesnest eingerichtet haben. Der romantische Burgfrieden wird empfindlich gestört durch Captain Benson (Harvey Keitel, The Irishman), der von der blauen Heimat ungefragt ins Haus schneit. Im Gepäck: Ein riesiges Gehirn in der Dose und ein Bausatz für das neueste Modell der „Halbgott“-Roboterserie. Hector, so der Name des alsbald mit konserviertem Bregen befüllten Blechgesellen, soll die Effizienz der viel zu langsam fortschreitenden Arbeit erhöhen und eine der beiden Turteltauben überflüssig machen. Zu diesem Zweck speist Benson Hector direkt mit Informationen, aber leider auch Emotionen aus seinem eigenen Hirn. So übernimmt der schnell lernende Roboter auch dessen ungenierten Faible für die rassige Alex. Das Resultat ist verheerend: Eine hochmoderne, intelligente und leider irgendwie auch notgeile Kampfmaschine.

Saturn 3 macht es einem wahrlich einfach, nach Herzenslust auf ihn einzuprügeln. Allein vom Look wirkt er nicht wie eine Hollywood-Produktion, zumindest nicht wie eine aus dem Jahr 1980. Eher, als wäre er locker 10 Jahre älter und dann auch noch aus dem Dunstkreis von Roger Corman (Planet des Schreckens) oder gleich dem europäischen B-Sci-Fi-Sektor. Das ist an sich sogar recht charmant, geht aber natürlich komplett an den angepeilten Erwartungshaltungen vorbei und war sicher nicht Zweck der Übung. Lediglich bei den späteren „Creature“-Effekten wird erstmals klar ersichtlich, dass wir uns hier nicht in einer italienischen Produktion von 1967 befinden - dann verkauft man sich sogar recht ordentlich. Dauert halt etwas. Bis dahin gibt es ein unter diesen Umständen erstaunlich prominent besetztes Drei-Personen-Stück in bunt beleuchteten Kulissen und billigen Requisiten, das weder von Originalität, nachvollziehbarer Logik oder gar Spannung strotz, dafür wenigstens mit einigen nicht immer freiwilligen Schmunzlern halbwegs bei Laune hält. Eine ganz entscheidende Frage: Was will der von Harvey Keitel gespielte Benson eigentlich dort? Das ergibt gar keinen Sinn und wird auch nicht mal versucht zu erklären. Ist aber auch relativ egal, mit solchen Dingen gewinnt man hier eh keinen Blumentopf.

Erfreuen wir uns doch stattdessen an dem, was hier im Eifer des Gefechts alles mal mehr, eher weniger oder rein gar nicht funktioniert. Die Intention des Films erschließt sich einem überhaupt nicht. Vermutlich soll es ein spannender Science-Fiction-Monster-Film sein, wäre aber insgeheim lieber ein Lautlos im Weltraum mit dem Sexappeal von Barbarella. Dafür hat man schließlich Farrah Fawcett. Hakt allerdings gewaltig, wenn man sie in eine Duschkabine mit dem schon deutlich zerknitterten Kirk Douglas steckt und das Ganze mehr den Touch einer unangenehmen Stiefvater-Tochter-Beziehung mangels Alternativen bekommt. Trotzdem verfügt der Kammerspiel-artige Plot über einen gewissen Reiz und wenn der liebestolle Android schließlich Amok läuft, rutscht dem Film doch mal aus Versehen der ein oder andere wirklich gut inszenierte Moment heraus. Die einzelnen Bausteine, sie sind alle gar nicht verkehrt und manchmal passt da sogar mal kurzzeitig was zusammen, dann wiederum kein Bisschen. Und exakt deshalb ist dieser Film auch keine Sekunde langweilig oder uninteressant. Nur eben auch niemals gut. Aber besser als nichts.

Fazit

Seltsam prominenter Edel-Trash, der seiner Zeit voll auf die Schnauze fiel und heute zumindest einen leichten Kultstatus genießt. In all seinen offensichtlichen Mängeln und orientierungslosem Durcheinander hat das Ganze durchaus einen gewissen Charme, dem man ihm auch mit der ganz fest angezogenen Seriositäts-Hose einfach nicht absprechen kann.

Kritik: Jacko Kunze

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