{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Zoo - Staffel 1 - Kritik

Kuehne

Von Kuehne in Zoo - Staffel 1 - Kritik

Zoo - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: Moviebreak

Inhalt:

Die Welt ist im Wandel: Überall auf der Erde nehmen Tierangriffe auf Menschen zu. Ein mysteriöser Umstand, der nicht nur die Aufmerksamkeit der Medien, sondern auch die von Jackson Oz erweckt. Der Biologe hat eine ungute Vorahnung, denn er glaubt, dass sich das Reich der Tiere gegen die komplette Menschheit verschworen hat. Schon sein Vater war ein mutiger Verfechter dieser gewagten Theorie. In Anbetracht der vonstattengehenden Ereignissen sieht sich Jackson in seinen Gedanken bestätigt: In Botsuana fordert ein aggressiver Löwen-Angriff seine Opfer. Währenddessen entdeckt die Journalistin Jamie Campbell in Los Angeles ein düsteres Geheimnis, das einen großen Biotech- und Tierfutterkonzern betrifft, der in zwielichtige Machenschaften involviert ist. Ihre Wege kreuzen sich und eine Geheimagentin, ein Tierveterinär und ein Tierpfleger schließen sich der Gemeinschaft an. Gemeinsam versuchen die 5 herauszufinden, was auf der Welt vor sich geht, und wie sich das verhindern lässt. Doch wird es immer schlimmer. Mehr und mehr Tiere greifen grundlos und wahllos Menschen an. Ein Heilmittel muss schnellstmöglich gefunden werden. Und dafür tut die Gruppe alles, was nötig ist.

Kritik:

Tierhorror ist tot, lang lebe der Tierhorror

In Zeiten des ganzen Mülls von The Asylum und diversen anderen C-Movie Schmieden ist es nicht mehr leicht geworden, einen ernstzunehmenden Film über außer Kontrolle geratene Tiere zu drehen. Zu schnell wird man die die Sparte „Billigfilm“ gesteckt. Zu wenige glauben noch an eine Renaissance des Genres. Und doch gibt es immer wieder kleine Lichtblicke. 2015 veröffentlichte James Patterson seinen Roman „Zoo – Sie werden dich finden“. Thematisch äußerst interessant und gespickt voll toller Ideen, welche perfekt für die große Leinwand geeignet sind. Doch wollte das Buch nicht so wirklich funktionieren. Die erste Hälfte wirkte ziemlich episodenhaft. Es brauchte äußerst lange, um einen roten Faden zu finden. Doch war die Idee der Tiere, welche ihren Planeten zurückerobern wollen, gut. Und warum auch nicht. Tiere üben eine gewisse Faszination aus. Und es ist äußerst angenehm, wenn nicht nur die bösen Haie die Menschen attackieren, sondern auch die Haustiere wie Hunde oder Katzen, sowie exotische Tiere wie Löwen, Affen oder Nashörner ihre Chance bekommen, uns als Spitzenpredator abzulösen. Doch war das Buch voll mit tollen Ideen, ohne wirkliche Story und zu viel Input für einen einzigen Film. Und da gerade heutzutage die Serien eine immer größere Bedeutung erlangen, wurden die Rechte verkauft und verfilmt. Widmen wir uns heute der ersten Staffel, welche mit 13 Episoden produziert worden ist (eine zweite Staffel ist bereits in Planung).

Sieht man sich die Serie Zoo an, erlebt man als Zuschauer ein Wechselbad der Gefühle. Es gibt sehr viele positive Aspekte an Zoo aber leider auch genauso viele Negative. Wenn man vorab den Vergleich zum Buche zieht, stellt man fest, dass nur die Grundidee und einige Personen übernommen worden sind. Die Serie weicht sehr stark von der Vorlage ab. Vieles wird ausgeschmückt, was definitiv ein riesen Vorteil ist. Patterson hat es nicht geschafft, alles Interessante in seinem gerademal 350 Seiten langem Werk ausreichend zu beschreiben. Auch haben wir in der Serie vernünftige Charaktere. Diese werden im Buch nur angerissen. Somit sollte man gar nicht versuchen, den Vergleich zwischen Buch und Serie zu ziehen, da es eben sehr wenig Parallelen gibt.

Direkt die ersten Folgen beginnen überraschend gut. Erstaunlicherweise werden möglichst häufig echte Tiere verwendet und eben nur für zu krasse Szenen auf CGI Tiere zurückgegriffen. Und selbst dieses CGI fällt kaum auf. Man merkt schnell, dass es sich um eine vernünftige Produktion handelt und auch ein dementsprechend motiviertes Team dahinter steckt. Zudem bekommt der Zuschauer frische Settings (beispielsweise die Savanne Afrikas) geboten. Die Szenarien werden spannend und nachvollziehbar erklärt. Hat man vielleicht mit Zoo DEN Serienhit im Genre geschaffen?

