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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der Vietnamkrieg nähert sich seinem grausamen Höhepunkt, als der Hubschrauber von Colonel Braddock (Chuck Norris) und seinen Männern über feindlichem Gebiet abgeschossen wird. Die Überlebenden werden zehn Jahre lang unter unmenschlichen Bedingungen gefangen gehalten und gefoltert. Mitten im Dschungel gibt es keine Aussicht auf Rettung. Der sadistische Kommandant Yin (Soon-Tek Oh) will die Männer dazu zwingen, Kriegsverbrechen zu gestehen. Als sein Kollege an Malaria erkrankt, sieht sich Braddock gezwungen, das Geständnis zu unterschreiben, damit die Krankheit behandelt werden kann. Doch Yin hält sich nicht an seine Abmachung, woraufhin Braddock in den Busch flieht und einen Rachefeldzug startet.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wie viele Liegestütze schafft Chuck Norris? Alle! Wenn man seine Stimme hört, hat man allerdings nicht sofort den Eindruck, er würde Bienen essen, wenn er Lust auf Honig hat. Sein erster Auftritt in „Missing in Action 2“ ist souverän, aber nicht bestimmend, lässig, aber nicht ultracool. Wenn er redet, wird diese unzerbrechliche Legenden-Aura nicht per se transportiert. Ist Chuck Norris also doch ein ganz normaler Mensch oder zählt er wirklich schon vor dem Frühstück zweimal bis unendlich?

Entsprechend dem Filmtitel geht’s gleich mit Action los. Eine kleine Rettungsaktion im Kriegsgebiet wird mit den Credits verbunden, so kann der Streifen gleich zu Beginn mit etwas Dynamik punkten und man ist direkt im martialischen Geschehen. Noch kreativer werden kurz darauf die Hauptfiguren unter der Leitung von Colonel James Braddock vorgestellt, die nach und nach aus einem abstürzenden Hubschrauber springen. Mit Slow-Motion und eingefrorenen Szenen in Kombination mit dem Schriftzug „Missing in Action“ werden gleich alle Register dramaturgischer Filmkunst gezogen. Was an dieser Stelle leicht ironisch klingt, ist gar nicht so böse gemeint, denn die Szenen können auf Stilebene tatsächlich überzeugen. Das Ganze wirkt einfach cool und das reicht ja für einen gelungenen Aufbruch in actionreiche Filmgefilde.

Insgesamt wird einem hier seichte Stroykost serviert. Wer damit ein Problem hat und sich den Film dennoch anschaut, hat generell ein Problem damit, Filme richtig einzuschätzen. Man weiß ja, was einen erwartet. Umso unnötiger erscheinen die Szenen nach dem Vorspann, die einen realen Bezug nur allzu deutlich herstellen. Ein solcher Film muss nicht versuchen, seriös zu sein. Das wäre so, als würde ein Clown Diplomarbeiten kontrollieren. Macht ja auch keinen Sinn. „Missing in Action 2“ ist ein Funfilm mit einem ernsten Thema. Kann oder sollte man bei einer Kriegsthematik von Funfilm sprechen? Die einen werden das als unnötig, manche gar als menschenverachtend einstufen, andere sehen das, was es ist: ein Film.

Interessant: Der zweite Teil ist ein Prequel und eigentlich sollte der Film noch vor „Missing in Action“ veröffentlicht werden. Nach einer Testsichtung entschied man sich aber dagegen und brachte den Streifen erst nach dem Erfolg des ersten Teils heraus. Inhaltlich konzentriert man sich hier auf zwei grobe Handlungsstränge. Die erste Hälfte wird von der Kriegsgefangenschaft dominiert, im zweiten Abschnitt rückt Chuck Norris in den Vordergrund und liefert eine One-Man-Show in Rambo-Manier. Dabei geht er äußerst ruhig zur Sache, sprich: Chuck Norris hat es nicht nötig, große Reden zu schwingen, Chuck Norris übt einfach seine Rache. Doch wenn er spricht, weiß man sofort, dass sein Wort Gesetz ist. In einer Szene sagt er zu einem jungen Soldaten, der gerade psychisch gefoltert wurde, in etwa: Komm schon Junge, alles ok. Dann: fade to black. Noch Fragen?
Psychische und physische Folter im Gefangenenlager, anschließend ein Rachefeldzug im sehenswerten 80er-Actiongewand. Auch wenn der Film nicht mit der quasi parallel veröffentlichten „Rambo“-Reihe mithalten kann, sind die Grundzutaten wie erwähnt ähnlich. Ein Actionheld im Alleingang und all das inmitten lianenbehangenem Kriegsszenario. Dramaturgisch äußerst stumpf, versteht sich. Denn „Missing in Action 2“ ist weder spannend, noch schockierend oder emotional. Auch wenn es tatsächlich eine Szene gibt, in der Chuck Norris Gefühle zeigt; und dabei weiß doch jeder: Wenn Chuck Norris weint, dann nur deshalb, weil ihm die Opfer ausgegangen sind. Letztlich macht der Film schlichtweg Spaß und damit vieles richtig.

Dass Norris ein guter Kämpfer ist, zeigt er kaum. Beziehungsweise hebt er sich das für den Showdown auf, der allerdings weitaus spektakulärer hätte ausfallen dürfen. Witzig ist jedoch seine Einstellung, und an dieser Stelle zeigt er sein legendäres Gesicht, den Gegner nicht sofort fertig zu machen, sonder den finalen Hieb bewusst hinauszuzögern, um dem Rachemotiv auch gerecht zu werden. Chuck Norris kämpft nicht, er spielt. Ebenso witzig, weil völlig absurd: der deutsche Filmtitel. Prequelgerecht lautet der Zusatztitel im Original „The Beginning“. Deutschland hat sich wohl zu blind an der Zwei orientiert und das Machwerk „Missing in Action 2: Die Rückkehr“ genannt. Apropos Deutschland: Die deutsche DVD-Version ist ungeschnitten und die zusätzlichen Szenen sind unsynchronisiert, aber untertitelt. Das nur am Rande.

Fazit

Fazit? Was gibt es schon groß zu sagen, das ist ein Chuck-Norris-Film. Demnach: Ansehen oder es gibt aufs Maul.

Kritik: André Gabriel

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