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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Liebesfilm von Claude Sautet: Romy Schneider zwischen dem aufbrausend-poltrigen Yves Montand und dem sensiblen Samy Frey, luftig-leicht inszeniert.

Kritik

Claude Sautet (Einige Tage mit mir), der als Romy Schneiders (Sissi) Lieblingsregisseur galt, versteht es in César und Rosalie den Zuschauer mit einer ménage à trois der etwas anderen Art zu verführen. Sanfte Bilder, poetische Dialoge und Hauptdarsteller, denen man das Treiben der Liebe anzusehen glaubt, führen durch den ruhig gestalteten Plot. Der Film erzählt von Rosalie, die zwischen ihrem Mann César (Yves Montand, Die Wasser der Hügel) und ihrer Jugendliebe David (Sami Frey, Die Außenseiterbande) hin und hergerissen ist. César ist ein etwas reiferer und extrovertierter Mann, der mit einem Altmetall-Handel gutes Geld verdient, während David ein introvertierter und junger Künstler ist, der sensibel und wortkarg daherkommt. Über die Lauflänge hinweg schwankt Rosalie zwischen den beiden Männern, die unterschiedlicher kaum sein könnten. 

Nach einigen Eifersuchtsattacken, Gesprächen und Trennungen finden sich die drei in einer Dreiecksbeziehung wieder, in der sich César und David anfreunden. Rosalie zeigt sich als unzufrieden mit der Situation und zieht sich von beiden zurück, um eine endgültige Entscheidung zu treffen. Sautets stille Erzählung ermöglicht viel Verständnis für die Charaktere und Raum in unkonventionelle Richtungen zu denken. Nicht umsonst wurde der Film in der amerikanischen Rezeption teilweise als pervers betitelt und im Playboy-Haus aufgeführt. Dabei erscheint die Möglichkeit einer Dreiecksbeziehung im Laufe der Handlung nur konsequent und der Umgang der Charaktere miteinander authentisch. Die Aufarbeitung erweist sich keineswegs als reißerisch und provokant angelegt. Es ist beachtenswert, wie es ihm in all seiner Bedachtheit und Ruhe möglich war, anstößig zu sein. 

Das sollte dem Film wohl das größte Kompliment sein, der in seiner Schönheit und Reife oftmals unerträglich melancholisch daherkommt. Sautet zielt es nicht auf eine konventionelle Auflösung oder stimulierende Romanze ab, sondern auf eine kraftvolle Liebesgeschichte,  die sicherlich auch heute bei manchen auf Unverständnis treffen dürfte. Genau in dieser Irritation liegt jedoch die Kunst des voerst zugänglich wirkenden Dramas, das dazu einlädt den Entwicklungen bishin zur Dreiecksbeziehung zu folgen. Spätestens wenn die letzte Einstellung des Filmes einfriert, kann der Zuschauer nur erahnen, wie es weiter geht. Er kann sich jedoch sicher sein, dass die Beziehung kein konventionelles Ende nimmt. Das schließt der Film geschickt aus.

Fazit

"César und Rosalie" erzählt eine reife und durchdachte Liebesgeschichte, die genau dadurch anstößig erscheinen kann. Rosalie muss sich zwischen zwei Männern entscheiden, doch statt eines konventionellen Endes, präsentiert uns Claude Sautet einen Entwurf einer ménage à trois, der authentisch, einfühlsam und zu keinem Zeitpunkt reißerisch daherkommt. Gelungen ist ein mitreißendes Drama, das sich viel Zeit für seine Protagonisten nimmt, die von hervorragenden Darstellern getragen werden. 

Kritik: Maximilian Knade

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