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Videospiel "Nioh" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "Nioh" im Test

Videospiel "Nioh" im Test Bildnachweis: Team Ninja / Sony Interactive Entertainment

Story

Zu Zeiten der Sengoku-Ära im ausgehenden 16. Jahrhundert landet der englische Seefahrer William Adams in Japan. Das Land befindet sich in einer Umbruchphase, während sich eine Fehde unter den Reichen entspinnt, sind es vor allem Bestien und Dämonen gegen die sich William mit Katanas, Äxten und Stangenwaffen zur Wehr setzen muss. Auf dem Weg, das Land von den Schrecken zu befreien werdet ihr unzählige Tode sterben, doch ist dies nicht das Ende, sondern macht euch nur stärker im Kampf gegen die unzähligen Bedrohungen.

Kritik

Knapp zehn Jahre hat es gedauert, nun ist die Entwicklung von "Nioh" aus dem Hause Team Ninja ("Ninja Gaiden", "Dead or Alive") endlich abgeschlossen und das Spiel exklusiv für die Playstation 4 veröffentlicht worden. Auch wenn die Entwicklung holprig verlief, kann sich das finale Ergebnis definitiv sehen lassen: "Nioh" ist ein knüppelhartes Action-RPG im Stile eines "Dark Souls", angesiedelt im alten Japan, das sich an dessen Mythen und Folklore bedient.

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Dabei kommt der Vergleich mit "Dark Souls" nicht von ungefähr, Team Ninja hat sich sehr reich vom großen Vorbild inspirieren lassen: So handelt es sich hier um das gleiche Spielprinzip, bei welchem man äußerste Geschicklichkeit, Timing und Kampftaktiken entwickeln muss, um sich an den knallharten Gegnern vorbei zu kämpfen. Schreine ersetzen hierbei die typischen Leuchtfeuer, frischen unsere Vorräte auf, aber beleben auch jeden Gegner innerhalb der Spielwelt wieder, sobald wir sie benutzen. Erledigte Gegner steigen unseren Vorrat an Amrita (quasi gleichbedeutend mit gesammelten Souls), die wir im Anschluss zum leveln unseren Charakters benötigen und damit diverse Skills wie Magie, Stärke oder Geschicklichkeit steigern können. Sterben wir, so verlieren wir all unser bis dahin gesammeltes Amrita, können es aber, wenn wir den Weg dorthin überleben, wieder einsammeln, ansonsten ist es für immer verloren. 

Doch "Nioh" als bloßen Klon abzutun wäre unfair. Es bedient sich zwar etablierter, bekannter Mechaniken von From Software, entwickelt darüber hinaus aber auch eigenständige Merkmale, um sich doch abzugrenzen. Das betrifft vor allem das Kampfsystem, welches hier sehr komplex ausfällt und zu zahlreichen Spielereien einlädt. Jede Waffe lässt sich in drei Haltungen ausrichten (hoch, mittel, tief) und verändert so ihr Moveset, ihre Geschwindigkeit und ihren Schaden. Zudem gibt es zahlreiche Techniken, die wir nach und nach freischalten und in starken Kombos einsetzen können. Und wem das nicht reicht, der setzt noch zig verfügbare Ninjafähigkeiten wie Wurfsterne oder explosive Fläschchen ein, bedient sich an zahlreichen Zaubersprüchen oder setzt eines der vielen Guardians als Unterstützer ein. Das alles führt zu sehr flotten Kämpfen, die uns sowohl fordern, als auch reichlich Spaß bringen.

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Auch zahlreiche Bosskämpfe warten auf uns, die noch einen Zacken kniffliger ausfallen und uns ebenfalls eine passende Strategie abverlangen. Im direkten Vergleich zu den "Dark Souls"-Spielen oder zu "Bloodborne" fallen diese jedoch nicht so episch und imposant aus. Spaß machen sie zwar, sind aber spielerisch simpler gestrickt und inszenatorisch keine Meisterwerke. 

Rein vom Umfang her fällt "Nioh" sehr groß aus, rund 70 Stunden Spielzeit lässt sich hier für einen ersten Durchgang investieren. Auf der Landkarte wählen wir dabei aus zahlreichen Haupt- und Nebenmissionen, eine offene Spielwelt gibt es hierbei nicht. Etwas schade ist, dass viele der Nebenmissionen altbekannte Gebete recyceln, etwas mehr Abwechslung täte dem Spiel gut. Wer jedoch einfach aufleveln möchte, neuen Loot finden möchte und immer höhere Herausforderungen sucht, ist hier genau richtig aufgehoben.

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Loot gibt es in "Nioh" übrigens zuhauf, jeder Gegner lässt neue Waffen oder Ausrüstung fallen und auch sonst gibt es überall etwas zu finden. Das erinnert ein wenig an "Diablo" und wird all jene freuen, die stets auf der Suche nach immer besseren Gegenständen sind. Leider übertreibt es "Nioh" mit der Masse deutlich und schon bald ist das Inventar stets randvoll, so dass man schnell die Übersicht verliert und auch die Lust, Ordnung zu schaffen. Weniger, dafür spezieller, wäre hierbei angenehmer gewesen.

Zu guter Letzt noch zur Story: Während die From Software-Spiele ihre Story sehr subtil erzählten und viele, die sich nicht näher damit beschäftigen wollten, vor der Tür stehen ließen, geht "Nioh" einen weit einfacheren Weg. Die Geschichte wird hier stets in Zwischensequenzen und Texttafeln weitererzählt, ohne uns im Dunkeln zu lassen. Wirklich spannend ist diese jedoch nicht und trotz absolut interessanten Settings und Backgrounds geht sie nie wirklich in die Tiefe, um mit all den Mythen, welche es hier eigentlich genügend gibt, zu fesseln. Der treibende Motor zum Weiterspielen ist sie somit nicht, dafür sorgt glücklicherweise das Gameplay mit seiner starken Sogwirkung selbst.

Fazit

"Nioh" begeistert durch sein ausgeklügeltes Kampfsystem, dem hübschen, asiatischen Fantasy-Szenario, dem fordernden Schwierigkeitsgrad, seinem großen Umfang sowie zahlreichen Möglichkeiten, an seinem Charakter nach persönlicher Präferenz herumzubasteln. Mit einer stärkeren Story und kleineren Anpassungen im Spielprinzip wäre der Gesamteindruck noch runder gewesen, doch auch so ist "Nioh" bereits absolut empfehlenswert und ebnet hoffentlich den Weg in eine neue, spannende Spielreihe.

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