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Der Sohn des Teufels (Bill Goldberg) hatte eine Wette verloren und musste für 1000 Jahre den lieben Weihnachtsmann spielen. Doch nun ist die Zeit abgelaufen und Santa darf sich wieder so richtig austoben. Und dies macht er mit großem Vergnügen, indem er die Einwohner der amerikansichen Kleinstadt "Hell" dezimiert.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Was wäre, wenn der Weihnachtsmann von Natur aus gar kein netter Kerl wäre, sondern der Sohn Satans und er die zahlreichen Geschenke nicht aus Nächstenliebe, sondern aufgrund einer verlorenen Wette bringen würde? Und was würde wohl passieren, wenn die Wettschulden abgegolten wären und er erneut sein wahres, weit weniger freundliches Gesicht zeigen dürfte? Genau dieser Prämisse nimmt sich der aus dem Jahr 2005 stammende Santa’s Slay an. Dabei darf der böse Nikolaus bereits in den ersten paar Minuten des Films eine festlich-familiäre Zusammenkunft nicht nur unterbrechen, sondern zu einem gleichermaßen jähen wie tödlichen Ende bringen. Allein schon Santas Ankunft durch den Kamin macht dabei deutlich, dass sich Santa‘s Slay nicht wirklich ernst nimmt und man sich auf eine heitere Sause freuen darf. Die kurzlebigen Familienmitglieder wurden indes überraschend prominent besetzt. Denn bis zu ihrem raschen Dahinscheiden wird den um die gedeckte Tafel versammelten Personen u. a. von Fran Drescher (Die Nanny), Rebecca Gayheart (Düstere Legenden), Chris Kattan (A Night at the Roxbury) und sogar James Caan (Der Pate) leben eingehaucht.

Inszeniert wurde die weihnachtliche Horrorkomödie von David Steiman. Für Steiman, der unter anderem als Produktionsassistent bei Cast Away sowie Inspektor Gadget mitgewirkt hatte, stellt Santa’s Slay seine erste wie auch einzige Regiearbeit dar. Als Hauptfiguren dienen ihm zwei im verschneiten Städtchen Hell Township lebende TeenagerInnen. Sie (Emilie de Ravin aus Lost) stammt aus einer Familie von Waffennarren, er (Douglas Smith aus Terminator: Genisys) lebt bei seinem Weihnachten ablehnenden, jedoch an „nützlichen“ Erfindungen tüftelnden Großvater (Robert Culp aus Tennisschläger und Kanonen). Um die beiden Teenies wird bereits direkt zu Beginn eine zarte Teenie-Romanze entsponnen, welche den Film allerdings zu keinem Zeitpunkt unnötig ausbremst. Eine sonderlich komplexe Handlung oder inhaltliche Tiefe sollte man bei Santa’s Slay freilich nicht erwarten. Ein hünenhafter Muskelberg, der, wenn ihm der Sinne danach steht, Leute um die Ecke bringt und nach Rache für eine verlorene Wette sinnt, muss inhaltlich ausreichen. Auch auf eine ausgefeilte Figurenzeichnung oder Charakterentwicklungen wurde verzichtet. Dafür wird das heitere Treiben akustisch von einer Vielzahl an stimmungsvollen Weihnachtsliedern, die mal klassischer und mal rockiger gehalten sind untermalt.

