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Tarantino Collection auf Blu-Ray - Kritik

siBBe

Von siBBe in Tarantino Collection auf Blu-Ray - Kritik

Tarantino Collection auf Blu-Ray - Kritik Bildnachweis: © Miramax

Vier der coolsten Kultfilme des Ausnahmeregisseurs („Pulp Fiction“, „Jackie Brown“, „Kill Bill Vol. 1“ & Kill Bill Vol. 2“) sind dank STUDIOCANAL ab dem 19. Oktover 2017 als sogenannte "Tarantino Collection" in einer DVD und Blu-ray Edition mit umfangreichen Bonusmaterial erhältlich.

Über den Regisseur: Eine Filmhochschule hat er nie besucht, sein Campus war die Videothek, seine Lehrmittel die unzähligen Filme, die ihm dort zur Verfügung standen. Quentin Tarantino gilt als einer der wichtigsten und kontroversesten Regisseure seiner Zeit. Der 1963 in Knoxville, Tennessee geborene Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler wählte einen eher unüblichen Weg ins Filmgeschäft. Mit seinem furiosen Debütfilm ,,Reservoir Dogs“ machte das 'wandelnde Filmlexikon‘ 1992 erstmals auf sich aufmerksam und was folgte, gleicht einem wilden Ritt durch alles, was das Kino seit 100 Jahren zu bieten hat. Seine Filme bedienen sich diverser Anleihen aus Filmgenres wie dem Italowestern oder japanischen Martial-Arts Filmen von denen er nicht nur das oft kritisierte Stilelement der Gewalt übernimmt, sondern auch den besonderen Einsatz von Musik, die in seinen Filmen ebenso zur Handlung gehört wie das Schauspiel.


Die Filme der "Tarantino Collection" im Überblick

Pulp Fiction

24 Stunden in Los Angeles. Der ganz normale Gangsteralltag. Die Auftragskiller Vincent Vega und Jules Winnfield müssen eine ungewollte Leiche beseitigen, das Pärchen Pumpkin und Honey Bunny rauben ein Restaurant aus und Boxer Butch muss nach einem geplatzten Deal schnell die Stadt verlassen. In drei geschickt miteinander verwobenen Episoden wird die Geschichte von einem Dutzend Krimineller erzählt, deren Wege sich wie zufällig kreuzen.

Fazit unserer MB Kritik:

Was ist denn nun dieses „Pulp Fiction“? Ist es ein Gangster- Film? Ist es ein Drama, oder eine Komödie? Eigentlich ist es von allem etwas, aber vor allem ist es richtungsweisend. Quentin Tarantino setzte mit seinem erst zweiten Film neue Akzente. Er durchleuchtete das Leben zweier Gangsters und zeigte, dass diese eben auch nur Menschen sind. Nicht, dass diese an ihrem Job als Mörder und Erpresser zerbrechen, sondern dass sie Witze reißen, dass sie wie Klatschweiber tratschen, dass sie Hobbys nachgehen und dass sie sich so verhalten, wie ein gewöhnlicher „Alltagsmensch“ auch. Mit völlig grotesken Dialogen, tief-schwarzem Humor und absurden Wendungen entfaltet der Film eine absolut bahnbrechende und brillante Handlung, die mit ihrer deterministischen, chaotischen Erzählweise alle Hollywood- Konventionen aus dem Weg fegt. Dieses Schema wurde danach oft kopiert, aber nie erreicht. „Pulp Fiction“ ist und bleibt ein Relikt aus den 90ern, wenn nicht sogar das Musterbeispiel eines 90er-Films. Denn erst nach „Pulp Fiction“ folgten die Filme, die wir heutzutage als „typischen 90er- Film“ („Fight Club“, „Fargo“, „The Big Lebowski“) bezeichnen. Dieser Film definierte einen neuen Standard und darf ohne Frage als moderner Klassiker bezeichnet werden.

Jackie Brown

Stewardess Jackie Brown schmuggelt seit Jahren Schwarzgeld über die mexikanische Grenze. Als sie die Polizei am Flughafen erwischt, wird sie vor die Wahl gestellt: Entweder verrät sie ihren Auftraggeber oder sie wandert in den Knast. Dumm nur, dass ihr Boss sie kalt macht, wenn er von dem Deal erfährt.

