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Videospiel "Shadows: Awakening" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "Shadows: Awakening" im Test

Videospiel "Shadows: Awakening" im Test Bildnachweis: © Kalypso Media / Games Farm

Inhalt

Nachdem die Mitglieder des geheimen Rates, der auch als Penta Nera bekannt ist, ermordet wurden, werden ihr Seelen von einer Meute Devourer verschlungen – bösartige Dämonen, die die Fähigkeit besitzen, die Erinnerungen und die Persönlichkeit der verzehrten Seelen zu absorbieren, um diese dann als ihre Marionetten erneut zu materialisieren. Nach ihrer Rückkehr ins Reich der Lebenden hinterlassen die dämonischen Penta Nera auf ihrer immerwährenden Suche nach Macht und Unsterblichkeit nichts als Tod und Zerstörung.

Kritik

Als isometrisches RPG im Stile eines Diablo 3 nahezu zeitgleich mit einem genreverwandten Koloss wie Divinity: Original Sin 2 – Definitive Edition an den Start zu gehen ist definitiv ein mutiger Schritt. Umso wichtiger ist es mit eigenen Features zu punkten, die einen von der Konkurrenz abgrenzen, wenn möglich gar abheben. Das von Games Farm entwickelte Shadows: Awakening ist das  neue Abenteuer in der Heretic Kingdoms-Reihe und erscheint am 31. August 2018 für PS4, Xbox One und den PC. Das Game ist zugleich Neuauflage als auch Weitererzählung, denn es beinhaltet auch das nie erschienene "Book 2", das frühere Geschehnisse aus Shadows: Heretic Kingdoms (aka. "Book 1") fortspinnt. 

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Unser Abenteuer beginnen wir als Dämon, der von einer mysteriösen Gestalt geweckt wurde und für diesen bei der Erfüllung einer wichtigen Aufgabe behilflich sein soll. Da wir uns als Dämon nur in der Schattenwelt bewegen können, brauchen wir einen Wirt, den wir besetzen können und der uns in der Welt der Lebenden aktiv werden lässt. Unsere Wahl treffen wir zwischen drei verstorbenen Helden, darunter befinden sich der Banditenkönig Kalig (Nahkämpfer), der Brigant Jasker (Fernkämpfer) sowie die Tochter des Feuers Evia (Magierin). Im Laufe des Abenteuers finden wir noch die Seelen weiterer Helden, das Repertoire umfasst bis zu 14, wovon wir in unserer Partie neben unserem Dämon jederzeit 3 aktiv ausgewählt haben können. 

Statt dass nun alle aus der Truppe nebeneinander umherlaufen und kämpfen, sehen wir stets nur einen von ihnen. Sie alle befinden sich nämlich im selben Körper, wir schalten aber nach Belieben jederzeit zwischen ihnen hin und her und können verschiedene magische Effekte und Skills übergreifend auf den nächsten übertragen, wodurch ein schönes Zusammenspiel entsteht. Bei einigen Gegnern ist es beispielsweise nötig, zunächst ihre magischen Schilde in der von Geistern nur so wimmelnden Schattenwelt zu zerstören, bevor wir zu einem unserer lebendigen Charaktere wechseln, die ihnen dann per Schwert, Bogen oder allem was ihnen sonst zur Verfügung steht den Rest geben. Die in Echtzeit ablaufenden Kämpfe bekommen so auch taktische Tiefe und funktionieren ziemlich gut. 

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Der Wechsel zwischen der Schattenwelt und der Ebene der Sterblichen ist aber nicht nur für Kämpfe bedeutend, sondern auch zum Lösen diverser Rätsel oder zum Aufspüren von geheimen Wegen und Schätzen, was ebenfalls ein netter Einfall ist. Etwas schade ist, dass unsere Charaktere, die immerhin auf sehr ungewöhnliche Weise miteinander verbunden sind,  nur selten miteinander agieren. Zwar entstehen hin und wieder kleinere Diskussionen in der Gruppe bis hin zu Konflikten, von einer tiefergehenden Interaktion der Marke Bioware, die gar Folgen mit sich zieht, ist man aber noch weit entfernt.  

Äußerst schön fällt die Präsentation von Shadows: Awakening aus, grafisch macht das Spiel mit seinen malerischen Landschaften und detaillierten Umgebungen eine Menge her und läuft auf der getesteten PS4 Pro weitestgehend flüssig. Und auch die musikalische Untermalung sowie die aufwendige Synchronisation der Charaktere weiß zu gefallen. Jedes neue Gebiet wird zudem liebevoll mit einem Video mitsamt Erzählerstimme eingeführt, sodass man auf diesem Wege stets ein wenig Background zum Heretic Kingdom erhält. Diesen gibt es neben der Hauptstory ansonsten optional auch in zahlreichen Büchern, die wir überall in der Welt finden und lesen können. Wer sich damit nicht befassen möchte wird es aber unter Umständen etwas schwer haben, der sprunghaft erzählten Handlung zu folgen, wodurch eine emotionale Bindung zu dieser eventuell ausbleibt. 

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Scheut man sich bei Rollenspielen von der oftmals überwältigenden Fülle und Komplexität, wird man womöglich mehr Zugang zum eher simpel gehaltenen Shadows: Awakening finden. Ziele sind klar definiert und führen meist in eine Richtung, ansprechbare NPCs und Dialogzeilen halten sich in Grenzen, während das Skill- und Charaktersystem einen an die Hand nimmt und weit überschaubarer bleibt als es beispielsweise in Divinity: Original Sin 2 der Fall ist. Welche Art von RPG man nun mehr bevorzugt muss jeder für sich selbst entscheiden, das lineare Shadows: Awakening ist zumindest für seine selbst gestellten Ansprüche schön übersichtlich gehalten. 

In der Regel dürfte ein Durchlauf rund 15-20 Stunden dauern, wer sich um alle Nebenquests kümmert, die sich in ihrer Anzahl aber auch im Rahmen halten, wird noch eine handvoll mehr investieren können, wenn auch zeitlich etwas gestreckt durch zu lange und sich wiederholende Laufwege, da die Wegpunkte, zu denen wir uns teleportieren können, oftmals sehr ungünstig liegen. Das ist, gemessen am Genre-Schnitt, gewiss nicht außerordentlich viel, durch die drei verschiedenen Hauptcharaktere mit je eigener Hintergrundstory und dezent unterschiedlichen Verläufen gibt es für Interessierte jedoch einen gewissen Wiederspielwert.


Fazit

"Shadows: Awakening" mag gewiss nicht das komplexeste Rollenspiel sein, doch womöglich liegt genau darin auch der Reiz für manch Spieler. Mit seiner straffen Kampagne, die ohne viel Schnickschnack durchs Spiel führt, ist das hübsch gestaltete RPG vor allem dank seiner originellen Idee um den Wechsel zwischen zwei Welten und dem Vereinen von vier Charakteren in einem Körper für Genrefans interessant. 

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