Letztendlich lebt Santa’s Slay in erster Linie von seinem Bösewicht, dem fiesen Santa Claus. Weswegen Steimans Werk immer dann am besten zu unterhalten vermag, wenn der gemeine Weihnachtsmann, für den man als ZuschauerIn ziemlich schnell Sympathien hegt, die Bühne betritt (was erfreulich häufig der Fall ist). Dies ist etwas, dass man so bereits von vielen der Freitag der 13.-, A Nightmare on Elm Street- oder Halloween-Ableger kennt, bei denen man als Publikum durchaus gewillt ist, den imposanten Killer anzufeuern. So auch bei Santa’s Slay. Und mal ehrlich, wenn Santa auf seinem von einem mächtigen weißen Büffel! gezogenen Schlitten angebraust kommt, kann man das einfach nur feiern. Zumal der bösartige Nikolaus meist noch den ein oder anderen flotten Spruch auf den Lippen hat und einen Heidenspaß daran verspürt, in Hell Township ein bisschen Rambazamba zu veranstalten. Etwas, dass im Verlauf des Films nicht nur die MitarbeiterInnen eins Stripclubs schmerzlich zu spüren bekommen. Allzu blutig geht es dabei zwar nicht zur Sache, dafür fallen die Kills angenehm abwechslungsreich aus.

Verkörpert wird der weihnachtliche Unruhestifter von Bill Goldberg (Spiel ohne Regeln), den einige womöglich aus dem Wrestling-Ring kennen dürften. Dieser macht seine Sache erfreulich gut und scheint sichtlich Spaß an seiner Rolle gehabt zu haben. Wobei Letzteres uneingeschränkt auf den gesamten Cast zutrifft. Allgemein fällt auf, dass der Film nicht einfach nur mal eben schnell abgedreht wurde, sondern durchaus mit Leidenschaft zu Werke gegangen wurde. Dafür sprechen nicht nur das mit Illustrationen versehene Intro sowie eine mit Puppen in Stop-Motion-Technik inszenierte Rückblende zu Santas Vergangenheit, sondern auch ein Abspann, bei dem die Namen sämtlicher Beteiligten im Stil einer Liste des Weihnachtsmanns mit „gut“ und „böse“ markiert wurden. Auf technischer Ebene wirkt Santa’s Slay jedoch nicht immer ganz so überzeugend. So sind einige der Spezialeffekte eher simpel getrickst, was hier und da dazu führt, dass manches eben nicht ganz so überzeugend aussieht. Dies gilt insbesondere für die, nicht bloß aus heutiger Sicht, qualitativ höchstens mittelprächtigen CGI-Effekte (die zum Glück nicht allzu zahlreichen sind). Aber auch die Kulissen sind mehrfach deutlich als ebensolche auszumachen. Fairerweise muss man jedoch sagen, dass dies durchaus zum Stil und zur Tonalität des Films passt und somit nicht unbedingt störend auffällt, sondern den schlichten Charakter des Films noch zusätzlich unterstreicht.

Ob man für sich mit Santa’s Slay etwas anzufangen weiß, hängt wie so oft sowohl vom eigenen Anspruch als auch dem eigenen Sinn für Humor ab. Wer einer einfachen, größtenteils vorhersehbaren Handlung, die obendrein noch mit flachem Humor gewürzt ist, wenig abgewinnen kann und vor Trashfilmen sowieso schreiend Reißaus nimmt, der wird wohl wenig Vergnügen mit Steimans Werk haben (man munkelt übrigens, dass sich der Spaßfaktor in diesem Fall mit dem ein oder anderen Glühwein beziehungsweise Eggnog steigern lassen soll). Alle anderen dürfen sich auf knapp 80 Minuten trashige wie kurzweilige Unterhaltung freuen.

Fazit

„Santa’s Slay“ ist eine sehr simple, aber durchaus unterhaltsame Weihnachtshorrorkomödie, die mit einem höchstmotivierten Bill Goldberg als fiesem Weihnachtsmann aufwarten kann. Am besten funktioniert das heitere Treiben immer dann, wenn Santa in (zumeist tödliche) Aktion treten darf. Dies geschieht zwar nicht allzu explizit, dafür aber einfallsreich und bietet so eine willkommene Abwechslung zu den zahlreichen friedliebenden Weihnachtsfilmen. Ein netter Film für Zwischendurch eben. Nicht mehr, aber definitiv auch nicht weniger.

Kritik: Constantin Wieckhorst

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