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Inhalt

Spanien im Frühjahr 1931: Das Land steht im Bürgerkrieg zwischen Monarchie und Republik. Doch den jungen Deserteur Fernando stört das wenig. Er findet Unterschlupf im Haus des Malers und Freidenkers Manolo, der weltverdrossen in der Abgeschiedenheit lebt, während seine Frau als Opernsängerin durch Amerika tourt. Manolos Gastfreundschaft wird auf die Probe gestellt, als Manolos äußerst bezaubernde Töchter aus Madrid eintreffen. Der besorgte Vater ahnt Übles und will seinen Gast recht schnell wieder loswerden. Doch vergebens: Fernando erliegt den Reizen der attraktiven Schwestern und ein lustvolles Spiel der Verführung nimmt seinen Lauf, in dem allerdings nicht er die Regeln bestimmt …

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Während anderswo in Europa die demokratischen Bewegungen bereits gescheitert oder kurz vor dem Ende waren, erlebte Spanien zu Beginn der 30er Jahre eine kurze demokratische Phase, die letztendlich im Spanischen Bürgerkrieg und der diktatorischen Herrschaft unter Francisco Franco endete. Doch diese kurze Epoche, die bereits unmittelbar vor der Ausrufung der Zweiten spanischen Republik in der turbulenten Zeit des Übergangs von Monarchie zu Demokratie begann, war eine Zeit, die geprägt war von Hoffnung, Freiheit, gesellschaftlicher Veränderung und Aufschwung. In dieser Zeitspanne siedelte Fernando Trueba (Two Much - Eine Blondine zuviel) die Handlung von Belle Époque an und gewährt aus der Sicht der Hauptfigur Fernando (Jorge Sanz, I Love You Baby) einen Blick auf diese spannende und wandlungsreiche Zeit. Doch obwohl das kleine spanische Dorf in der Provinz mit seinen Bewohnern ein interessanter Ort ist, weil hier sowohl Anhänger der Republik, als auch der Monarchie und solche, denen alles egal ist, friedlich zusammenleben, spielen die politischen Hintergründe eher eine geringe Rolle und dienen lediglich als Rahmen für die eigentliche Geschichte und sorgen aufgrund einiger Absurditäten hier und da für ein paar amüsante Momente.

Belle Époque ist vielmehr eine Geschichte über das Leben und die Lebenslust, über die Liebe, Freundschaft und Beziehungen. Der junge, unerfahrene Fernando freundet sich nach seiner Flucht aus der Armee zunächst mit dem Künstler Manolo (Fernando Fernán Gómez, Der Geist des Bienenstocks) an, der ihn bei sich aufnimmt. Doch als sich Manolos Töchter ankündigen, versucht er ihn schnellstmöglich loszuwerden, weil er ahnt, was passieren wird. Natürlich misslingt dies und Fernando wird schon bei der Ankunft von Violeta (Ariadna Gil, Der Kuss des Bären), Clara (Miriam Díaz-Aroca, High Heels), Rocío (Maribel Verdú, Pans Labyrinth) und Luz (Penélope Cruz, Parallele Mütter) von den Frauen verzaubert und alle vier verdrehen ihm gehörig den Kopf. Zwischen Fernando und den vier Schwestern entsteht eine magische Beziehung, die zwischen Freundschaft, Lust und Liebe wandelt. Der junge Fernando ist hin- und hergerissen und fühlt sich zu allen Schwestern hingezogen. Nach und nach kommt er allen näher und merkt schnell, dass die Frauen ganz andere Absichten hegen. Während er auf der Suche nach der großen Liebe ist, einer Frau, die er heiraten will, ist er für einige der Schwestern ein netter Flirt, ein Trostpflaster oder eine Ablenkung. Sie selbst versuchen ihren Weg im Leben zu finden und jede der vier Schwestern hat ihre eigenen Motive, weshalb sich jede Verführung so abwechslungsreich gestaltet.

Ganz recht, die romantischen Avancen und sexuellen Abenteuer gehen in erster Linie von den vier Damen aus. Diese sind es, die sich nehmen, was sie wollen und wehren im Gegenzug Fernandos Annäherungsversuche ab. Die starken Frauenrollen sind ein Sinnbild für die erstarkenden Frauenrechte und die gesellschaftlichen Veränderungen der damaligen Epoche, die jedoch nicht von Dauer sein sollte. Die flüchtige Episode aus der Geschichte steht aber gerade sinnbildlich dafür, das Leben und den Moment zu genießen und die guten Zeiten voll auszukosten. Mit viel feinsinnigen Humor und teils sarkastischen und scharfzüngigen Dialogen gelingt es Trueba mit seinem biographisch angehauchten preisgekrönten Werk (u.a. Oscar für den besten fremdsprachigen Film und 9 Goyas) die Irrungen und Wirrungen der Liebe einzufangen, die trotz Chaos, Trubel und Gefühlswirrwarr ihren Weg findet. Bemerkenswerterweise sorgen gerade Nebenfiguren für besonders witzige Momente, etwa Rocías Auserwählter, das junge Muttersöhnchen Juanito (Gabino Diego, Verlieb dich nicht in mich), und seine strenge katholische Mutter (Chus Lampreave, Volver - Zurückkehren) oder Amalia (Mary Carmen Ramírez, Die dinge der Liebe), die Mutter der vier Schwestern und ihr Manager (Michel Galabru, Der Gendarm von Saint Tropez), der mehr als nur das ist. Diese Figuren machen das ganze Chaos schlussendlich perfekt.

Fazit

Mit „Belle Époque“ lässt Fernando Trueba die Zuschauer in eine kurze, hoffnungsvolle Epoche der spanischen Geschichte eintauchen, die eigentlich gar nicht so sehr im Vordergrund zu stehen scheint und dennoch durch die Figuren zum Vorschein kommt. Die hervorragende Chemie der Darsteller sorgt für ein amüsantes Lustspiel, in dem ein junger Mann auf der Suche nach sich selbst und der Liebe ist und hierbei auf vier Schwestern trifft, die wissen, was sie wollen und das Zepter selbst in die Hand nehmen. Es ist ein Film über die Vergänglichkeit und Liebe, über Hoffnung, Glück und Schicksal, also kurzum über das Leben.

Kritik: Andy Mieland

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