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"Vikings" - Season 4 Volume 2 - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in "Vikings" - Season 4 Volume 2 - Kritik

"Vikings" - Season 4 Volume 2 - Kritik Bildnachweis: © Twentieth Century Fox

Ausgestattet mit deutlich mehr Budget, einem Versprechen von insgesamt zwei weiteren Staffeln (Staffel sechs erscheint 2018) sowie einer neuen Länge von 20 Folgen pro Staffel, kann Vikings wahrlich auf eine goldene Zukunft blicken. Und warum auch nicht: Die Zuschauerzahlen sind weiterhin sehr gut und das Interesse an der Serie – die eine wirkliche Nische im Serienbereich darstellt – wird von Jahr zu Jahr größer. Während die dritte Staffel (und dem eindrucksvollen Kampf um Paris) bereits Fans begeistern konnte, zeigte sich der Beginn der vierten Staffel allerdings recht ambivalent. Auf der einen Seite gibt es immer mehr Figuren, Beziehungen, Bündnisse und auch Feindschaften, auf der anderen Seite gerät die beliebte Figur des Ragnar Lothbrok (Travis Fimmel) aber immer weiter in den Hintergrund. Wohin geht die Reise? Was wird uns Serienschöpfer Michael Hirst in Zukunft erzählen wollen? Es bleibt also spannend und somit hat der zweite Teil der vierten Staffel einen klaren Auftrag: Den Weg für die kommenden actionreichen Schlachten und Eroberungen ebnen. Eine große Herausforderung, die wohl nicht jedem gefallen dürfte. Seit dem 01.03.2018 ist nun dank Twentieth Century Fox Vikings - Season 4 Volume 2 auf DVD/BD im Handel erhältlich. Insgesamt erneut 10 Folgen voller blutiger Schlachten, rauer Wikingerkultur und vielen Plänen. Aber eben auch vielschichtigen Charakteren, die alle Hoffnungen, Wünsche, Träume und auch Schwächen besitzen.

Story

Ragnar kehrt nach seiner schmachvollen Niederlage in Paris ins Kattegat zurück und lässt somit die Spannung zwischen seinen Söhnen eskalieren. Entschlossen, zu retten, was noch von seinem Erbe übrig ist, wirbt Ragnar Ivar für eine gefährliche Reise nach England an, wo er die Sachsen anzugreifen plant. Unterdessen verschärft sich die Auseinandersetzung zwischen Aslaug und Lagertha durch eine Prophezeiung, in der eine Frau über das Kattegat herrschen werde...

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Kritik

Die vierte Staffel von Vikings steht also vor einer gravierenden wie schwerwiegenden Frage: Wie ist es möglich sich von ehemaligen Hauptfiguren zu verabschieden, ohne dass eine Serie seinen ganz eigenen Charme verliert? Nun, zumindest beginnt Folge 11 (The Outsider) mit einem wahren Paukenschlag. Nicht nur, dass einiges an Zeit verstrichen ist, auch Ragnar ist zurück und öffnet sich seinen Kindern, die mittlerweile allesamt erwachsen sind und bereit, endlich selbst nach Reichtum und Ruhm zu streben. Schnell ergibt sich daraus auch eine gewisse bedrohliche Situation. Sei es Ragnar und Königin Alsaug (Alyssa Sutherland), Lagertha (Katheryn Winnick) oder eben auch Floki (Gustaf Skarsgård). Alles hat sich verändert – Figuren, Kattegat und natürlich auch die Sehnsucht nach Eroberungen. Denn Ragnar hat es deutlich schwerer seine einstigen Freunde davon zu überzeugen, erneut nach England zu reisen. Vor allem sein Sohn Bjorn Lothbrok (fantastisch von Alexander Ludwig gespielt) hat ganz eigene Pläne. Die Stoßrichtung der zweiten Hälfte der vierten Staffel ist also klar: Jeder versucht seinen eigenen Weg zu finden und es den Göttern zu beweisen, dass sie Walhalla würdig sind. Allerdings kratzen wir dabei nur an der Oberfläche der Serie.

