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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Im Alter ist das Leben grau und eintönig, sag man. Nat Moyer, seines Zeichens Philosoph, Kommunist, Tagträumer und Lebemann, sieht das jedoch ganz anders. Der 80jährige wandelt von einem Problem zum nächsten, stets bemüht die Situation auf seine ganz eigene Art zu lösen. Wie etwa die Entlassung seines Freundes Midge Carter, der über 40 Jahre lang als Hausmeister in einem größeren Wohnhaus arbeitete, doch nun, dank grauem Star und zunehmender Arthritis, seinen Job verloren hat. Nat kämpft eisern um die Zukunft seines Freundes und muss sich obendrein auch noch mit einem Drogendealer, den Problemen seiner Tochter und einem gewieften Betrüger auseinander setzen. Der Ruhestand ist eben doch nicht so eintönig, wie er zunächst aussieht.

Kritik

In seiner 50jährigen Schauspielkarriere schlüpfte Walter Matthau in so manche skurrile Rolle, doch in den Herzen vieler Fans wird er für alle Zeiten der sympathische Chaot aus Ein seltsames Paar bleiben, der den guten Jack Lemmon an den Rand eines Nervenzusammenbruchs treibt.

Auch in Ich bin nicht Rappaport spielt Matthau in die Rolle des schrulligen Chaoten, der sich mit seinem Charme und seinen hanebüchenen Geschichten so manchen Ärger einheimst. An seiner Seite spielt diesmal Ossie Davis, der ebenfalls auf eine 50 jährige Karriere in der Filmindustrie zurück blicken kann. Davis ist der natürliche Ruhepol, der mit seiner besonnenen und zurücknehmenden Art den perfekten Gefährten für den aufbrausenden und exzentrischen Nat abgibt.  Zusammen haben die Beiden eine wunderbare Chemie auf der Leinwand, die zwar nicht ganz an das Duo von Mattha und Lemmon heran reicht, aber dennoch für so manche heiteren Szene sorgt. Besonders in Momenten, in denen Davis aus der Haut fährt, erkennt man die besondere Beziehung, die die beiden alten Herren zueinander aufgebaut haben. Zeitgleich schwingt in jedem Dialog auch immer eine Prise Tragik mit, denn hinter der Fassade aus skurrilen Geschichten und abenteuerlichen Ideen schlummert die nackte Angst vor dem Alter. Kein funktionierender Teil der Gesellschaft mehr sein, langsam seine Sinne zu verlieren, von Niemandem mehr ernst genommen werden und langsam aber stetig seine eigene Souveränität einzubüßen, als dies sind Umstände mit denen sich unsere beiden Protagonisten tagtäglich konfrontiert sehen und die jeder auf seine ganz eigene Art bewältigt. Während Nat sich mit seinen kleinen Lügenmärchen tagtäglich eine neue Identität sucht, um so der Wirklichkeit zu entfliehen, versucht Midge einfach nicht aufzufallen.

Inszeniert wurde der Film von Herb Gardner, der auch das Drehbuch für das gleichnamige Broadway Musical aus dem Jahre 85 geschrieben hat. Gesungen wird hier zwar nicht, dennoch geben die gewitzten Monologe von Matthau einen guten Indikator für die Bühnenwurzeln des Films. Selbiges spiegelt sich auch im Tempo des Filmes wieder, da dieser zu Beginn nur sehr langsam voran schreitet und etwas konfus von Szene zu Szene wechselt, ohne das man einen konkreten roten Faden erkennen kann. Generell lässt sich der Film als recht geruhsam beschreiben, was das Tempo angeht. Die Protagonisten sind nun einmal 80 Jahre alt, da will jeder Schritt wohl überlegt sein. Zwar zieht der Streifen in der zweiten Hälfte der 135 Minuten Laufzeit noch einmal etwas an, dennoch bleibt das Grundthema ruhig und melancholisch. Unser sympathisches Duo stolpert so von einer wilden Episode in die Nächste, stets mit den besten Absichten, doch natürlich kommt am Ende sowie alles anders, als man denkt.

Fazit

Ich bin nicht Rappaport ist einer jener Filme, die man am besten an einem verregneten Sonntag Nachmittag, wohl behütet auf der eigenen Couch genießt. Charmant, melancholisch, witzig, aber auch etwas träge, die Abenteuer von Walter Matthau und Ossie Davis wissen zu überzeugen.

Kritik: Sebastian Pierchalla

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