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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Nachtclubbesitzer und Syndikatsboss Vic ist wieder draußen – nicht aus dem Knast, sondern der Klapsmühle. Inzwischen haben seine Feinde, aber auch einige seiner eigentlichen Verbündeten sein Reich unter sich aufgeteilt und sehen dessen Rückkehr gar nicht gerne. Bald schon türmen sich die Leichen…

Kritik

Schlechte Filme gibt es wie Sand am Meer, aber selten solch sagenhaft gescheiterte Unfälle wie Bullet Point – Eine Sippschaft zum Ermorden (Mad Dog Times) aus dem Jahr 1996. Um das klar zu stellen: Es gibt eindeutig noch schlechtere Filme, doch hier stellt sich bereits während des Anschauens die berechtigte Frage, wie zum Donner sich so eine unverschämt prominente Besetzung in Scharen in so etwas verirren konnte. Der bis dato ziemlich unbekannte Nebendarsteller Larry Bishop besaß offenbar beste Connections in der Filmindustrie und konnte für sein Spielfilmdebüt als Regisseur und Drehbuchautor in Personalunion alles zusammentrommeln, was gerade nichts zu drehen hatte. Darunter zwar bis auf Jeff Goldblum (Independence Day) niemand, dem man zum damaligen Zeitpunkt (noch) zur ersten Hollywood-Garnitur zählen würde, der Cast ließt sich trotzdem wie die Gästeliste einer Red Carpet Party. Vermutlich konnte sie Larry Bishop von seiner angepeilten Vision einer doppeldeutig-hippen Gangster-Metapher überzeugen, die im Resultat jedoch als chaotischen Nummernrevue ohne Netz und doppelten Boden ungebremst in die Manege scheppert.

Betrachtet man nur das reine Geschehen ohne weiterführende Gedanken wirkt das Ganze wie ein halbgeweihter Tarantino-Klon, bei dem Kopfschüsse im Minutentakt verteilt werden und dazwischen eine Horde führungsloser Promis überwiegend außer Rand und Band um die Wette chargieren. Eingebettet in einen völligen diffusen Plot mit hecktisch-neurotischem Dialog-Durchfall. Einzig Jeff Goldblum geistert mit einer Mischung aus peinlicher Berührung und irritierter Planlosigkeit so durch die Gegend, als wäre ihm das alles furchtbar unangenehm oder als würde er selbst noch versuchen zu verstehen, in was er da eigentlich hereingeraten ist. Aber halt, denn Mr. Bishop ist natürlich ein ganz ausgeschlafener Metapher-Fuchs und hinter diesem bleihaltigen Gangster-Kasperletheater steckt in Wahrheit eine ganz schlauer Mindfuck. Den man zwar schon nach wenigen Minuten gegen den Wind riecht (wird ja auch nur gaaanz dezent am Rande erwähnt), aber zumindest ist der Film bis zum Ende dermaßen haltlos und grenzdebil, dass im Prinzip alles möglich ist. Zum Schluss ist man wenigstens „clever“ genug, nicht die Erläuterung noch direkt auszuformulieren. So ließe sich vielleicht noch die ein oder andere Interpretationsmöglichkeit andichten (ob gewollt oder nicht), ob das irgendetwas besser macht bleibt allemal fraglich.

Wahrscheinlich schwebte Larry Bishop – das sollte man ihm noch zugutehalten – hier wirklich ein cooles Meta-Geschwurbel im Gewand einer grotesken Räuberpistole vor. Das geht nur hinten und vorne nicht auf, da sein Drehbuch eine überkandidelte Farce fern jeder Raffinesse ist und seine Regie wirkt wie eine Silvester-Rakete im Hühnerstall. Da macht jeder was er will, nichts erscheint kohärent oder durchdacht und der (vermutlich) angedachten Pointe wird noch nicht mal eine vernünftige Bühne geboten. Da wird der ohnehin schon komplett verwirrte Zuschauer mit diesem verquirlten Klumpen Unfug allein gelassen und hat jetzt nur noch die Wahl, ob er das lieber als völlig unfähiges Pseudo-Psycho-Geschwurbel, biblische Allegorie oder am Ende doch nur als absurde Groteske am Rande des fassungslosen Fremdschämens abtun möchte. So oder so, es ist alles für die Katz. Mindestens so schmerzhaft wie die (zumindest hier dargebotenen) Gesangskünste von Gabriel Byrne (Die üblichen Verdächtigen). Aber in diesem sich maßlos selbstüberschätzenden Gesamtbild zumindest ziemlich kurios. So was gibt es tatsächlich nicht alle Tage.

Fazit

Meine Güte, was war denn da los? Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eines der Filmprojekte, zwischen dessen theoretischen Anfängen und der praktischen Umsetzungen nicht nur Welten, sondern ganze Dimensionen liegen. Nur leider hatte da schon der Dreh begonnen und keiner hat es den Beteiligten gesagt. Maßlos gescheiterter Meta-Mumpitz mit hoher Promi-Dichte. Wenigstens reicht es für ein stattliches Trinkspiel. Bei jedem bekannten Gesicht einen heben. Kann nur besser werden.

Kritik: Jacko Kunze

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