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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Schwedisch-dänischer Jugendfilm aus dem Jahr 1998. Die sechzehnjährige Agnes will nur eins: raus aus Åmål, einer schwedischen Kleinstadt. Seit ihrem Umzug dahin ist sie eine Außenseiterin geblieben und verliebt sich dazu noch in Elin, die Schulschönheit. Kommerziell erfolgreicher, von der Kritik gelobter Coming-Out-Film.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Fucking Åmål schreit es aus dem Originaltitel s neu restaurierten Spielfilmdebüt heraus, - nichts wie weg aus der etwa 9000 Einwohner*innen starken, schwedischen Stadt, so der Ausruf der deutschen Titelvariante und Sehnsucht zweier Jugendlichen des 1998 erschienen Erfolgsfilm. Bis nach Stockholm oder gar nach New York zieht es die beiden Schülerinnen zwar nicht, dafür aber allmählich näher zueinander. Raus aus Amal zeigt ihr Leben und Aufeinandertreffen in der Kleinstadt als sensible, aufgebrachte Coming of Age-Geschichte mit unverkennbarer 90er-Jahre-Färbung. 

So deutlich wie in ihrer geheimen Wunschliste, äußert Agnes, die gerade ihren 16. Geburtstag gefeiert hat, ihre Sehnsüchte selten: Elin soll sie beachten, sich am besten in sie verlieben. Doch nicht nur ihren Gedanken sind in dem schwedischen Kaff und ihrem sozialen Umfeld klare Grenzen gesetzt, zudem gehört die Angebetete zu den beliebtesten und deshalb auch zu den am schwierigsten zugänglichsten ihrer Mitschüler*innen. Dass hinter Elin mehr als die oberflächliche Schulschönheit steckt, der Agnes Tag für Tag in der Schule begegnet, ergründet der Film in einem sich ihewe Sicht auf die Geschehnisse widmenden Handlungsstrang. Ohne eine der beiden Teenager-Perspektiven zu bevorzugen, zeichnet Raus aus Amal die Lebensrealitäten zweier Jugendlicher als Zusammensetzung mehrerlei innerer und äußerer Konflikte.

Die Komplexität ihrer Lebenssituationen und einflussgebenden Umstände werden durch die narrative Aufsplittung und forcierte Dramaturgie nur bedingt ausgeschöpft: Diskriminierungserfahrungen sowie selbstverletzende Verhalten zeichnen sich am Rande,  der wachsende Druck von Familie und Freunden noch deutlicher in der Handlung ab. Jenen Facetten lässt der Film in seiner lebendigen Atmosphäre, etwa dank des Soundtracks als unmittelbaren Ausdruck schwer formulierbarer Empfindungen, niemals erdrückendes Maß zu kommen. Trotz der mitunter oberflächlichen Entwicklungen ergänzen sich die Blickwinkel der jungen Protagonistinnen zu dynamischen Lebenseinblicken, in denen sich gesellschaftliche Dimensionen der Thematik am ehesten im Schulleben widerspiegeln und das eigene Verlangen wiederholt an den Grenzen des Alltages rüttelt.

Ein Fluchtversuch aus diesem und der Stadt im Allgemeinen bringt die von  (Our Day Will Come) und  (Der Kuss des Bären) lebendig dargestellten Hauptfiguren zwar nicht in die nächstgelegene Metropole, den Film dafür zu einem Schlüsselmoment beider Charaktere. Ein nach dem ersten Wetteinsatz eindeutiges Zueinanderfinden, ein Schritt näher zum Begreifen und Verstandenwerden. Empfindsam und ebenso aufgewühlt beobachtet Moodysson die Figurendynamik, deren Konflikte nach bodenständigeren Entwicklungen erst am Ende einen fast märchenhaft emanzipatorischen Schlussakkord finden.

Fazit

Coming of Age-Drama zweier Teenager zwischen heimlichen Verliebt- und stetigen Unverstandensein. Die Restaurierung Lucas Moodyssons „Raus aus Amal“ bringt einen lebhaft gespielten und inszenierten,  bedeutsamen und seinen eigenen Zeitgeist unverkennbar verarbeitenden Film zurück.

Kritik: Paul Seidel

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