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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Künstlerin Anne hat eines Abends eine Reifenpanne und wird so zufällig Zeugin eines Mafiamordes. Als sie nur knapp einem Attentat entkommt, taucht sie auf eigene Faust in Mexiko unter. Während die Polizei fieberhaft nach ihr sucht, setzt die Mafia den Killer Milo auf sie an. Dieser verliebt sich während der Observation jedoch in sie. Er entführt sie und wird so selbst zur Zielscheibe seiner Auftraggeber.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

New Hollywood-Rebell Dennis Hopper (Easy Rider) hatte sich nach einer langen Flaute gegen Ende der 80er wieder halbwegs rehabilitiert. Mit der legendären Rolle des Psychopathen Frank Booth in David Lynch’s Meisterwerk Blue Velvet als Darsteller wie mit dem hitzigen Krimidrama Colors – Farben der Gewalt als Regisseur. Mit Catchfire schwebte ihm 1990 wohl sein episches Opus Magnum vor, für das er zahlreiche Stars engagieren konnte. Doch die Produzenten machten ihm einen Strich durch die Rechnung und verweigerten seinem dreistündigen Werk die Freigabe. Fast die Hälfte des Materials viel der Schere zum Opfer, weswegen sich Hopper vom Film distanzierte und zunächst nur mit dem Synonym des Schreckens Alan Smithee genannt wurde. Für das US-TV veröffentlichte er etwas später einen zweistündigen Director’s Cut unter eigenem Namen. Da die ursprüngliche Fassung niemals irgendwo zu sehen war lässt sich nur mutmaßen, ob Hopper damit damals Unrecht getan wurde. Die vorliegende 95minütige Kinoversion lässt jedoch kaum Grund zur Annahme, dass uns hier ein verkanntes Meisterwerk genommen wurde. Ganz im Gegenteil, vermutlich wurde unser Elend nur gnädiger Weise verkürzt.

Dass hier knapp 90 Minuten herausgeschnitten wurden ist zumindest eine Rechtfertigung für die eklatanten Plotholes und die nicht mal ansatzweise plausible Figurenentwicklung. Killer Milo (Dennis Hopper himself) verliebt sich (auf den ersten Blick?) in sein Ziel Anne (Jodie Foster) und nach kurzer Annährungsphase im Kidnapping-Modus unter Todesdrohung hat auch sie ratzfatz Schmetterlinge im Schlüpfer. Warum auch nicht? Ein feuchter Stalker-Traum wird wahr, love is in the air. Wie gesagt, dieses narrative Baggerloch ließe sich noch mit der Zerfaserung seitens der Produzenten erklären, irgendwas muss in den gebannten 1 ½ Stunden schließlich passiert sein. Für den Rest gibt es aber kaum eine Entschuldigung. Allen voran die wahrhaft katastrophale Regie. Ein angebliches Herzensprojekt rattert doch niemand so lieblos und überhastet runter. Handwerklich schwankt das zwischen schlampig (das eine Leiche „atmet“ passiert selbst in den besten Filmen mal, aber das hier – Stichwort Charlie Sheen – kann man UNMÖGLICH so in der Endfassung belassen) und unfähig. Die (wenigstens seltenen) Actionszenen sind erbärmlich, das ist auf Tele5-Lückenfüller-Niveau. Highlight: Der Helikopter-Move, den man auch bei drei Mal zurückspulen nicht versteht. Ohnehin beschleicht sich das Gefühl, alle Beteiligten hätten sich hier nur einen schlechten Scherz erlaubt und keiner hat sich hinterher getraut ihn aufzulösen.

Das hier aufgefahrene Staraufgebot ist so beeindruckend wie verwunderlich. Richtig schade ist es um Vincent Price, für den dies neben Edward mit den Scherenhänden der letzte Kinofilm sein sollte. Seine drei Szenen lassen sich altersbedingt noch verschmerzen, Joe Pesci bestand nach Sichtung der finalen Schnittfassung gar darauf, in den Credits nicht genannt zu werden. Nachvollziehbar, aber wieso ist er überhaupt dabei? Im selben Jahr gewann er den Oscar für GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia. Apropos: Dies ist tatsächlich der einzige Film, den Jodie Foster zwischen ihren beiden Hauptrollen-Oscars für Angeklagt und Das Schweigen der Lämmer gedreht hat. Unfassbar, was eine Berg- und Talfahrt ist das denn? Ihre Leistung ist sicher nicht das Zünglein an der Waage, aber wer solche schlimmen Dialoge aufsagen muss (geht teilweise auf keine Kuhhaut) und durch mitunter so abstruse Situationen geschubst wird, sollte seine Rollenauswahl während eines akuten Höhenfluges doch selbst arg in Frage stellen. Wer jetzt immer noch vermutet, das alles möge nur den (ohne Zweifel unglücklichen) Rahmenbedingungen geschuldet sein, der sei gerne nochmal an die persönliche Leistung von Dennis Hopper verwiesen. Auch VOR der Kamera. Sein hibbelig-groteskes Overacting kann in keiner Schnittfassung der Welt der guten Sache dienlich gewesen sein. Lag wohl gerade viel Neuschnee am Set. Merkt man kaum.

Fazit

Ein schauderhaftes Missverständnis. Mit viel Starpower und völlig verblendeten Ambitionen an Bord kracht Kapitän Dennis Hopper ungebremst in einen Eisberg, aus dem die Produzenten noch versuchen etwas lebensfähige Masse zu bergen. Das geht sogar noch mehr nach hinten los. Womöglich wäre „Catchfire“ in seiner angedachten Fassung in bestimmten Punkten besser, nie und nimmer könnte man das hier Vorliegende aber noch – egal mit was – auf einen guten Film strecken. Die hier dargebotene Fassung ist ohnehin indiskutabel, besitzt höchstens einen von Fremdscham und Erstaunen gekennzeichneten „Unterhaltungswert“, den man aber so nicht mit gutem Gewissen bewerben möchte.

Kritik: Jacko Kunze

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