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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Als das chinesische Kino immer mehr nach Hollywood drängte und so eine breitgefächerte Aufmerksamkeit genoss, war im Jahre 2000 gerade „Tiger & Dragon“ in Begriff, die Welt zu beeindrucken. Schnell wollte auch NBC auf den neuen Zug aufspringen und kooperierte mit RTL Television, um eine tiefgehende Geschichtsstunde der chinesischen Kultur zu realisieren, gewürzt mit der üblichen Martial Arts-Action, aber auch asiatischer Mystik und – man höre und staune – viel trockenem Humor. Verspricht also furiose Unterhaltung.

Kritik

Mehr versprochen von seinem Beruf hat sich auch der China-Kenner Nicholas Orton (Thomas Gibson), der anstatt auf Expeditionen zu fahren als Vermittler chinesischer Kulturgüter dahin vegetieren muss. Schlagartig ändert sich seine Situation, als ihm die Göttin Kwan Ying (Bai Ling) begegnet. Plötzlich verschwinden Gebäude und die Uhr läuft rückwärts. Die Welt wird bedroht, und die Geschichte „Reise nach Westen“ scheint der Schlüssel zu sein. Also begleitet Nick die Göttin in die Unterwelt, wo er auf den Helden des Buches trifft – den Monkey King (Russell Wong)…

Dass sich die Produktion selbst nicht zu ernst nimmt, wird schon in den ersten Minuten klar. Zwar versucht die Story, anständig zu erzählen, aber scheint immer wieder die Aufweichung der Ernsthaftigkeit durch, in denen die Protagonisten herrlich blödsinnig agieren dürfen. Da ist Nick selbst noch der Vernünftigste der Truppe, die sich später zusammenrauft, und es hat den Anschein, als ob die Unterwelt-Bewohner die Frechheit mit Löffeln gefressen hätten. Das reicht vom Titelhelden zu den Sidekicks Pigsy und ferner Friar Sand bis hin zu den Handlangern sowie dem Bösewicht höchstpersönlich, die sich für fast nichts zu schade sind und ihre Kräfte und Zungenfertigkeiten des Öfteren mehr oder weniger gelungen präsentieren. Nichtsdestotrotz wurde stets versucht, die Story nicht aus den Augen zu verlieren, und so schwingt sich die Handlung locker-flockig von einer Location zur nächsten.

Leider hält der Zweiteiler die Konsequenz nicht lange genug durch, um den Zuschauer bis zur letzten Minute am Bildschirm zu behalten. Im zweiten Teil verstolpert der Plot massenweise die anfangs säuberlich aufgebauten Stränge und übernimmt sich eher an dem unnötig aufgebauschten Finale und dem formell misslungenen Vorgeplänkel. So macht der Stoff bis zum ersten Drittel des zweiten Teils noch Spaß, um dann den offenen Schlagabtausch Gut gegen Böse in der Rechtssprechung des Jadekaisers und spannungsarmen Sequenzen zu ersticken. Dabei springt das Empfinden der Szenen immer wieder von Vorfreude über kurze Einstreuung von Action in leichte Enttäuschung über, was darauf schließen lässt, dass man die restlich verbleibenden Spielminuten mit mehr füllen wollte/musste, als für sie gut waren.

Dabei sind die Szenen inszenatorisch wirklich nicht schlecht geworden und fangen gerne mal richtig gelungene, künstlerisch aufgemotzte Bilder ein. Das beißt sich wiederum mit den Effektszenen, die mehrheitlich schlechter Qualität sind und dem Werk einen trashigen Einschlag geben. Während Kulissen noch gut gewählt und gesetzt sind, kann man das CGI uneingeschränkt als grottig ansehen. Man könnte jetzt behaupten, dass das typischen TV-Charakter hat, aber man weiß im Gewerbe, wie es auch besser geht – selbst wenn ILM mal nicht involviert ist.

Zur guten Laune des Film tragen indes die Schauspieler bei, wo so etliche gestandene Namen auftreten. Neben Thomas Gibson („Eyes Wide Shut“) sind auch Akteure wie Russell Wong („Romeo Must Die“, „Die Mumie 3“), Bai Ling („The Crow“) oder Eddie Marsan („Sherlock Holmes“) vertreten, und die geben sich alle Mühe, die überdrehte Geschichte mit den passenden Figuren zu versehen. Diese vermitteln ordentlichen Spielwitz und lassen immer wieder den Spaß an ihren Figuren durchblicken, auch wenn die Charakterzeichnung und so manche Dialoge nicht durchgängig überzeugen können.

Fazit

Wäre „Monkey King“ nicht so sehr über seine letzten sechzig Spielminuten gestolpert, hätte der Zweiteiler ein sehr unterhaltsamer Zeitvertreib werden können, den man sich gerne mehrmals angesehen hätte. So bleibt zusammen mit ein paar kleineren Unzulänglichkeiten und sympathisch-schlechten CGI-Effekten eine naiv-märchenhafte Asia-Geschichte übrig, die besonders wegen ihrer gut aufgelegten Schauspieler einen Blick wert ist.

Kritik: Sascha Wuttke

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