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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

1964 in Paris: Alberto Giacometti bestimmt, wann in seinem Atelier gearbeitet, getrunken, gezweifelt, zerstört, geflirtet und gelacht wird. Er ist ein etablierter Künstler, seine Werke erzielen Rekorderlöse auf dem Markt. Das Geld versteckt er in seinem Atelier. Mit Ehefrau Annette gibt es nicht nur deshalb öfter Krach, denn seine Geliebte Caroline bekommt alle Zuwendung des Meisters. Sein Bruder Diego, ebenfalls Künstler, kennt seine Macken. Giacometti bittet den amerikanischen Kunstkritiker und Biografen James Lord, ihm Modell zu sitzen. Die Sitzungen, eigentlich auf eine Woche angelegt, werden immer wieder von Bistro-Besuchen oder Spazierfahrten unterbrochen und wollen kein Ende nehmen. Mehrfach verschiebt Lord seinen Heimflug.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Was sei nochmal das passende Wort, fragt der gealterte Bildhauer und Maler in Stanley Tuccis filmischer Skizze einmal. Seine Gattin Annette (Sylvie Testud) hat die Antwort: „Beschissen!“ Der lakonische Kommentar ist das desillusionierte Urteil, das sich während der filmischen Modellsitzungen aufdrängt. Die Grundkonstellation eines aspirierenden jungen und eines etablierten alten Künstlers? Das sich im Kreis drehende Geplänkel der zwei gegensätzlichen Hauptcharaktere? Die pausenlosen Fluch-Tiraden Alberto Giacomettis (Geoffrey Rush), dessen Wortschatz im Wesentlichen aus „fuck“ zu bestehen scheint? Der rabiate Sexismus des Plots, der Frauen nur als die Klischees des albernen jungen Sexobjekts und der nörgelnden älteren Partnerin kennt?

Noch mal das Zitat der eifersüchtig die amourösen Eskapaden ihres Gatten beäugenden Annette: „Beschissen!“ Die von Altherrenwitzen unterbrochene Tatenlosigkeit mit dem faden James Lord (Armie Hammer) liefert weder spannende These, noch Charakterstudie oder substanzielle Konflikte, bloß repetitive Redundanz. Rush muss dabei den vulgären Schmierenkomödianten, als der seine Figur einmal treffend bezeichnet wird, geben. Die Nebendarsteller hingegen, allen voran Testud und Clémence Poésy als infantile Prostituierte, sind in ihren Rollen zu eingeschränkt, um ihr Können voll zu entfalten. Im kammerspielartigen Handlungsraum, einem schmuddeligen Hofatelier im Paris der 60er, fuhrwerkt er mit Zeichnungen und Pinseln herum wie ein bockiges Kind. 

Vielleicht war Giacometti das ja. Oder war die Kreativität des abgerissenen Kettenrauchers tatsächlich so überbordend, dass er in kontraproduktive Starre verfiel? Kaschiert sein kokettes Kritisieren des eigenen Schaffens eine künstlerische Blockade? Ist der notgeiler alte Knacker, den der Regisseur und Drehbuchautor trotz dessen Frauenverachtung, Misanthropie und Neid auf Picasso, Chagall und so ziemlich jeden anderen prominenten Kollegen cool findet, hoffnungslos überholt in der Ära von Helen Frankenthaler, Andy Warhol und Yoko Ono? Tucci hat offenbar keinen Schimmer und versteckt die eigene Ahnungslosigkeit hinter exaltierter Phrasendrescherei.

Fazit

Statt eines kontrastreichen Abbilds des streitbaren Künstlers liefert Tucci von Zigarettenrauch umnebelte Filmfloskeln: „Mein Bruder kann nur glücklich sein, wenn er völlig verzweifelt und unbequem in jeder Hinsicht seines Lebens sein darf“, „Ich bin neurotisch!“, „Porträts sind sinnlos“ Letztes zumindest trifft es auf filmischer Ebene.

Kritik: Lida Bach

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