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"The Terror" - Staffel 1 - Kritik

Bristleback

Von Bristleback in "The Terror" - Staffel 1 - Kritik

"The Terror" - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: @ AMC

Einleitung

Nachdem The Walking Dead beim amerikanischen Sender AMC durch die Decke ging und Woche für Woche zahllose Zuschauer vor die Bildschirme lockte, bemühte man sich um die Erweiterung des Genre-Portfolios. Mit Serien, wie Fear the Walking Dead, Into the Badlands und Preacher wurden die Verantwortlichen bei AMC in ihrer Vermutung bestätigt, dass durchaus eine hungrige Zuschauerschaft für diese Art von Unterhaltung existiert. Mit The Terror wird nun eine weitere Horror-Produktion ins Rennen geschickt.

Inhalt

The Terror von David Kajganich und Soo Hugh basiert auf dem gleichnamigen Roman von Dan Simmons, das wiederum die verschollene Franklin-Expedition als Grundlage nimmt. Wir schreiben das Jahr 1845. Kapitän Sir John Franklin (Ciarán Hinds) und Kapitän Francis Crozier (Jared Harris) werden von der britischen Royal Navy an Bord der HMS Erebus und HMS Terror, zwei der modernsten Schiffe ihrer Zeit, auf eine jahrelange Reise geschickt. Ihre Aufgabe: Die Entdeckung der Nordwestpassage; eine eisfreie Verbindung zwischen dem Atlantik und dem Pazifik durch die kanadische Arktis. Als sie jedoch plötzlich über Nacht im ewigen Eis stecken bleiben, entdecken sie nicht nur, dass das Eis einen eigenen Willen zu haben scheint, sondern machen schon bald die Bekanntschaft des monströsen 'Tuunbaq'. Ein unerbittlicher Überlebenskampf gegen die Kälte, den Skorbut, den Hunger und die Angst entbrennt.

Kritik

AMC ist im Fantasy- und Horror-Genre schon gut mit dabei; dabei ist es umso erstaunlicher, dass The Terror es schafft sich an die Spitze dieses Portfolios zu positionieren. Was hierbei zunächst sofort ins Auge schießt ist die absolut fantastische Ästethik der Serie. Sowohl das Jahr 1845 an Bord eines Eisbrechers, als auch die ruhige Gnadenlosigkeit der arktischen See werden mit einem tollen Realismus dargestellt. Vor allem das grelle und blendende Sonnenlicht über einer endlosen Eiswüste hat in seiner Kälte fast schon etwas traumhaftes an sich, das auf neue und kreative Wege eingefangen wird. Das Gefühl wahrlich am Tellerrand der Erde zu balancieren beeindruckt mit Wucht und subtiler Präzision. Hierbei leistet auch der große Cast an Nebendarstellern tolle Arbeit und haben nie Probleme mit Schauspiel-Veteranen Ciarán Hinds und Jared Harris mitzuhalten.

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Die Art und Weise wie Deutschland 83-Regisseur Edward Berger in den ersten vier Episoden die langsame Verzweiflung und den Horror des Unbekannten einführt ist präzise und gänsehauterregend. Hierbei arbeitet er nicht unbedingt mit unkonventionellen Mitteln, sondern verlässt sich auf bewährte Elemente, wie Visionen und Prophezeiungen. Mit einer Inszenierung, die die unbekannte Unendlichkeit des Settings allerdings clever für sich arbeiten lässt, wird eine tolle Wirkung erzielt. In seinen ersten paar Episoden baut The Terror eindrucksvoll ein Mysterium auf, das in seinem Schrecken an die Weird-Fiction-Werke des H.P. Lovecraft erinnert und macht damit ein Versprechen, das letztendlich dann doch nicht vollends eingehalten wird. Man stelle sich die Enttäuschung vor, wenn man ein Cthulhu-artiges Wesen versprochen bekommt, eine Kreatur jenseits von Raum und Zeit, der teuflische Herr dieser eisigen Hölle, so schrecklich und unbegreiflich-furchtbar, dass es den Verstand jedes Mannes zerschmettert, der so unglücklich war, seine Augen über das Antlitz dieses Wesens streifen zu lassen ... und dieses Monster sich am Ende doch nur als das entpuppt. Ein Filmmonster. Ein cooles und bedrohliches Filmmonster; aber ein Filmmonster nichtsdestotrotz.

Generell macht The Terror so einige Versprechen, die nicht eingehalten werden. Vor allem der Plot in der zweiten Hälfte entpuppt sich bei etwas genauerer Untersuchung als doch recht löchrig. Viele Plotpunkte werden eingeführt, um wenig später fallen gelassen zu werden. Dass die Serie es dennoch schafft ihren hohen Spannungsgrad aufrechtzuerhalten, liegt an der bereits gelobten Atmosphäre, Ästhetik, den Darstellern und den interessanten Charakteren.

Fazit

Mit The Terror erweitert AMC sein Horror-Portfolio und liefert eine Serie ab, die mit einer gänsehauterregenden Atmosphäre, klasse Ästhetik und interessanten Charakteren die anderen Genre-Produktionen des Senders hinter sich lässt. Vor allem Charakterdarsteller Jared Harris in der lange überfälligen Hauptrolle bringt eine tolle Nuance in sein Schauspiel und gerade die in toller "Pay-TV-Drama"-Manier nüchtern inszenierten Dialoge zwischen ihm und Schauspiellegende Ciarán Hinds und Tobias Menzies sind ein wahrer Genuss. Leider verspricht The Terror in seiner hervorragenden ersten Hälfte eine Geschichte, die in der zweiten nicht wirklich geliefert wird. Die tollen Charaktere, Dialoge und atemberaubende Ästhetik retten am Ende eine Serie, die sonst an Plotholes, einem unbefriedigenden Ende und unerfüllten Versprechen zugrunde gegangen wäre.


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