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Nach dem Ausbruch einer Zombie-Epidemie in Las Vegas macht sich eine Gruppe von Söldnern in die Quarantänezone auf, um den größten Raub aller Zeiten durchzuziehen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Ganze 6 ½ Stunden verzeichnet die Filmographie Zack Snyders im Jahr 2021. Nach seinem 4-stündigen Justice League-Directors Cut, in dem Snyder so ziemlich alles aus sich herausholte, bringt auch seiner neuster, netflix-exklusiver Film Army of the Dead eine stolze Laufzeit von 148 Minuten auf die Kette. Ob das nötig ist? Snyder-Skeptiker schütteln resigniert den Kopf, Fans reißen die Arme mit einem „Hell, yeah“ in die Luft. Aber wer hätte ernsthaft erwartet, dass Snyder bei seiner Rückkehr zu den eigenen cineastischen Wurzeln (an sein Erstlingswerk Dawn of the Dead können wir uns vermutlich fast alle noch erinnern) kleine Brötchen backt? Nein, mit Army of the Dead wirft Zack Snyder mal wieder alles auf die Leinwand (beziehungsweise den Fernseher), was er zu bieten hat, erschafft ein Potpourri aus verschiedenen Genres, wilden Ideen, fetzigen Comedy- und tieftraurigen Dramamomenten und schießt damit gewohnt weit über das Ziel hinaus.

Trotz einem vergleichsweisen geringen Budget von 90 Millionen Dollar, ist Snyders neuster Abstecher in die Zombie-Mythologie so etwas wie der erste echte Blockbuster des Jahres (zumindest in Deutschland): Im (zugegebenermaßen genialen) Prolog geht mal eben ganz Las Vegas in Flammen auf, Zombiemassen wüten durch die Straßen, reißen Köpfe und Gliedmaßen ab und mittendrinnen ballern Dave Bautista (Dune) und seine Freunde um ihr Leben.

Eingefangen hat Snyder das in einer eigenwilligen Inszenierungsform, die viele Zuschauer schon zu Beginn direkt vor den Kopf stoßen wird: mit penetranten Unschärfefiltern und einer eigenartig unruhigen Kameraführung evoziert Snyder hier fast das Gefühl eines Egoshooters samt Instagram-Beauty-Filter. Gemischt mit dem comicartigen CGI sowie einer Menge überstilisierten Panoramashots erschafft der Regisseur ein Seherlebnis, das als gleichermaßen un-filmisch wie faszinierend gewertet werden kann. Army of  the Dead ist inszenatorisch anstrengend und „fake“ – und funktioniert erstaunlicherweise über weite Strecken des Films doch. Denn die daraus resultierende fast traumhafte und comichafte Ästhetik passt wie die Faust aufs Auge zum restlichen Vibe des Films.

Und dieser Vibe entsagt sich soweit wie möglich jeder Realität. Army of the Dead ist - kurz gesagt - ein auf die Leinwand gebranntes Kind aus Videospiel und Graphic Novel: Mit einer gehörigen Portion Augenzwinkern geht es den Unoten äußerst blutig an den Kragen,  während die Charktereigenschaften von Bautistas machohafter Heist-Crew  sich an einer Hand abzählen lassen. Wirklich dreidimensional ist hier keiner, die Figuren wirken wie Abziehbilder aus dem letzten Michael Bay-Streifen, erlangen durch Snyders permanentes Augenzwinkern aber immerhin so etwas wie Charme (ja, auch Matthias Schweighöfer macht eine gute Figur). Dem gegenüber platziert sich nur Dave Bautistas Protagonist, dessen Backstory Snyder wiederum so ausschweifend dramatisch zelebriert, dass man sich fragt, ob er sich in den falschen Film verlaufen hat. Wie gesagt, Snyder macht hier keine halbe Sachen: Wenn es dramatisch wird, dann richtig - egal, ob das tonal passt oder nicht. 

Genau diese wilde Schöpfungswut, die sich keineswegs um ein tonal ausgeglichnes Ergebnis schert, ist aber auch das größte Problem bei Army of the Dead (abgesehen von einigen Hängern im Mittelteil). Gerade durchstreifen unsere Plastikfiguren noch mit lockeren Sprüchen auf den Lippen ein zombieverseuchtes Las Vegas, plötzlich erwartet uns ein tränendrüsenverkusteter Flashback, der samt dramatischer Streicher und klagenden Figuren an das Herz der Zuschauer appelliert. Das interessante: Für sich gesehen gehen die Szenen tatsächlich auf – nur im Großen Ganzen finden sie in Army of the Dead keinen Platz und verpuffen im Nichts. Sowieso hat Snyders Film ein Identitätsproblem: Army of the Dead pendelt sich immer wieder zwischen Action-, Comedy-, Heist-, Cinematic Universe Set-Up-(!) und Dramamotiven ein und bringt diese am Ende alles andere als rund zusammen. Snyder will eben alles - und verliert dabei den Überblick. 

Und wenn dann am Ende der Song Zombie von den Cranberries läuft (und man sich mit Blick auf den Film fragt, ob Snyder den Inhalt des Songs verstanden hat) wird wieder deutlich: Snyder liebt Style over Substance! Und dieser Eindruck zementiert sich auch bei Army of the Dead: Denn obwohl mancherlei inhaltliche Idee hier tatsächlich ambitioniert und im Zombiemythos gar frisch anmutet, werden all diese Ansätze zu Gunsten einer möglichst stylischen Achterbahnfahrt aus dem Fenster geworfen. Das ist retrospektiv gesehen sicherlich schade, Army of the Dead ist aber der letzte Film, der von der Retrospektive lebt – hier geht’s ums Erleben. Und dieses macht im Großen und Ganzen echt verdammt viel Spaß.

Fazit

Nach „Justice League“ backt Zack Snyder auch mit „Army of the Dead” alles andere als kleine Brötchen: Sein Hybrid aus Action-, Gore-, Heist- und Comedyfilm wirft so viele Ideen und Motive auf die heimatliche Leinwand, dass erwartungsgemäß nur die Hälfte davon hängen bleibt. Ein wilder und vor allem angenehm eigenwilliger Zombieritt, der mit etwas mehr Fokus vielleicht sogar ein neuer Meilenstein im Genre hätte werden können, in seiner fertigen Form als spaßige Gemetzel-Sause aber ebenfalls überzeugt.

Kritik: Thomas Söcker

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