{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Belf: Eine Insel im Südwesten Cornwalls. Hier soll Dr. Del Shaw im Auftrag der Umweltschutzabteilung eine Wasserprobe entnehmen. Die Bewohner des Eilands empfangen ihn jedoch sehr kühl und verhalten sich abweisend. Mit der Zeit stößt der Wissenschaftler auf merkwürdige Vorkommnisse, hinter denen ein grausames Geheimnis steht.

Kritik

„-Die machen nur einen Spaziergang.“

-„Das sah eigenartig aus. Als würden sie den alten Mann zwingen zu gehen.“

-„Na, das kann doch sein. Vielleicht geht er nicht gerne spazieren.“

Wäre alles – oder zumindest noch ein Bisschen mehr – so unfreiwillig ulkig wie dieser Knaller-Dialog-Fetzen, Doomwatch – Insel des Schreckens könnte ein echter Geheimtipp sein. Aber auch in vielerlei anderer Hinsicht schlummert hier durchaus Potential, nur leider wird nichts davon effektiv genutzt. Beruhend auf der von 1970 bis 1972 ausgestrahlten, gleichnamigen britischen Fernsehserie entstand dieser TV-Film, der als eine Art Spin-off verstanden werden soll. Dafür wurden sogar einige Stars engagiert, wobei das auf dem Papier auch besser klingt als in der Realität und über den Regisseur kann es eigentlich auch nicht so viele abweichende Meinungen geben. Gemeint ist Peter Sasdy (Comtesse des Grauens), der Anfang der 70er einige Hammer-Filme inszenieren durfte (wovon der schon arg mittelmäßige Wie schmeckt das Blut von Dracula noch der beste ist) und danach nur noch durch sehr sonderbare Kost in Erscheinung trat (z.B. das unfreiwillige Trash-Spektakel Der Teufel in ihr).

Der Anfang ist, mal ganz abgesehen von der erneut enorm unterwältigenden Inszenierung von Peter Sasdy, noch das Beste am Film. Dr. Del Shaw (Ian Bannen, Der Flug des Phönix) wird von der neugegründeten Umwelt-Spezialeinheit Doomwatch auf die kleine Insel Belf gesandt, um dort die Auswirkungen von massiver, industriell verursachter Umweltverschmutzung zu untersuchen. Ein 24h-Job. Proben sammeln und schnell zurück. Dort angekommen verhalten sich die verhärmten und wenig kooperativen Insulaner aber alles andere als gastfreundlich. Keiner will ihm zunächst Unterkunft gewähren, selbst der Inselpfarrer begegnet ihm nicht gerade mit vorbildlich-christlicher Nächstenliebe. Als er endlich bei der scheinbar einzig netten Frau ein Gästezimmer bekommen hat, trifft er auf die erst kürzlich zugezogenen Lehrerin Victoria (Judy Geeson, The Lords of Salem). Dies führt zu dem hier einleitenden, kuriosen Dialog und etwa ab da kippt auch die zumindest leicht spannende, wenigstens mysteriöse Stimmung in pure Belanglosigkeit.

Was anfangs ganz leichte The Wicker Man-Vibes hat, wird zu einer unglaublich öde vorgetragenen Öko-Polit-Thriller-Mischpocke, in der sich Oscarpreisträger George Sanders (Alles über Eva) in einer glanzlosen Nebenrolle etwas zur Rente dazuverdienen darf/muss. Hier wäre so viel denkbar. Obskurer Sekten-Exploiter, Creature-Trash, ernsthaft guter Öko-Schocker oder gerne auch eine Mischung aus all dem. Stattdessen bummelt das Geschehen höchst uninteressant vor sich hin, was vor allem an dem Irrglauben liegt, dass man als ernsthafter Film „mit Message“ funktionieren könnte. Umso alberner wirkt dann das Finale, welches sich ausdrücklich jedem exploitativen Bezugs verweigert, trotzdem so bescheiden und goofy in Szene gesetzt wird, dass jedes andere Anliegen an maßlose Selbstüberschätzung bis trotzige Realitätsverweigerung grenzt. Normalerweise müsste selbst das ja schon für den ein oder anderen aufwertenden Lacher reichen, aber so dröge und staubtrocken wie das hier durchexerziert wird, verschläft man mühelos auch jedweden Anflug von versehentlicher Selbst-Ironie.

Fazit

Würde sich „Doomwatch – Insel des Schreckens“ nicht fälschlicherweise so bierernst nehmen, er könnte vermutlich noch einiges an Boden gut machen. Wer sich aber so gegen sein einzig erkennbares Potential sträubt, ist schlichtweg selbst schuld, an der eigenen Inkompetenz gnadenlos zu ersticken.

Kritik: Jacko Kunze

Wird geladen...

×