Image title


Leider nein, denn die Qualität nimmt besonders zur Hälfte der Serie stark ab. Und damit sind weder Schauspieler, Effekte oder Machart gemeint. Zoo entwickelt sich mehr und mehr zu einer Art Krimiserie als im Tierhorrorgenre zu bleiben. Der Fokus, auf die außer Kontrolle geratenen Tiere, rückt mehr und mehr in den Hintergrund und die Gruppe muss sich mit allen anderen Problemen herumschlagen, außer mit Tieren. Die Einfachheit, welche in den ersten Folgen zu Grunde gelegt wird (Tiere werden böse; Tiere greifen Menschen an; Menschen wollen dies verhindern), wird künstlich aufgeplustert. Es werden zu diffuse Dinge eingearbeitet um einen Grund für das Verhalten zu finden. Ein Unternehmen soll mit die Schuld an der Situation haben. Und eben dieses Unternehmen will die Gruppe auch schnell ausschalten. Was den Zuschauer schnell zu folgender Frage führt: Wenn die Welt schon im Arsch ist, warum gibt es dann immer noch Leute, die es noch schlimmer machen wollen? Im Kampf gegen eben dieses Unternehmen, werden diverse Gespräche mit Politikern, Aktivisten oder Gegnern geführt. Mehr und mehr rücken die Tiere in den Hintergrund und agieren als Nebendarsteller. Zwar gibt es immer noch Angriffe, aber diese fallen eher kurz aus oder werden nur am Rande eingearbeitet.

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, nach dem wieso, weshalb und warum zu fragen. Und natürlich braucht selbst eine Actionserie ein wenig Substanz um die Laufzeit zu füllen. Doch hier wird es arg überzogen. Besonders nach den gelungenen ersten Folgen. Es folgen Doppelagentenspiele, in denen wir als Zuschauer nicht mehr wissen, wem wir überhaupt trauen können. Darüber hinaus gibt es immer wieder die Bad Guys, welche die Gruppe aufhalten wollen. Doch auch hier gibt es ein arges Problem. Diese Gegner werden zu schnell besiegt und ein neuer Gegner folgt, welcher wieder ausgeschaltet wird und durch einen Neuen ersetzt wird. Dadurch ist es schwierig den Spannungsbogen lange aufrecht zu erhalten.

Auch wird etwas viel auf die Moral gepocht… Der böse Mensch hat es nicht anders verdient. Zwar ist die Aussage vollkommen richtig, jedoch hätte es ausgereicht, dies einmal zu erwähnen. So sieht der Zuschauer sich häufig gezwungen, Diskussionen über die nicht artgerechte Haltung der Tiere anzuhören. Wie gesagt, falsch ist diese Aussage nicht, doch nach dem fünften Mal hat es jeder Zuschauer begriffen.

Auch wenn der Mittelteil der Serie immer noch ein gutes Unterhaltungspotential besitzt, wird es zunehmend ermüdender. Doch wenn man fast aufgegeben hat, kommen die letzten Folgen, und der Zuschauer wird entschädigt. Es wird nicht nur die Qualität der Anfangs erreicht, nein, diese wird noch übertroffen. Die letzten 4 Folgen sind im Endeffekt genau das, wie man sich eben diese Serie vorgestellt hat. Kontinuierliche Spannung, tolle Settings, Ideenreichtum was Tierangriffe und Szenarien angeht und ein ganz schlimmer Cliffhanger, welcher die Wartezeit auf Staffel 2 fast unerträglich macht. Alles in allem wirkt es so, als ob Staffel 1 eine reine Einführung der Personen und des Szenarios ist, damit in der zweiten Staffel so richtig die Post abgehen kann. Bleibt zu hoffen, dass eben diese an die Qualität der letzten Folgen anschließen kann und diese vielleicht sogar noch übertrifft.

DVD Ausstattung:

Der Redaktion lag leider nur die DVD Auswertung vor.

Image title

Beim Bonusmaterial hat man sich nicht lumpen lassen. Fast 90Minuten Bonusmaterial geben einen guten Einblick hinter die Kulissen der Produktion. So erfahren wir viel über die Effekte, über das Casting und die Erschaffung der Kostüme. Auch ein langes Interview auf der ComicCon sowie diverse Outtakes sind dabei. Doch die eigentlichen Herzstücke des Bonusmaterials sind das umfangreiche Making Of der Serie sowie eine Reportage über das Tiertraining. Ein Kauf der DVD ist dementsprechend gerechtfertigt.

Fazit:

Nach einem starken Start der Serie fällt die Spannungskurve stark nach unten. Die Faszination ist leider zu schnell verschwunden. Doch wenn man die Serie fast aufgeben möchte, meldet Sie sich mit einem Knall zurück und übertrifft sich selbst. Als Einführung für die folgenden Staffeln ist Zoo durchaus gelungen. Jeder, der auf die Thematik steht, darf sowieso gerne zugreifen, zumal wir endlich mal wieder Tierhorror außerhalb des Billigsektors geboten bekommen. Staffel 2 darf gerne kommen.

Wird geladen...