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Inhalt

Die zwei Waisen Shin und Hyou wachsen gemeinsam als Sklaven auf einem Bauernhof auf. Beide träumen davon, ihr ärmliches Leben eines Tages hinter sich zu lassen und zu großen Generälen aufzusteigen. Ihr ganzes Leben trainieren sie einander dafür im Schwertkampf. Als Hyou eines Tages von einem Gesandten des Königs entdeckt und als Double des Herrschers auserkoren wird, scheint sein Traum endlich in Erfüllung zu gehen. Doch als Shin seinen Freund das nächste Mal sieht, liegt dieser blutüberströmt in seinen letzten Atemzügen. Der Bruder des Königs hat den Thron an sich gerissen und Hyou ermordet. Shin schwört, seinen Freund zu rächen und macht sich auf eine Reise, die größer ist, als er sich je hätte erträumen können.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Eine Geschichte über die Qin-Dynastie erzählt aus Japan? Nun, die Skepsis gegenüber Kingdom (OT: Kingudamu) war zumindest nicht klein, als die Live-Action-Verfilmung der Mangareihe von Yasuhisa Hara angekündigt wurde. Die Vorlage selbst hat unterdessen schon eine große Fangemeinde, während die Vorlage 55 Bände und als Animationsserie sogar drei Staffeln umfasst. Eine immense Herausforderung, aber auch eine große Chance. Genutzt hat diese kein geringerer als Manga Experte Shinsuke Sato, der schon zuvor eindrucksvoll mit I Am a Hero, Inuyashiki oder Bleach bewiesen hat, dass er nicht nur versteht die Vorlagen gekonnt auf die große Leinwand zu übertragen, sondern auch ein Gefühl für Charaktere und Story hat. Auch bei Kingdom ist dies klar der Fall: Denn abseits von einigen typischen Manga überdrehten Spaßeinlagen, ist die historische Wuxia-Martial-Arts Inszenierung actionreich, packend und vor allem ordentlich spannend. Ein Fest für Genre-Fans, die sich gelungen an die Zeiten des Hongkong-Fantasy-Kinos der frühen 90er Jahre erinnert fühlen (Tai Chi, Kung Fu Cult Master, Der Vollstrecker).

Dies liegt wohl in erster Linie an den charmanten und teils ungewöhnlichen Figuren: Während Shin (herrlich überdreht von Kento Yamazaki gespielt) mit seinen Träumen und seinem großen Mundwerk stets die Szenerie auflockert und mit Genre-Konventionen bricht, haben auch alle anderen Figuren immer etwas markantes und Außergewöhnliches, welches den Zuschauer sofort in die Welt von Kingdom entführt. Diese ist indes sowohl historisch ernst – was vor allem an Kaiser Yin Zheng (Ryô Yoshizawa) – als auch Mangetypisch vollkommen überdreht und mit Overacting vollgepackt. Das wohl meisterliche an Kingdom ist wohl die Inszenierung selbst. Diese funktioniert als Mischung aus chinesischem traditionellen Wuxia und Manga hervorragend. Im Kern ist indes der Film von Shinsuke Sato aber klassisch: Heldenpathos und Rache-Story gemischt mit Kriegsfantastereien, die lose auf historischen Begebenheiten beruhen (und angesichts der derzeitigen politischen Lage in Asien auch fragwürdig erscheint). Doch als Abenteuer- und Fantasygeschichte wird dies herrlich auflockernd und ohne starke Klischees - abseits der Charaktere - erzählt. Am Ende zählen aber dann doch die Actioneinlagen, und diese sind nicht nur stimmig inszeniert, sondern auch kreativ wie überraschend.

Spätestens im Finale ist nicht mehr zu übersehen, welche Vorlage Kingdom hat: Wenn die Figuren Blut überströmt Pfeilen ausweichen, gegen Monster antreten oder schier übermenschliche Attentäter, dann hat dies wenig mit historischen Settings zu tun. Allerdings hat Shinsuke Sato dabei ein unglaubliches Gespür für Timing, Dramatik und Action. Gerade das skurrile aber fantastisch designte Bergvolk wird hier zum klaren Highlight. Doch auch der Rest ist vollgepackt mit gelungenem Schwertkampf, ein wenig Drahtseilakrobatik und reichlich Heldenpathos. Immer aufgelockert durch ein paar markige Sprüche und eben Held Shin, der als Heißsporn für jede Menge Chaos sorgt. Abseits der Action wird der Film zudem von der Musik von Yutaka Yamada (Bleach) gut untermalt, während Kamera und Inszenierung nah bei den Figuren bleiben, ohne sich in den überdrehten Szenen der Lächerlichkeit preiszugeben.

Fazit

"Kingdom" ist fantastisches Abenteuerkino und erinnert in seinen besten Momenten an das glorreiche Fantasy-Kino Hongkongs der frühen 90er Jahre. Die Mischung aus historischem Setting gewürzt mit überdrehten Manga-Elementen funktioniert dank dem Gespür und dem Timing von Regisseur Shinsuke Sato hervorragend und bietet trotz einfacher Rache-Geschichte und politischem Zwist im Qin-Reich gelungene wie spaßige Unterhaltung, die ebenso krachend wie kreativ ist. Für Fans absolute Pflicht.

Kritik: Thomas Repenning

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