{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Sky ticket Magentatv Magenta tv

Inhalt

Ein beschaulicher Badeort an der südkalifornischen Küste: Menschen verschwinden auf unerklärliche Weise, am Strand findet die Polizei zunächst nur zerstörte Boote. Dann entdeckt Meeresbiologe Will Gleason einen genetisch mutierten Riesenkraken, der die Küste bedroht.

Kritik

Als Steven Spielberg 1976 den Film Der weiße Hai drehte, ahnte er vermutlich nicht, was dies für die Filmwelt bedeutete. Unzählige Nachfolgefilme, welche auf der Erfolgswelle mitschwimmen wollte, war die Folge. Und hier durften alle möglichen Tiere einmal vom Menschenfleisch kosten, vor allem auch die Meeresbewohner. Doch selten zeigten diese Trittbrettfahrer Innovationen. Ein simples Kopieren der Storyvorlage und den Hai durch ein anderes Tier ersetzen… schwups war ein neuer Film geschaffen. So geschehen auch 1977. Regisseur Ovidio G. Assonitis (hier unter Pseudonym Oliver Hellmann)ersetzte hier den Hai durch einen Kraken (Der deutsche Titel ist irreführend, da es sich nicht um einen Polypen handelt) und brachte einen starbesetzten Tierhorrorfilm auf den Markt. Doch reichen Stars aus, um einen guten Film zu schaffen, oder handelt es sich um einen bloßen Abklatsch eines Klassikers?

Liest man sich die Besetzungsliste durch, staunt man nicht schlecht. Billiger Monstertrash mit erstklassiger Besetzung. So spielen hier unter anderem John Huston, Shelley Winters und Henry Fonda mit. Doch dies ist nicht zwangsläufig ungewöhnlich. Gerade in den späten 70ger Jahren war es Gang und Gebe, die Filme mit großen Stars zu besetzen (vorzüglich Katastrophenfilme). Dies sagt grundsätzlich nichts über die Qualität aus. Und besonders hier hat man das Gefühl, dass die Schauspieler sich das Drehbuch vorab gar nicht durchgelesen haben. Denn dieses ist jenseits von Gut und Böse. Man bekommt fast den Eindruck, als hätte der Drehbuchautor zwischendurch einfach keine Lust mehr gehabt. Viele Handlungsstränge führen ins Leere. Kurz angerissen und direkt wieder verworfen. Daher kommt es zu argen Löchern in der Handlung, was eine Nachvollziehbarkeit der Akteure fast unmöglich macht. Die Beweggründe werden als gegeben hingestellt. Hier und da tauchen neue Personen aus dem Nichts auf, andere wiederum verschwinden dann auch wieder ohne ersichtlichen Grund. Ebenso rückt auch der Grund für das Auftauchen des Kraken immer mehr in den Hintergrund. Es wird nicht einmal geklärt warum es so ist. Irgendwas lief hier nicht wirklich rund und das Storykonstrukt gleicht einem Schweizer Käse. Somit ist es nicht ersichtlich, warum so große Namen überhaupt daran beteiligt waren. Dementsprechend kann man von ihnen auch keine riesen Leistungen erwarten. Sie spielen ihre Rollen gewohnt aber nicht herausragend runter. Jeder ist zu jeder Zeit absolut ersetzbar. Kein Vergleich zum Spielbergs Werk, in welchem die Darsteller eine wichtige Instanz waren.

Da stellt sich aber die Frage, ob man bei einem solchen B-Movie Streifen überhaupt auf eine ausgewogene Story oder schauspielerische Glanzleistungen bestehen muss. Kommt es doch mehr auf Effekte und Spannung an. Doch auch da geht Der Polyp unter. Hellmanns Regiearbeit kann nicht verleugnen, dass Sie aus Italien kommt. Und so wird der Zuschauer die gesamte Laufzeit mit nervender Italo-Horror-typischer Musik gequält. Diese erzeugt keine Spannung sondern zieht annähernd spannende Momente sogar noch ins Lächerliche. Somit müssen also die Effekte überzeugen. Tun sie aber nicht. Der Kraken selbst ist kaum zu sehen und wird zudem noch völlig falsch dargestellt. Die meisten Aufnahmen finden im dunklen statt. Selbstverständlich kann man im Jahre 1977 keine detailgetreuen Special-Effects erwarten, doch es hätte durchaus etwas mehr sein können. Im großen Finale sieht der Kraken aus wie ein Lappen mit Armen, welcher im Wasser liegt. Vielleicht hatte man sich da mehr ans Spielbergs Werk halten sollen, und den Kraken eben so wenig wie möglich zeigen sollen.

Irgendwie stimmt also recht wenig an dem Film. Das einzige, womit Der Polyp punkten kann, ist der Nostalgiefaktor. Fans von trashigen Monsterstreifen werden sicherlich ihre helle Freude haben, doch in der heutigen Zeit kann man besonders wegen der Musik, den Film einfach nicht mehr ernst nehmen. Ein Remake wäre durchaus wünschenswert, zumal es nur wenig passable Filme mit Kraken gibt.

Fazit

Der Polyp geht auf ganzer Linie baden. Nur für hartgesottene Trashfans geeignet. Hier lieber zum Referenzwerk greifen.

Kritik: Kuehne Kuehne

Wird geladen...

×