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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der bucklige Kleinganove Vincenzo plant einen Geldtransportüberfall, wird dabei aber von seinen Komplizen hintergangen. Noch am Tatort soll er umgelegt werden, kann sich jedoch verwundet in die Kanalisation retten. Gemeinsam mit seinem etwas trotteligen Zwillingsbruder Sergio schmiedet er einen Racheplan…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Zwei wie Pech und Schwefel, dass waren Regisseur Umberto Lenzi (Spasmo) und Genre-Star Tomás Milián (Der Gehetzte der Sierra Madre) während ihrer sechs Filme andauernden Liaison zwischen 1974 und 1978. Die Kröte war ihre letzte gemeinsame Arbeit und bildet einen in der Tat unvergesslichen Abschluss, bei dem man offenkundig nochmal Vollgas geben wollte. Dabei geht es längst nicht so ruppig zu wie z.B. in Der Vernichter oder Die Gewalt bin ich, dafür derart schräg und überkandidelt, dass es eine wahre Freude ist.

„Und wollen wir wetten, dass wir Armen an dem Tag, an dem Scheiße zu Geld wird, ohne Arsch geboren werden?“

Die bucklige Pestbeule und das dusselige Weichei: Tomás Milián geht wie vom wilden Affen gebissen in seiner übergeschnappten Doppelrolle auf, in der zwei ungleiche Brüder gemeinsame Sache gegen verräterische Komplizen machen. Das ist nicht nur ein Battle der scheußlichsten Perücken aus dem Karnevalsfundus (Afro frisst Kopf & Prinz Eisenherz meets Vidal Sassoon), es ist auch das absurdeste Overacting seit einem Lee Strasberg mal den Buckel runterrutschen kann. Alles eingebettet in einen haarsträubenden Cocktail aus Poliziottesco, Edgar Wallace, Didi und die Rache der Enterbten und sogar Batmans Rückkehr, denn spätestens im letzten Drittel sind die Parallelen zwischen Lenzi’s Kröte und Burton’s Federvieh kaum noch von der Flosse zu weisen. Nur eben im flotten Italo-Stil ganz lässig aus der Hüfte durch den Hosenstall gefeuert, oder wie es die göttliche Synchro an anderer Stelle so blumig formuliert: „Das wird laufen wie’s Katzenficken“.

-„In meinen Armen habe ich gar kein Gefühl.“

-„Das ist kein Wunder, das kommt weil sie eine Zwangsjacke anhaben.“

Ein filmgewordenes Irrenhaus. Wer Langeweile sucht, wird garantiert nicht fündig, dafür jagt hier ein grober Unfug den anderen. Das ist mitunter so flach, den kannst du unter der Scheißhaustür durchschieben, aber haut immer richtig auf die Kacke. Passend dazu gibt es gen Ende sogar ein Abführtabletten-Massaker. Der Streifen nimmt sich niemals auch nur für 5 Lire ernst, der super-sleazige Score dudelt sich zum echten Ohrwurm hoch und mittendrin der von allen guten Geistern verlassene Milián, der ja gerne mal über die Stränge schlägt, aber selbst für seine Verhältnisse am Rande des Wahnsinns agiert. Das ist eine einzige Sause, der man deshalb sogar verzeihen mag, dass man den Showdown eigentlich völlig verkackt. Aber da ist man sowieso schon fix und alle.

Fazit

Bevor Umberto Lenzi danach einige Zeit wieder vollends im Mondo-Blutrausch zubrachte, wollte er sich wahrscheinlich noch mal ganz unverkrampft austoben. Und mit wem macht das wohl am meisten Spaß, als mit der alten Pudelmütze Tomás Milián? Das ist so ein Film, man wäre gerne beim Dreh vor Ort gewesen. Muss das ein Fest gewesen sein, mein lieber Herr Gesangsverein. Das ist garantiert nicht jedermanns Baustelle und nicht wenige werden fassungslos die Hände vorm Gesicht zusammenschlagen, aber wer sich schon durch so manche Genre-Untiefen aus Bella Italia gewühlt hat, dürfte an diesem hyperaktiven Irrwisch seine helle Freude haben.

Kritik: Jacko Kunze

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