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Als Virginia Vallejo, die wohl berühmteste Reporterin Kolumbiens, 1981 auf einer elitären Party auftaucht, die von keinem Geringeren als dem Drogenbaron Pablo Escobar veranstaltet wird, kann sie noch nicht erahnen, welche Folgen dieser Abend für sie haben wird. Verführt von Pablos Charisma, lässt sich Virginia auf eine leidenschaftliche Affäre mit ihm ein – mit einem Mann, der Tausende Menschen töten ließ, Milliarden Dollar machte und folglich zum mächtigsten Drogenboss aller Zeiten aufstieg. Als politisch engagierte Nachrichtenerstatterin befindet sich Virginia auf einer Gratwanderung zwischen der DEA und ihrer feurigen Liebe zu Escobar – einer Liebe, die unter keinem guten Stern steht.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es mutet ja beinahe schon absurd an, dass es tatsächlich bis zum Jahre 2015 gebraucht hat, bis man es mit der grandiosen Netflix-Serie Narcos endlich vollbringen sollte, der berühmt-berüchtigten Persönlichkeit des kolumbianischen Drogenbarons Pablo Escobar ein angemessenes Porträt maßzuschneidern. Zeit wurde es aus dem Grund, weil die Lebensgeschichte, wie sie Pablo Escobar vorzuweisen hatte, zwangsläufig aufbereitet werden muss – in ihrer ungeheuren Fülle an Ereignissen aber kaum auf den Rahmen eines abendfüllenden Spielfilmes limitiert werden kann. Das horizontale Erzählen war nur die logische künstlerische Konsequenz, die sich in Bezug auf den Schneekönig aus Medellín ergeben konnte. Allerdings nicht, um sich in der faktenorientierten Rekonstruktion jener (Schreckens-)Herrschaft, die mit dem Tod des Paten aller Paten im Jahre 1993 endete, zu verstricken, sondern um der charakterlichen Ambivalenz dieses Menschen gerecht zu werden.

Eine so faszinierende wie beängstigende Ambivalenz, angesiedelt zwischen psychopathischem Schlachter und sozial-veranlagtem Robin Hood, die Netflix in zwei Staffeln Narcos hochklassig herausarbeitete, um gleichwohl auf die Relativität von Gut und Böse aufmerksam zu machen. Diese Janusköpfigkeit soll nun auch das Kernthema von und nun auch das Kernthema von Loving Pablo darstellen, in dem sich der spanische Regisseur Fernando Léon de Aranoa (A Perfect Day) mit der Beziehung zwischen Pablo Escobar (Javier Bardem, Biutiful) und der Journalistin Virginia Vallejo (Penélope Cruz, Volver – Zurückkehren) beschäftigt, die sich 1981 auf einer Party kennenlernten und zu einer leidenschaftlichen Affäre hinreißen ließen. Wie jedoch bereits eingangs erwähnt, ist ein Spielfilm mit einer Lauflänge von 120 Minuten nicht die adäquate Ausgangslage, um dem Volkshelden, dem Dämon, dem Geschäftsmann, Politiker, Macht- und Familienmenschen Escobar in all seiner facettenreichen Vielschichtigkeit gerecht zu werden.

Ein Kompromiss müsste es für den Filmemacher also gewesen sein, die Grundlage der Filmes, nämlich dem Roman der realen Virginia Vallejo, Pablo lieben, Escobar hassen, so gezielt einzudampfen, dass Loving Pablo nur einen Ausschnitt aus dem Leben von Pablo Escobar aufzeigt – und diesen auch noch strikt aus der Perspektive der Journalistin veranschaulicht. Dem ist natürlich nicht so, eben weil Escobar eine Figur von zu extremer Strahlkraft bedeutet, die den Fokus ohne Mühe auf sich lenkt. So begleitet Vallejo das Geschehen zwar mit einem Voice Over, der Film jedoch ist etwas zu sehr darum bemüht, die wichtigsten Stationen im Leben des legendären Drogenhändler- und Schmugglers nachzuzeichnen, was in Sachen Charakter-Vertiefung sowie den wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Verstrebungen innerhalb dieses Handlungszeitraumes schlichtweg zu kurz greift. Zu kurz greifen muss.

Natürlich wirkt Loving Pablo halbgar, wenn er nur darin Beschäftigung findet, durch die ausschlaggebenden Stationen in der Vita von Escobar, vom Aufstieg des Kartells, von seiner (kurzlebigen) Funktion als Kongressabgeordneter, von seinem Aufenthalt im (Luxus-)Gefängnis und von seinem Tode im Jahre 1993, zu hecheln, was Javier Bardem und Penelope Cruz, die auch im echten Leben ein Paar sind, nicht davon abhält, schauspielerisch durchaus zu gefallen, obgleich sie durch ihr äußeres Erscheinungsbild gerne mal in Richtung Karikatur zu verfallen scheinen. Ihre Performances sind es, die dem Versuch der Regie, dem Geschehen auch einen satirischen Ansatz zu vergönnen, Gewicht verleihen und der Romanverlage in der filmischen Interpretation einiges an Süffisanz abverlangt. Das macht den Film im Großen und Ganzen nicht runder, einigen eindrucksvollen Momenten aber kann man sich als Zuschauer hier definitiv nicht verwehren.

Fazit

Nicht vollends gelungen, da der Film seinen erzählerischen Schwerpunkt etwas zu sehr vernachlässigt und sich in Wahrheit weniger für die Perspektive der Journalistin Virginia Vallejo als für die des Schneekönigs Pablo Escobar. Dadurch wirkt der Film gerne unrund und abgehetzt. Allerdings wissen die beiden hochkarätigen Hauptdarsteller zu gefallen und geben "Loving Pablo" tatsächlich zuweilen die satirische Taktung, die der spanische Regisseur auch im Sinn gehabt hat.

Kritik: Pascal Reis

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