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Dies wird besonders dann deutlich, wenn sich Vikings in den recht entschleunigten Momenten Zeit für seine Charaktere und deren schwierigen Beziehungen nimmt. Besonders Ragnar und Ivar (Alex Hogh Andersen) bekommen viel Spielzeit, was dem Vater-Sohn-Verhältnis sehr zugute kommt. Und auch die ungewöhnliche Feindschaft zwischen Ragnar und Ecbert (Linus Roache), die mittlerweile auch schon viele Jahre innehat, besitzt eine ganz eigene Dynamik, die zwischen Freundschaft, Respekt und der gemeinsamen Beziehung zu Athelstan hin und herwechselt. Beide sind am Ende ihrer Reise, es müde zu kämpfen und geben sich dem Schicksal hin. Gerade daraus nimmt Vikings dann viel Energie um am Ende ein Finale bieten zu können, welches für einen Aufbruch steht. Einen für die Wikinger in England, für die Söhne und das Vermächtnis von Ragnar und auch der Serie an sich, die sich nun noch mehr öffnet und neue Geschichten bietet. Der Rest der Staffel hat dagegen dann doch mit ein paar kleineren Schwächen zu kämpfen. So ist der Ausflug nach Spanien mit Rollo (Clive Standen) und Bjorn (Alexander Ludwig) sehr schnell erzählt und bleibt oftmals auch oberflächlich, auch wenn beide Charaktere sehr markante Wesenszüge besitzen und gerade der Unterhaltungsfaktor hoch ist. Zumindest in Kattegat gibt es aber einen dramatischen Moment nach dem nächsten, der vor allem Lagertha sehr stark in den Fokus stellt. Ihre Figur ist klar – neben den gewaltvollen Ausbrüchen von Ivar – die stärkste der ganzen Staffel. Nicht auch zuletzt, weil Katheryn Winnick eine grandiose vielschichtige Darstellerin ist, die ihre Wut gekonnt auf den Bildschirm bringt

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Die Inszenierung der neuen Folgen ist indes wieder über jeden Zweifel erhaben: Die Kulissen sind malerisch, ruhig und trügerisch. Die Kostüme und historischen Querverweise atemberaubend und gut dargestellt – die Serie selbst nimmt sich viel der Erforschung der Wikingerkultur an – und die Action ist trotz ihres geringen Einsatzes hervorragend choreografiert. Zwar gibt es am Ende doch etwas Ernüchterung, wenn die finale Schlacht sehr schnell erzählt ist. Allerdings schadet dies dem eigentlichen Impact der Gewalt kaum. Dies betrifft Figuren wie Bilder gleichermaßen. Der Tod bleibt somit ein ständiger Begleiter, der als Machtinstrument ebenso genutzt wird wie als Opfergabe für die Götter. Rache wird zum tragenden Pfeiler einer Serie, die sich martialisch den niedrigsten Bedürfnissen der Menschen annimmt. Am Ende sollte zumindest der geneigte Fan mit den neuen 10 Folgen recht glücklich sein: Trotz einer starken Wendung gibt es eine regelrechte Verheißung auf das Folgende. Die Söhne von Ragnar stehen im Fokus, die Karten sind neugemischt und mit Jonathan Rhys Meyers gibt es sogar einen neuen Gegenspieler, der gekonnt als kriegerischer Bischoff Heahmund eingeführt wird. Die nächste Staffel kann also gerne kommen.

Blu-Ray

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Die Blu-Ray von Twentieth Century Fox ist technisch gesehen wahrlich gut gelungen: Das Bild ist kräftig, scharf, kontrastreich und gibt auch in dunklen Szenen wenig Grund zur Beanstandung. Der Ton – vorliegend in Italienisch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1) – ist gut abgemischt und erzeugt einen tollen kräftigen Raumklang. Allerdings ist der O-Ton doch etwas feiner. Als Extras gibt es zudem einen Audiokommentar, kleine Specials wie Die Reisen von Bjorn Eisenseite, Die Königin und die Schildmaid; Wikinger, Walhalla und die Erbschaft von Ragnar Lothbrok sowie Entfallene Szenen.

Fazit

Die zweite Hälfte der vierten Staffel hatte eine gigantische Aufgabe zu bewältigen: Dem Aufbruch zu neuen Geschichten, neuen Figuren und einer vollkommen anderen Ausrichtung der Serie. Viele andere Shows wären genau daran gescheitert und hätten viele Fans verloren – allerdings nicht Michael Hirst. So beweist vor allem das starke, kraftvolle wie blutige Finale, dass noch lange nicht Schluss ist. Der Kampf um England hat gerade erst begonnen. Vikings zählt damit weiterhin zu dem Besten, was aktuell unsere Serienlandschaft zu bieten hat. Bitte mehr davon.

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