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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Bei Robert (David Thornton), einem New Yorker Musiker, läuft es im Moment nicht so besonders. Er steckt mitten in einer Schaffenskrise, ist ausgelaugt und nun muss er auch noch aus seiner Wohnung raus. Als Umzugshilfe heuert er den jungen serbischen Immigranten Branko (Branislav Trifunovic) an. Der wiederum versucht bereits seit einer ganzen Weile verzweifelt, seine serbische Freundin Ivana in die USA nachzuholen. Um das begehrte Visum für sie zu bekommen, schlägt Branko dem abgebrannten Robert einen Deal vor: er besorgt ihm ein Flugticket nach Belgrad, wo er Ivana heiraten und mit einem Touristenvisum nach New York bringen soll. 3.000 Dollar verspricht Branko Robert für diesen Deal. Der kann das Geld gut gebrauchen und macht sich von der Metropole New York auf den Weg in das serbische Belgrad.

Kritik

Nur mit einem Koffer reist Robert (David Thornton) in Belgrad an. Darin trägt der abgehalfterte Künstler sein seit Langem nicht mehr benutztes Instrument. Warum bekommt der abgerissene Held von Darko Lungulovs Tragikkomödie dann keine sauberen Töne mehr aus seinem Saxophon entlockt? Gefühle, alles hat irgendwie mit Gefühlen zu tun. Die Liebe ist der Schlüssel in der wechselhaften Geschichte um einen Haufen mehr oder weniger gescheiterter Existenzen. Ob zu wahrem Glück, zu einem komfortableren Leben oder nur zu trügerischen Hoffnungen, das scheint der Regisseur selbst nicht recht zu wissen. Roberts verstummte Musik ist alles, was er noch besitzt. Den Blues spürt er jeden Tag. Er ist müde, erschöpft, desillusioniert, gerade so viel, wie er es als Jazzmusiker sein muss. Und wie könnte nicht verstummte Musik anklingen, wenn Roberts Mitbewohnerin Cyndi Lauper ist? Auf der Leinwand heißt die ehemalige Musikerin Rose und ist eine ebenso einsame Gestalt wie der abgewetzte Held. 

Auf Geschäftsreise“ sei er in Belgrad, behauptet Robert. Unrecht hat er damit nicht, denn die Ehe mit der jungen Ivana (Jelena Mrdja) ist für ihn Teil eines Deals. Den hat er mit Ivanas Freund Branko in den USA gemacht. Sie bekommt ein Ehepartnervisum, um ihrer perspektivlosen Zukunft zu entkommen, und Robert bekommt Geld, um seiner finanziellen Misere zu entkommen. Während er bei Brankos Mutter Olga (Mirjana Karanovic) auf die Bezahlung für die Scheinehe wartet, kommen beide sich näher. Als Branko um Aufschub bittet, ist das Robert willkommen. Denn ihn hält mittlerweile mehr als Geschäftliches in Belgrad. In der Fremde findet er mit Olga eine Geborgenheit, welche er in New York verloren hat, vielleicht nie erlebte. Tanzt das gealterte Paar im Halbdunkel eines serbischen Cafés, begleitet leise Romantik die beiden Vereinsamten bei ihren unsicheren Schritten zu einer möglichen Zweisamkeit. Beide fürchten und ersehen dieses Zusammensein, das die äußeren Umstände unmöglich machen. 

Umso näher die Menschen sich psychisch sind, desto größer die räumliche Entfernung, welche sie trennt. Der Regisseur lässt seine persönliche Erfahrungen als serbischer Umzugshelfer in New York mit leisem Humor in das Geschehen einfließen. Für die Armut seiner Figuren findet er bitter-komische Szenen, die ein nüchternes Bild des materiellen Mangels zeichnen. Der tägliche Wettlauf zum Pfandflaschenautomaten, um nicht auf die anderen mit nicht haushaltsüblichen Mengen Leergut warten zu müssen, bevor man die eigene nicht haushaltsübliche Menge einwirft. Die Slums New Yorks und die Tristesse des kriegsversehrten Serbiens zeigen zwei grundverschiedene, doch gleich deprimierende Variationen grauer Einöde. Die Figuren sehnen sich dorthin, wo es besser ist. Und wenn nicht besser, dann wenigstens anders schlecht. Nur eine verwandte Seele vermag in der urbanen Kälte das Gefühl von Geborgenheit zu vermitteln. Erblickt Ivana schließlich die Skyline New Yorks, erscheint sie ihr toller als im Kino. Robert sieht in den grauen Straßenschluchten einer alten Bekannten entgegen, der Einsamkeit.

Fazit

Das mit leiser Ironie untermalte Drama hält die verworrene Situation und die Emotionen der darin verstrickten Figuren stets in der Schwebe. Die abwartende Haltung lässt einen letztendlich ernüchtert zurück. Doch bis dahin unterhält das ausgesuchte kleine Ensembles ausreichend.

Kritik: Lida Bach

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