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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der Leichenbaron kehrt zurück! Frankenstein lebt - und der längst Totgeglaubte sucht fieberhaft neue Opfer, an denen er ein schauriges Experiment vornehmen will: eine Gehirnverpflanzung.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Zwar fand Baron Frankenstein (Peter Cushing, Das Dunkel der Nacht) schon am Ende seines ersten Auftritts in Frankensteins Fluch theoretisch den Tod in Form durch die Guillotine, aber Erfolg macht schlicht und ergreifend unsterblich oder zumindest unverzichtbar. So wurde aus einem ursprünglich einmaligen Experiment das größte Franchise aus dem Hause HAMMER, mit dem lediglich noch Kollege Dracula mithalten konnte. Frankenstein muss sterben (in Deutschland eine Weile auch als Frankenstein sucht ein neues Opfer vertrieben) war der nunmehr fünfte einer am Ende sieben Teile umfassenden Reihe, der jedoch schon in einer schwierigen Phase für das Studio entstand. Ende der 60er gingen die Ideen langsam aus und das Publikum wandte sich immer mehr dem neuen, modernen Horrorfilm zu. Längts waren auch die einst sicheren Zugpferde keine garantierten Einnahmequellen mehr und so wirkt auch Frankenstein muss sterben eine ganze Ecke günstiger produziert als seine Vorgänger, was sich jedoch auf die Qualität des Films kaum auswirkt.

Es ist mit Sicherheit nicht der beste Teil, aber für ein viertes Sequel immer noch erstaunlich gelungen. Beim anderen großen Serientäter war bereits beim dritten Neuaufguss (Wie schmeckt das Blut von Dracula) deutlich die Luft raus, während sich das Frankenstein-Franchise zwar nicht unbedingt jedesmal neu erfand, dem Ganzen aber immer eine individuelle Facette abgewinnen konnte, was die einzelnen Filme viel deutlicher voneinander unterscheiden lässt. Was schon von jeher den Reiz der HAMMER-Verfilmungen ausmachte: Frankenstein selbst rückte viel mehr in den Fokus und blieb der eindeutige Schurke der Geschichte. In Frankenstein muss sterben so sehr wie nie zuvor, denn eine Kreatur gibt es lange Zeit überhaupt nicht und tritt mehr oder weniger erst zum Finale wirklich in Erscheinung. Dann auch in ganz anderer Form als klassischerweise erwartet, aber dahingehend emanzipierte sich ja bereits der direkte Vorgänger Frankenstein schuf ein Weib von allen Dogmen, die eventuell noch an den klangvollen Namen gekoppelt sein sollten.

Ein Monster ist im Grunde nicht notwendig bzw. schon von Anfang an allgegenwertig. Peter Cushing ist abermals fantastisch in der wohl niederträchtigsten Version seiner Paraderolle. Alles mal ansatzweise Gute und Menschliche ist endgültig gewichen, übrig geblieben ist ein ethisch unberührbarer, diabolischer Soziopath, der diesmal sogar vor Vergewaltigung nicht zurückschreckt. Dahingehend funktioniert der Film hervorragend und ist mehr Psychothriller als Horrorfilm, der trotz seiner vielen interessanten Ansatzpunkte klar Probleme beim Tempo und Storytelling hat. Die für HAMMER-Verhältnisse bald epische Länge von 97 Minuten zieht den Plot gelegentlich zu deutlich und der Verzicht auf viele klassische Elemente kann eben nicht durch eine Offensive an erfrischender Modernität ausgeglichen werden – da diese genau genommen kaum stattfindet. Dafür ist Urgestein Terence Fisher, der bis auf Frankensteins Ungeheuer und Frankensteins Schrecken alle Teile inszenierte, vielleicht auch nicht (mehr) der richtige Mann. Seine Regie ist routiniert und wie immer holt er aus den Gegebenheiten viel raus, ihm fehlt es jedoch sichtlich an Ideen, wie man abseits der gewohnten Gothic-Stimmung entscheidende Glanzpunkte setzten kann.

So ist Frankenstein muss sterben schon sehr repräsentativ für die enorm komplizierte und konfliktbeladene Phase seines Entstehungszeitraums, in dem man bei HAMMER immer im Zwiespalt zwischen erprobter – aber nun eben nicht mehr effektvoller - Routine und einer hastigen und deshalb unbeholfenen Neuausrichtung stand. Dafür ist auch der fünfte Frankenstein immer noch sehenswert ausgefallen, gelingt es ihm doch den damit einhergehenden Problemen nicht vollständig zum Opfer zu fallen. Er zieht sich allemal anständig aus der Affäre, was eindeutig an der immer schon vorhandenen Grundausrichtung der Reihe liegt. Das Monster wird nicht im Labor geschaffen, es schafft dort seine Opfer. Und niemand war je besser in der Rolle als der große Peter Cushing. Allein er ist schon die halbe Miete – und für dieses Franchise sogar noch wichtiger als Christopher Lee für Dracula.

Fazit

Eine längst nicht mehr notwendige, paradoxerweise aber als dringend benötigt eingestufte Fortsetzung, die sich gemessen an diesen Umständen aber sehr anständig verkauft. Die Ermüdungserscheinungen im Hause Frankenstein fallen nicht so drastisch aus wie in der unmittelbaren Nachbarschaft und trotz aller Umstrukturierungen halten die tragenden Säulen Terence Fisher und besonders Peter Cushing den Laden zusammen. Fans sind hier immer noch gut aufgehoben und gemessen am Output ab diesem Zeitpunkt eindeutig eine der besseren HAMMER-Produktionen.

Kritik: Jacko Kunze

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