Fazit unserer MB Kritik:

Auch „Jackie Brown“ steht ganz im Zeichen des klassischen Tarantinos. Geschliffene Dialoge, wahnwitzige Figuren, ineinander verschachtelte Handlungsstränge und stilisierte Gewalt, all diese Elemente sind ganz zur Freude der Fans wieder ausreichend vorhanden. Leider schwingt ein etwas fader Beigeschmack mit diesem Film mit, ein Gefühl alles schon einmal gesehen zu haben, nur eben ein Stück weit pfiffiger und rasanter. Davon abgesehen ist jedoch auch Tarantinos drittes Werk ein höchst gelungener Film, den nicht nur seine Fans gesehen haben sollten.


Kill Bill Vol. 1 & 2

Nach vier Jahren im Koma erwacht eine Blondine im Krankenhaus. Das Letzte, woran sie sich erinnern kann, ist ihre eigene Hochzeit. Am Tag, der der schönste in ihrem Leben werden sollte, jagt ihr ihr ehemaliger Liebhaber und Auftraggeber Bill eine Kugel in den Kopf. Besessen von Rachegelüsten beginnt die Braut einen blutigen Vergeltungszug über zwei Kontinente, um ihre Todesliste, an deren Ende Bill höchstpersönlich steht, abzuarbeiten.

Fazit unserer MB Kritik zu Volume 1:

Mit „Kill Bill: Volume 1“ wendet sich Tarantino von seinen bisherigen Filmen ab, die Zeit der ensemblelastigen Gangsterszenarien scheint vorüber zu sein und sie weicht einem deutlich geradlinigeren, deutlich ästhetischeren Film. In seinem verspieltesten Werk zelebriert er Gewalt wie nie zuvor, die konträre Schönheit von abgeschlagenen Gliedmaßen und imposanten Blutfontänen findet ihren Weg durch stilsicher choreographierte Kampfsequenzen in den Auftakt von Tarantinos Racheepos.

Fazit unserer MB Kritik zu Volume 2:

Tarantinos Rachegelüste – die Zweite. Entgegen seines Vorgängers ist „Kill Bill: Volume 2“ wieder deutlich bodenständiger, weniger abgedreht, aber nicht weniger gelungen. Indes sammelt die Weiterführung all die Scherben auf, die im blutigen Rausch von „Kill Bill: Volume 1“ achtlos durcheinandergewirbelt wurden, wir bekommen erklärende Flashbacks, nachgelieferte Dialoge und die Vollendung aller angerissenen Storyfäden. Der verdiente Abschluss, visuell weniger ausgefallen, dafür inhaltlich feiner ausgearbeitet und mit einem grandiosen Ende versehen.


Technisches zur Blu-Ray

Image title

Sowohl das Bild als auch der Ton aller vier vorliegenden Filme weiß zu gefallen, technisch gibt es sogesehen nichts zu beanstanden. Was uns aber negativ auffiel: Bei Kill Bill 2 fehlte als einziger Film aus der Box eine deutsche Tonspur, ob es sich dabei um einen Fehler unserer Testversion handelte oder genau so auch die Kaufversion betreffen wird, können wir nicht eindeutig feststellen, kurios ist es aber allemal. 

Zudem verwundert es, warum das Bonusmaterial derart unterschiedlich ausfällt, bei einer neu aufgelegten Box wie der "Tarantino Collection" sollte man annehmen, dass die Inhalte neu hinzugefügt und aufeinander angepasst werden. Im Falle von "Pulp Fiction" und "Jackie Brown" erwartet den Käufer dieser Box in diesem Fall eine breite Fülle an Bonusmaterial (Interviews, geschnittene und alternative Szenen, diverse Featurettes, Trivia Tracks, ausführliche Einblicke hinter die Kulissen uvm.), während es bei "Kill Bill Vol. 1 & 2" vergleichsweise sehr überschaubar ausfällt (jeweils ein knapp über 20 Minuten langes Making of sowie musikalische Einlagen). Gern hätte man sich für "Kill Bill" einen ähnlichen Umfang gewünscht, wie bei den beiden anderen Filmen. 

Fazit

Wer diese vier großartigen Tarantino-Filme noch nicht besitzt, darf gern bei der "Tarantino Collection" zugreifen, immerhin gibt es bei der technischen Umsetzung nichts zu beanstanden und das Bonusmaterial fällt, zumindest für zwei Filme, sehr umfangreich aus. Wer Wert auf eine deutsche Tonspur legt sei jedoch gewarnt, wir konnten im Falle von Kill Bill Vol. 2 keine ausmachen. Ob es sich dabei nur um ein Problem unserer Testversion oder auch der Kaufversion handelt, können wir leider nicht mit Sicherheit sagen.

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