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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Ein Stromausfall, ein spektakulärer Selbstmord, eine mysteriöse Schönheit und plötzlich auftauchende Unruhestifter lassen einen Finanzberater an seiner Identität zweifeln. Denn auf einmal fällt ihm auf, dass er nichts über sich weiß…

Kritik

Plötzlich wird es dunkel in der 27. Etage eines New Yorker Bürogebäudes. Anstatt auf die Erleuchtung zu warten treibt es den braven Finanzstatistiker David Stillwell (Gregory Peck, Ein Köder für die Bestie) über das Treppenhaus hinunter auf die Straße. Im Halbdunkel trifft er auf eine Frau (Diane Baker, Marnie), die ihn anhand seiner Stimme erkennen zu glaubt, aber offenkundig verwechselt, was er ihr auch zu verstehen gibt. Unten und im Licht angekommen wird der Irrtum nicht aufgeklärt, im Gegenteil. Empört über die dreiste Lüge ihres „Bekannten“ verschwindet die Frau im Kellergeschoss, nach der 4. Tiefetage gibt der verblüffte Stillwell den gehetzten Versuch einer Klarstellung erfolglos auf. Merkwürdig, aber jetzt geht es erst richtig los: Aus seiner – der 27. - Etage hat sich jemand kurz vorher in den Tod gestürzt, niemand erscheint ihn wiederzuerkennen und die die es vorgeben, verhalten sich äußerst merkwürdig.

Als er dann noch feststellen muss, dass sein Arbeitsplatz offenbar über gar keine Untergeschosse verfügt und ihm ein Fremder mit vorgehaltener Waffe vor seiner Wohnung auflauert, fällt seine gesamte Welt stückweise in sich zusammen. Was wollen die alle von ihm, wer ist dieser „Major“ und vor allem…wer ist eigentlich er? Bei genauerer Betrachtung muss David feststellen, dass er über sich und seine Vergangenheit nur rudimentäre Details weiß. Auf Visitenkarten-Niveau, zum kurzen Vorstellen und oberflächlichem Smaltalk gerade so nutzbar, aber mehr nicht. Und bisher ist ihm das gar nicht bewusst gewesen. Er hat keine Freunde, keine Bezugspersonen bis auf seinen Arbeitsplatz, selbst der Kühlschrank seiner Wohnung ist leer und praktisch unbenutzt. Was zum Teufel…?!

Regie-Veteran Edward Dmytryk (Die Caine war ihr Schicksal) inszeniert mit einem seiner Spätwerke ein furioses, paranoides Verdachts-, Verschwörungs- und Identitäten-Wirrwarr, das in aller bester Hitchcock-Tradition steht und auf das der damals schon leicht schwächelnde Altmeister (Der unsichtbare Dritte) bestimmt neidisch geschielt oder ihm dafür artig applaudiert hat. Gregory Peck tappt wortwörtlich von Anfang an im Dunkeln und es wird alles andere als besser. Der Film gönnt sich überhaupt keine Verschnaufpausen, jagt seinen verwirrten Protagonisten von einer Eskapade in die nächste, angefüttert durch zaghafte Erinnerungs-(oder Gehirnwäsche?)Fetzen, Genaueres weiß bis zum Ende niemand, der Zuschauer natürlich mit eingeschlossen. Ansätze werden geliefert, Antworten nicht zu früh. Dafür reizt Die 27. Etage sein zeitlos-packendes Konzept vom (vermutlich) unschuldigen, unwissenden Durchschnittsbürger auf der Flucht vor höheren, skrupellosen Mächten zu perfekt aus und es stellt sich aus heutiger Sicht die berechtigte Frage, warum solche Filme in dieser effizienten Form praktisch nicht mehr existent sind, außer in der Theorie?

Auch für seine Zeit – unmittelbar, zeitnah geprägt von Hitchcock, dem Film Noir, Kalter-Krieg-Spionage und anderen maßgeblichen Einflüssen auf das Thriller-Genre – ist Die 27. Etage ein echter Hit und ragt immer noch weit hervor. Die Story gibt nicht zu viel oder zu wenig an den richtigen Stellen preis, lässt den Zuschauer höchstens angedeutet in dem Glauben einen Wissens – oder eher Vermutungs- Vorsprungs gegenüber des gestressten Helden, was letztlich bis zum Schluss rein spekulativer Natur bleibt. Mit viel Fachkenntnis, geschickten Täuschungs- und Annährungsmanövern, die als solche nie direkt zu unterscheiden sind, wird das hohe Spannungspotenzial ergiebig angereichert, zusätzlich veredelt mit Walter Matthau (Extrablatt) in der Rolle eines kodderschnäuzigen Privatschnüfflers, der Peck kurzzeitig fast die Show stehlen könnte. Aber die Show im eigentlichen Sinne gehört eh nur der Story und deren Umsetzung, denn wie hier ein Suspense-Zahnrädchen exakt in das nächste greift, dadurch das gesamte Uhrwerk von der ersten bis zu letzten Minuten perfekt geölt am Laufen hält, das ist die große Kunst des Genre-Films.

Fazit

Ein großartiger Film, über dessen Inhalt eigentlich nicht viel verraten werden darf und was die Besprechung gegenüber Unwissend umso schwieriger gestaltet. Jeder Moment ist ein kleines Stück eines Puzzles, das man besser selbst zusammensetzt, so macht es doch erst wirklich Spaß. Wer den nicht mag: Der Name des Autors dieser glasklaren Überempfehlung steht da unten, sachliche Beschwerden werden ernst genommen. Die Zeit dürfte da sein…

Kritik: Jacko Kunze

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