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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Dass sich mittlerweile der spanische Horrorfilm versucht zu etablieren, ist unter anderem Antonio Trashorras zu verdanken, der mit „The devils backbone“ und „Agnosia“ zwei entsprechende Beiträge zu verantworten hat. 2011 schickte er als Regisseur ein weiteres Werk ins Rennen, das auch sogleich als Beitrag auf dem Fantasy Film Fest vorgestellt wurde. Dabei ist die Idee vom ursprünglichen Psychothrill inspiriert worden, um saubere und urtümliche Spannung zu erzeugen, ballert aber noch dazu einen Gassenhauer raus, den keiner erwartet hatte.

Kritik

Eine Sackgasse, ein Waschsalon, und Rosa (Ana de Armas) mittendrin. Das junge Zimmermädchen versucht sich im Showbusiness, und aufgrund eines positiven Anrufes einer Modelagentur sowie einer defekten Waschmaschine muss sich Rosa mit dem Waschsalon am Ende ihrer Straße begnügen. Dort begegnet sie einem jungen Mann (David Cadavid), der zuerst sehr freundlich und schüchtern wirkt – doch hat der Mann ein paar blutige Kleider in der Waschmaschine…

Grundsätzlich ist die Idee gar nicht schlecht, eine Sackgasse und einen Waschsalon für einen Thriller dieser Art auszusuchen. Doch hier sollte auch schon das Kopfkratzen beginnen, denn wer vermutet denn in so einem Loch schon ein Geschäft? Munter weiter geht es dann mit den ersten Spielminuten, die gleich mal beweist, dass Kontinuität nicht zu ihren Stärken gehören. Da wird munter von einer Spurensicherung zum Intro in bester Maurice Binder-Manier (!) geschnitten, was sich als Casting für die junge Rosa herausstellt, dazwischen wieder ein bisschen Dunkelheit und erste Leichen, um Rosa daraufhin weiter bei ihrer Arbeit zu beobachten. So viele Stilbrüche auf 15 Minuten? Da darf man Trashorras ironischerweise Respekt zollen, sich schon mit der Einleitung so sehr in die Nesseln zu setzen.

So baut der Film erstmal gar nichts auf außer große Verwirrung, und auch wenn sich das im Verlauf sogar als Referenz herausstellt, ist die Sackgasse nicht nur die Location selbst, sondern auch so manches Erzählelement. Der Ex-Freund von Rosa wird so nur als billiges Storymittel missbraucht, und auch die Protagonistin selbst hat wohl nur Angstzustände bekommen, wo man sie inszenatorisch gebraucht hatte. So läuft sie zwar völlig teilnahmslos über einen großen Platz, aber total ängstlich durch die dunkle Gasse, um sich letztlich wieder im Salon vollends zu entspannen und sogar mit dem Killer anzubandeln. Wer sich da immer noch am Kopf kratzt, dürfte das wohl zu Recht tun. Da hilft es auch nichts mehr, wenn der offene Schlagabtausch zwischen den Hauptfiguren doch recht ansprechend und sogar spannend ist, denn der verliert schnell wieder an Fahrt und wartet letztlich mit einem finalen Storytwist zum Haareraufen auf.

Da hilft auch nicht die ambitionierte Inszenierung, die mit Splitscreens arbeitet und versucht, die Kamera vielseitig einzusetzen. Die Schnitte lassen massig an Timing vermissen, die Kameraarbeit kann man trotz der Ideen nur als bemüht bezeichnen, und auch die Szeneneinschübe sind an Inkonsequenz kaum zu überbieten. Hat Rosa Stöpsel in den Ohren, wird auch schön die Musik mit eingesetzt, was die Stimmung total auflöst und auch sonst keine Bewandnis haben dürfte. Und selbst wenn das nicht der Fall gewesen wäre, bedeutet der anfängliche Schnitt von Spurensuchern zum farbenfrohen Intro ein Stilbruch, der höchstens Abwechslung einforderte. Was Trashorras dazu bewegt hatte, weiß wohl nur er selbst, da er das eigentliche Thema in der Filmmitte komischerweise sehr geradlinig inszenierte.

Da sind auch die Figuren nicht davor gefeit, als teils lächerlich betitelt zu werden, da diese nur oberflächlich behandelt wurden und einige Auflösungen auch nichts zur Tiefenbildung der Charaktere beitragen. Da muss man sich auch nicht wundern, dass die Leistungen der Akteure höchstens mittelmäßig geworden sind. Arm an sinnigen Dialogen und limitiert in ihrem Repertoire können die Schauspieler auch nur das wiedergeben, was das Drehbuch so schön verhunzt hatte, also fällt eine Beurteilung hierbei etwas schwer aus. Das ist durchaus als Lob zu verstehen, weil es bei den wenigen Rollen keinen wahren Aussetzer zu beklagen gibt.

Fazit

„Blind Alley“ wollte unbedingt etwas kopieren und dann doch noch etwas anders machen. Der urige Thrill eines Hitchcock-Klassikers scheint da sogar in ein paar Szenen durch, doch sind Inszenierungschaos und ein unheimlich dämlicher Twist die besten Gründe für emsiges Kopfschütteln, Kopfkratzen und die Gewissheit, dass man sich nicht jeden Kram antun muss, auf dem „Horror“ draufsteht.

Kritik: Sascha Wuttke

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