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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die seit Jahren als verschollen geglaubte Komödie von und mit Louis de Funes erzählt in drei Episoden über das "älteste Gewerbe der Welt", das 1946 in Frankreich per Gesetz verboten wurde, und erscheint nun erstmals als Einzel-DVD! Drei witzige Episoden, die durch eine Sache verbunden sind: einer Hauslaterne. In der ersten Episode wird sie einer Dame als Souvenir geschenkt. Im zweiten Teil ist sie ein wichtiger Bestandteil einer Gerichtsverhandlung. In der letzten Episode wird sie Teil eines eindeutigen Etablissements, das im Hause eines Mannes eingerichtet wird.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es gibt Filme, die können gar nicht anders gedeutet werden, als aus ihrer historischen Prämisse heraus: So auch „Die Damen lassen bitten“ (OT: "Les bons vivants") von den Regisseuren Gilles Grangier und Georges Lautner. Stammt doch der Film über das älteste Gewerbe der Welt, und Frankreichs schwierigen Umgang mit diesem, aus einer Zeit, wo nicht nur das Fernsehen zur größten Konkurrenz für den Film wurde, sondern sich auch gesellschaftliche Moralvorstellungen im Wandel befanden. Kein Wunder also, dass der humorvolle Ensemblefilm mit solchen Stars wie Jean Carmet, Bernard Blier, Andréa Parisy oder eben Louis de Funès aufwartete, sich in drei Episoden unterteilte und mit reichlich Wortwitz gewürzt für schlüpfrige Unterhaltung sorgte. Dennoch entpuppt sich „Die Damen lassen bitten“ als schwierige Bettgeschichte: So schwankt die Qualität der einzelnen Episoden doch stark und auch die Frage nach der eigentlichen Rolle der Frau, wird hier eher beiläufig und mit Scherz im Slapstick erstickt. Für Fans bleibt es aber dennoch ein verrückter, nicht klar durchschaubarer sowie sehr unterhaltsamer Schwarzweißfilm, der gerade durch Funès im Finale nochmals deutlich aufgewertet wird.

Episode 1 „Die Schließung“: Wir schreiben das Jahr 1946 und damit ein schwarzes für gewisse Etablissements. Denn nach dem Krieg entscheidet sich die Elite Frankreichs dafür, sich dem angeblichen Sittenverfall entgegenzustellen und per Gesetz das schlüpfrige Gewerbe zu verbieten. Was folgt ist eine regelrecht melancholische Endzeitstimmung, die mit Monsieur Charles (Bernard Blier) und Madame Blanche (Dominique Davray) kongenial eingefangen wird. Ein paar intelligente Monologe sowie reichlich biss bei den Dialogen, ergibt somit ein historisch akkurates Bild und wirft die Frage auf: Was passiert bei einer Kriminalisierung eines solchen Geschäftes? Doch bevor wir überhaupt eine Antwort auf diese Frage erhalten, was deutlich Schärfe in den Film gebracht hätte, folgt alsbald das nächste Kapitel. Wenn auch gelungen mit einem markanten Off-Sprecher begleitet.

Episode 2 „Der Prozess“: Während die Jahre vergingen, hat sich vor allem die Baronin Seychelles du Hautpas, ehemalige Mitarbeiterin des einstmals so berühmten Parisers Etablissement, nach oben arbeiten können. Doch nachdem ihr Palast ausgeraubt wird, fehlt eine Laterne in ihrer Wohnung, die vor allem sentimentalen Wert für sie hat. Doch der durchgeführte Prozess kann kaum Erhellungen in diesem Fall bringen: Hier liefert uns der Film eine reichlich groteske Szenerie voller aufgeblähter wie intelligenter Dialoge, die ein wahres Theaterstück offenbaren. Zwar ist niemals wirklich erkennbar, worauf die Episode hinauswill, doch bizarre Charaktere (hier vor allem der Verteidiger) sowie eine charmante Andréa Parisy, können dennoch begeistern. Zumindest fällt das Kapitel recht kurzweilig aus, sodass der Weg schnell für das glorreiche Finale offen ist.

Episode 3 „Die Damen lassen bitten“: Hier ist die Welt von Léon Haudepin (Louis de Funès), Mitglied eines elitären Männer-Sportclubs, noch vollkommen in Ordnung. Bis zu dem Tag, wo er auf offener Straße die Dirne Héloise (Mireille Darc) trifft. Als Retter in der Not, nimmt er sie zu sich mit nach Hause. Vollkommen ohne Hintergedanken: Jedoch sehen das seine Club-Freunde gänzlich anders. Durch eine Menge Slapstick, einem spielfreudigen wie herrlich naiven Louis de Funès sowie vielen grotesken Situationen (ohne jemals wirklich das Thema an sich zu visualisieren), schließt sich hier angenehm der Kreis der Geschichte. Zwar schleichen sich dennoch Längen in die letzte Erzählung ein, doch gemessen an der Gag-Dichte und der Erzählkunst, ist das letzte Kapitel das klare Highlight des Films. Dennoch bleibt auch hier die Frage nach der Moral und dem eigentlichen Ziel der Geschichte im Dunkeln. Schade, denn so bleibt einzig eine leichte Komödie zurück, die sehr wortgewandt wie gewieft wirkt, aber niemals wirklich scharfsinnig und mutig.

Fazit

„Die Damen lassen bitten“ wirkt aus heutiger Sich deutlich antiquiert und bedarf einer starken historischen Blickweise, damit der geneigte Zuschauer seinen Zugang zum sonst recht humorvollen Ensemblefilm erhält. Was folgt ist dann aber eine recht scharfzüngige, unterhaltsame wie schlüpfrige Reise durch die Zeit und einer Thematik, die selbst heute noch Redebedarf besitzt. Umso tragischer ist es da, dass die Regisseure Gilles Grangier und Georges Lautner nicht noch einen Schritt weitergingen und die Moralfrage schärfer ausbalancierten (die Damen lassen eben nicht bitten, sondern die Männer). Zumindest das Finale mit dem damals gerade erst zum Star werdenden Louis de Funès liefert exzellente Unterhaltung, die mehr als einmal herzlich zum Lachen einlädt.

Kritik: Thomas Repenning

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