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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Beim mehr oder weniger illegalen Befahren eines neugebauten Küstenautobahnabschnittes in Florida geht Familie Kwimper der Sprit aus. Da gerade die offizielle Eröffnung durch den Gouverneur stattfinden soll, versucht der Beamte King, sie zu verscheuchen. Damit ist er bei Pop Kwimper aber an den Falschen geraten: Der beschließt, sich mit Sohn Toby und den vier Adoptivkindern eben hier am Strand anzusiedeln. Während die Behörden weiterhin versuchen, sie zu vertreiben, wird das weibliche Geschlecht mehr und mehr auf den attraktiven Toby aufmerksam.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Natürlich geht es hier um die Glorifizierung des King of Rock n´ Rolls Elvis Presley (Speedway), der den jungen Toby verkörpert. Und wie sollte es anders sein? Toby ist ein Frauenschwarm, der mit verträumten Blicken die Mädchenherzen bricht, der von beachtlicher Natur, der prinzipientreu, stark und einfühlsam zugleich erscheint. Der gesamte Film ist auf Elvis zugeschnitten, darauf Musik- Sequenzen von ihm einzuspielen, darauf ihn als Ikone zu feiern. Und das ist auch völlig legitim, denn eine dementsprechende Rezeption erfährt der Film heute. Er wird als durchschnittliche Musikkomödie aufgefasst, die aber für Fans einen gewissen emotionalen Wert hat. Dem kann man sich beinahe anschließen, wobei man dem Film durchaus ein wenig mehr zutrauen darf. Zwar ist die Glorifizierung als Leitmotiv sehr simpel und auch wenig interessant, die Umsetzung dafür umso mehr.

Zwei Handlungsstränge spielen in Ein Sommer in Florida eine besondere Rolle: Zum einen wären da Tobys Erfahrungen mit der Frauenwelt, seine Vorstellungen von Sex, Erotik und dem monogamen Eheleben, und zum anderen wären  die Bürokratie, der juristische Streit um den Besitz, zu nennen. Hier wird also etwas sehr Subjektives, Lebendiges und Spannendes gegen etwas rein Rationales, vermeintlich Sachliches und Offizielles gestellt. In beiden Fällen wird sich der Protagonist rebellisch zeigen. Das Individuum im Kontrast zu gesellschaftlichen wie gesetzlichen Konventionen zu zeigen ist dabei ein altbekanntes Motiv,  das  gerade durch Elvis Presley als ikonische Identifikationsfigur besonders gut gelingt. 

Toby hat Bindungsängste, er möchte seine jugendliche Freiheit einfach nicht aufgeben. Außerdem verspürt er oftmals keine Anziehungskraft zu Frauen, nicht weil er sie nicht schön findet, sondern weil er sie nicht erotisch findet. Hier trifft also die reine Körperlichkeit auf die Sinnlichkeit, die sich durch eine gewisse Form von Eigeninszenierung differenzieren. Der rohe Körper selbst, so ästhetisch er auch sein mag, schafft nicht die Erotik, es ist die Art wie zwei Menschen, die sich ihrer Andersartigkeit bewusst sind, miteinander interagieren. Das zeigt der Film wunderbar, indem sich Toby als charmanter Frauenschwarm, dem es ein Leichtes wäre sexuelle Bekanntschaften zu knüpfen, diesen Oberflächlichkeiten vor allem in der ersten Hälfte des Films zu entziehen. Hier wird deutlich, dass sich auch in der scheinbaren Oberflächlichkeit, in der Bewertung einzelner Momente des gegenseitigen Kennens, eine gewisse Tiefe verbergen kann. Der Protagonist entzieht sich den gesellschaftlich konventionellen Optionen, sich für eine feste oder mehrere lockere Bindungen zu entscheiden, und wählt stattdessen seine persönliche Freiheit.

Der zweite, nicht weniger interessante Handlungsstrang zeigt wie sich die Familie rundum Toby gegen bürokratische Grenzen durchsetzt. Hier geht es um Fragen nach Besitz, nach Verantwortung, dem Aufeinanderprallen von Mensch und Rechtstaatlichkeit und auch hier setzt der Film ein deutliches Statement der Rebellion. Auch hier widersetzt sich Toby also. Leider findet der Film für diese Parallelen der Rebellion im Privaten wie Öffentlichen nicht die passenden Bilder. Er verweilt in seiner gemütlichen Urlaubswelt und konzentriert sich vor allem darauf, ikonische Bilder vom „King“ einzufangen. Dennoch bleibt ein interessantes und schauspielerisch solide umgesetztes Konstrukt.

Fazit

„Ein Sommer in Florida“ ist eine Glorifizierung des King of Rock n´ Roll, eine sehr gemütliche Musik- Komödie, hinter der aber ein durchaus intelligentes Konstrukt steht: Hier geht es um  freiheitlichen Idealismus im Privaten und im Öffentlichen.

Kritik: Maximilian Knade

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