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The Knick- Staffel 2 - Kritik

siBBe

Von siBBe in The Knick - Staffel 2 - Kritik

The Knick- Staffel 2 - Kritik Bildnachweis: Warner Home Video, Cinemax

New York, um 1900: Das renommierte Knickerbocker Hospital steht in finanzieller Notlage. Nachdem auch noch der leitende Chefarzt John Thackery (Clive Owen) wegen seiner Kokainsucht längere Zeit arbeitsunfähig ist sieht man sich gezwungen, in einen anderen Bezirk umzuziehen. Währenddessen übernimmt der talentierte schwarze Chirurg Algernon Edwards (André Holland) die Leitung und versucht, in Thackerys Fußstapfen zu treten, während sich seine Arztkollegen, die Krankenschwestern und Büroangestellten zahlreichen beruflichen und privaten Herausforderungen stellen müssen.

Nachdem sich Steven Soderbergh 2013 aus dem Filmgeschäft verabschiedete tobte er sich dafür in der TV-Landschaft so richtig aus: Für den HBO Schwestersender Cinemax erschuf er die historische Ärzteserie "The Knick", die durch ihren hohen Produktionsaufwand, den tollen Cast und ihre intelligent geschriebene Storyline zu begeistern wusste (siehe hier unsere Kritik zur ersten Staffel). Nun wurde auch die zweite Staffel, ebenfalls über 10 Folgen, fertig ausgestrahlt, so dass wir auch hier ein Résumé ziehen wollen.

Die zweite Staffel setzt kurze Zeit nach der ersten an: Dr. Thackery befindet sich, wenn auch nicht wirklich erfolgreich, aktuell noch in Behandlung seiner Sucht, während sich das Knickerbocker Hospital neu organisiert und einen Umzug anstrebt. Schnell befinden wir uns wieder in New York um 1900, in einer Zeit, in der Rassismus, gesellschaftliche Missgunst, Misogynie, religiöse Engstirnigkeit und Korruption den Alltag prägen, sowie sich medizinische Fortschritte und auch Fehltritte die Waage halten. Eine aufregende Zeit, die "The Knick" dreckig, brutal und ehrlich aufzeigt, so dass wir sie als Zuschauer wie gebannt aufsaugen, uns gleichzeitig glücklich schätzen können, nicht in dieser Zeit gelebt zu haben.   

Soderbergh führt erneut Regie über alle 10 Episoden hinweg, stilistisch ist "The Knick" weiterhin absolut großartig. Sets und Kostüme sind stets aufwändig, die eingefangenen Bilder, meist mit diversen Farbfiltern versehen, atmosphärisch dicht und passend zum Setting oft bedrohlich und bedrückend. Im Zusammenspiel mit dem fantastischen Soundtrack, der erneut von Cliff Martinez beigesteuert wird, entfaltet sich so ein hypnotischer Sog, der nicht mehr loslässt.

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Auch die zweite Staffel ist wieder äußerst clever geschrieben, die Charaktere entwickeln sich alle sinnvoll weiter und ihre Geschichten werden spannend und gut durchdacht weitererzählt. Darüber hinaus gibt es wieder viel Gesellschaftliches, Politisches und natürlich Medizinisches zu erzählen, so dass "The Knick" nicht nur reine Unterhaltung, sondern auch ein bisschen lehrreiche Geschichte darstellt. Vor allem der medizinische Aspekt findet wieder reichlich Platz in der zweiten Staffel - wenn die Ärzte des Knickerbocker Hospitals zusammenkommen, um bei einer ihrer operativen Eingriffe neue Methoden  zu erproben, ist das Nervenkitzen und Faszination pur.

"The Knick" war von vornherein auf zwei Staffeln ausgelegt, das wurde von offizieller Seite so immer wieder beteuert. Und so findet die Serie hier auch ihr Ende mit einem gewaltigem Paukenschlag. Ein Ende, das unter die Haut geht, das schockiert und entsetzt, und im Nachhinein, je mehr man darüber nachdenkt, auch durch und durch genial ist. Dennoch scheint man sich ein paar Hintertürchen offen gelassen zu haben, die es theoretisch ermöglichen würden, die Serie fortzusetzen. Denn zu erzählen gäbe es noch reichlich. Ob und in welcher Form "The Knick" weitergehen wird ist noch offen. Doch die Zeichen dafür stehen bislang gut, denn der Sender Cinemax soll schon erste Drehbuchentwürfe in Arbeit gegeben haben.

Technisches

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Warner Home Video veröffentlicht die zweite Staffel von "The Knick" am 13. Oktober 2016 auf DVD und Blu-Ray. Erneut zeigt sich die uns vorliegende Blu-Ray technisch einwandfrei, sowohl Bild (16:9 - 1.77:1) als auch Ton (Deutsch (DTS 5.1 Surround), Englisch (DTS-HD 5.1), Französisch (DTS 5.1 Surround), Spanisch (DTS 5.1 Surround)) sind überaus gelungen. Ebenso darf man sich über schönes Bonusmaterial freuen, darunter 3 Audiokommentare mit Cast und Crew, das Feature "Unter die Haut" (ca. 6 Min.), einem Setrundgang (ca. 10 Min.), das Feature "Im Kostümfundus" (ca. 6 Min.), das Feature "Einladung zum Ball" (ca. 6 Min.), einem Blick hinter den Kulissen (ca. 10 Min.), einem Knick-Trivia (1:30 Min) sowie einer Episodennachsorge (ca. 35 Min.). Insgesamt also eine lohnenswerte Disc-Umsetzung zu einer hervorragenden Serie.

Fazit: Hat sich "The Knick" bereits mit seiner ersten Staffel als eine der derzeit besten Serien behaupten können, so setzt man nun mit der zweiten das Erfolgskonzept konsequent fort. Auf allen Ebenen herausragend findet "The Knick" hier nun möglicherweise sein brillantes Ende. Ein Ende, welches  man so durchaus stehen lassen und zelebrieren kann. Doch stehen die Chancen alles andere als schlecht, dass es weitergehen könnte. Weiter in ungeahnte Wege, die man bei diesem kreativem Team gern bereit zu egründen ist. Doch bis hier hin zunächst einmal Hut ab für das bereits erschaffene Meisterwerk. Wer nicht einschaltet ist selber Schuld!

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