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"The Team" - Staffel 2 - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in "The Team" - Staffel 2 - Kritik

"The Team" - Staffel 2 - Kritik Bildnachweis: © Edel Germany GmbH

Großangelegte europäische Koproduktionen sind immer noch recht selten im Bereich der Serien. Ein Grund dafür könnte die schwierige Produktion sein, beziehungsweise die Hürde sich mit so vielen Produzenten, Geldgebern sowie Sendern (unter anderem Arte, ORF, ZDF, VTM, SVT etc.) zu einigen. Wo wird gedreht? Wer übernimmt die Hauptrollen? Und wer entscheidet schließlich? Im Falle von The Team ging das Konzept in der ersten Staffel zumindest vollkommen auf. Mit Lars Mikkelsen in der Hauptrolle ging es quer durch Europa, um gemeinsam einen tragischen und schwerwiegenden Fall zu lösen. Im Falle von The Team - Staffel 2 soll dieses Konzept nun noch einmal widerholt werden. Anknüpfungspunkte an die ersten Geschehnisse gibt es dagegen nicht. Viel mehr geht es nun mit einem neuen Team um eine neue Jagd durch Europa. Mit Jürgen Vogel, Marie Bach Hansen sowie Lynn Van Royen ist sie erneut dabei hervorragend besetzt. Der richtige Funke will aber in den insgesamt acht Folgen nicht überspringen. Zu sehr vertraut die Staffel auf bekannte Konventionen, Klischees und Stereotype Charaktere. Zumindest die Action kommt aber nicht zu kurz. Seit dem 23.11.2018 ist die Staffel dank Edel Germany im Handel auf DVD erhältlich. Wir haben einen Blick riskiert.

Story

Drei Länder, drei Ermittler und ein Fall von organisierter Kriminalität: In The Team II ermittelt das neue Joint Investigation Team (JIT) der Europol-Polizeieinheit aus Deutschland, Dänemark und Belgien über die Staatsgrenzen hinweg gegen das große und ausgeklügelte System eines internationalen kriminellen Netzwerks, das durch den Handel mit Raubkunst Terrorismus finanziert. 

In einem Bed and Breakfast im dänischen Marschland werden bei einer Schießerei sieben Menschen ermordet. Einzige Überlebende ist die junge Syrerin Malu Barkiri, die in die Weiten des Marschlands flieht. Der Täter entkommt unerkannt. Unter den Opfern sind neben den deutschen Besitzern des Hauses auch illegale Einwanderer, die offenbar in der Pension untergetaucht waren. Ein fremdenfeindlicher Hintergrund kann nicht ausgeschlossen werden. Doch auch ein belgisches Schwesternpaar, das zuvor Kontakt mit der Terrororganisation Caliphate Union hatte, wurde bei dem Anschlag getötet.  So rufen die Morde nicht nur die dänische Kommissarin Nelly Winther auf den Plan, sondern auch den Hamburger Ermittler Gregor Weiss und die belgische Geheimdienstoffizierin Paula Liekens. Gemeinsam bilden sie ein von Europol formiertes Joint Investigation Team, dessen gemeinsame Ermittlungserkenntnisse ein terroristisches Motiv nahelegen.

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Kritik

Wenn es um Anthologien geht, dann ist gerade die Spielwiese das Interessante an dem Konzept. Das ausprobieren, vielleicht gar das brechen mit Konventionen des Genres und so etwas Einmaliges zu offenbaren. Somit ist es bei The Team auch wahrlich nicht schlimm, dass es keinen Zusammenhang mit den Ereignissen der ersten Staffel gibt – die für sich auch abgeschlossen ist. Und dennoch: Die zweite Staffel von The Team entpuppt sich bereits nach den ersten Folgen als kleine Enttäuschung. Statt Wagemut, verlassen sich die Autoren eher auf gewohntes und verschenken zudem bei ihren Figuren jede Menge Potenzial. Ecken und Kanten gibt es wenige, sodass auch eine Entwicklung während des prekären Falles nicht stattfindet. Fans der ersten Staffel kommen aber dennoch voll auf ihre Kosten. Dies liegt zum einen an der sehr guten Inszenierung, den vielen starken Kulissen und einem ordentlichen Tempo, welches wenig Langeweile aufkommen lässt. So drückt die zweite Staffel vor allem aufs Gas bei der Action: An vielen Stellen geht es rasant daher, wird geschossen oder gekämpft oder eben der Fall mit ordentlich Geschwindigkeit serviert.

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Natürlich bleibt die Thematik des Terrors weit hinter ihren Möglichkeiten zurück, wird aber durch ihre Aktualität und den europäischen Blick sehr gut aufgewertet. Viel mehr soll hier der geneigte Zuschauer aber nicht erwarten. So bleiben Wendungen eher fad und auch die sehr konstruierte Handlung, wirkt an vielen Stellen etwas arg aufgesetzt und daher wie ein fragiles Kartenhaus. Gerade die Logik wird nicht immer gänzlich mitgedacht, sodass vor allem die Darsteller viel vom eigentlichen Setting tragen müssen (hier sei vor allem Jürgen Vogel erwähnt). Dennoch ist das Geflecht aus Terror, Mord, Kriminalität und stetiger Flucht durchaus interessant, wenn auch eher im Genre-Mittelfeld angesiedelt. Krimi-Kompletisten bekommen somit eine weitere Chance durch Europa zu reisen, während erfahrene Liebhaber über die vielen Kleinigkeiten wohl sehr schnell stolpern werden.

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DVD

Technisch gesehen ist die Staffel unterdessen von Edel Germany – seit dem 23.11.2018 im Handel – sehr gut gelungen: Das Bild ist kräftig und angesichts der technischen Möglichkeiten der DVD durchaus scharf und kontrastreich. Gerade dunkle Szenen sind gut aufgearbeitet. Der Ton – vorliegend in Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1), Dänisch (Dolby Digital 5.1), Flämisch (Dolby Digital 5.1) – ist vollumfänglich gelungen und sorgt für einen tollen Raumklang. Extras gibt es keine.

Fazit

Die zweite Staffel von The Team kann definitiv nicht an seinen Erstling heranreichen. Dafür bleibt die Geschichte viel zu bekannt, wirr und an manchen Stellen auch vorhersehbar. Zumindest der spielfreudige Cast ist aber eine wahre Freude und auch das Setting Europas wird wieder gekonnt eingefangen und genutzt. Bleibt zu hoffen, dass eine mögliche dritte Staffel sich wieder mehr auf Charaktere und Geschichte konzentriert. Ohne wird The Team nur eine Serie von vielen bleiben.

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