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"Tabula Rasa" - Staffel 1 - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in "Tabula Rasa" - Staffel 1 - Kritik

"Tabula Rasa" - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: © Pandastorm Pictures

Auf den ersten Blick scheint die belgische Mystery-Serie Tabula Rasa – die hier in Deutschland mit der Hilfe von ZDF Enterprises ausgestrahlt wurde – relativ bekannte Kost zu sein: Eine Frau mit Amnesie und einem fehlenden Kurzzeitgedächtnis muss ihrer eigenen Vergangenheit auf die Spur kommen um so ein scheinbar tragisches Rätsel zu lösen. Liebe, Verrat, Mord und eine geschlossene Anstalt runden das Konzept dabei angenehm ab. Doch die Serie von Veerle Baetens und Malin-Sarah Gozin kann deutlich mehr: Nicht nur, dass sie optisch gegenüber vielen vergleichbaren Serien auf einem absolut hohen Niveau produziert und gedreht wurde, sondern sie ist auch erzählerlisch ein kleines Novum – auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint. Denn während der Zuschauer sich in den Wirren und Verdrängungen von Annemie D'Haezes Erinnerungen verfängt und verliert, gibt es zum Ende hin eine spannende Reise in die regelrechte Subjektivität, die eine erfrischende Erzählweise offenbart. Am Ende der insgesamt neun Folgen bleiben kaum Wünsche übrig – so sollte Krimi-Unterhaltung sein. Seit dem 17.04.2018 ist dank Pandastorm Pictures (Edel) Tabula Rasa auf DVD/BD im Handel erhältlich. Ein Grund etwas genauer hinzusehen.

Story

Tabula Rasa - ein Psychothriller der sich ganz um Mie dreht, eine junge Frau die sich wegen einer schweren Amnesie in der geschlossenen Abteilung einer Psychiatrie befindet. Sie gilt als Hauptverdächtige im Fall Thomas Spectre, der spurlos verschwunden ist und zuletzt mit Mie zusammen gesehen wurde. Mie ist für die Ermittler der Schlüssel dieses mysteriösen Verschwindens. Solange Thomas nicht wieder auftaucht, darf Mie die Psychiatrie nicht verlassen.  Um das Rätsel zu lösen und Thomas zu finden, muss Mie ihre verlorenen Erinnerungen wiederbeleben. Doch je mehr sie sich erinnert, desto mehr misstraut sie ihrem Umfeld und letztlich sich selbst. Sind diese neuen Erinnerungen real oder pure Fantasie und nur der verzweifelte Versuch ihres Unterbewusstseins Licht ins Dunkel zu bringen?

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Filmkritik

Veerle Baetens – die auch die Hauptrolle übernimmt – und Malin-Sarah Gozin haben deutlich ein Gespür für ihre eigene Geschichte und ihre Hauptfigur. Und dies überträgt sich auch gekonnt auf den Zuschauer: Während zu Beginn mehr Fragen als Antworten im Raum stehen – und diese düster melancholisch mit trüben Bilden offenbart wird – entsteht nach und nach ein richtiges Puzzle, welches immer wieder für Überraschungen sorgt. Was ist damals beim Unfall genau passiert? Kann Annemie D'Haeze ihren eigenen Erinnerungen trauen? Warum ist ihre Familie so zurückhaltend und warum manipuliert ihr Mann ihre eigenen Notizen? Was hat es mit der Anstalt auf sich und wieso fliegen die Erinnerungs-Blitze wie Traumsequenzen hin und her? Spätestens nach einigen Folgen ist so der Zuschauer richtig gefangen in der Welt von Annemie D'Haeze. Was ist real, was ist reine Fantasie? Was ist die Wahrheit? Was folgt sind viele Fragen, eine Ermittlung, die immer wieder für Wendungen sorgt, und eine Hauptfigur, die zwischen Tragik und mysteriöser Hoffnungslosigkeit hin und her wechselt.

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Darstellerisch und inszenatorisch ist Tabula Rasa dabei stets auf einem hohen Nivea und muss sich gegenüber vergleichbaren deutschen Produktionen – wie zum Beispiel Dark von Netflix – definitiv nicht verstecken. Dies liegt auch zum Großteil an den hervorragenden Darstellern – vor allem Veerle Baetens – die ihren mysteriösen Charakteren gekonnt Leben einhauchen. Und während zu Beginn noch etwas Zurückhaltung angesagt ist, geht schließlich das Konzept zum Finale perfekt auf. Nach und nach schließlich sich alle Lücken und das Puzzle ergibt ein Bild, welches für ein ebenso überraschendes wie intensives Finale sorgt. Herausgekommen ist ein subtiler wie ebenso spannender Thriller, der immer wieder mit den Erwartungen der Zuschauer spielt, diese auf den Kopf stellt und sogar regelrecht vor den Kopf stößt. Das Rätsel entspinnt sich – passend optisch dargestellt und verwirrend in Szene gesetzt – wie ein richtiges Spinnennetz. Niemand kann den nächsten Faden greifen oder vorhersagen. Die wohl eindeutig größte Stärke von Tabula Rasa. So sollten Crime-Thriller aussehen.

Blu-Ray

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Die Blu-Ray von Pandastorm Pictures (Edel) – seit dem 17.04.2018 im Handel erhältlich – ist technisch gesehen eine klare Empfehlung. Das Bild ist kräftig, scharf, kontrastreich und kann das kühle Bild hervorragend auf den Bildschirm übertragen. Der Ton – vorliegend in Niederländisch (DTS-HD Master Audio 5.1), Deutsch (DTS-HD Master Audio 5.1) – erzeugt einen tollen Raumklang, auch wenn der O-Ton etwas leiser ausfällt. Bonusmaterial ist nicht vorhanden.

Fazit

Tabula Rasa ist eine ebenso überraschende wie erfrischende Serie, die gerne mit den Erwartungen der Zuschauer spielt und diese regelrecht auf den Kopf stellt. Das gelungene Puzzle von Veerle Baetens und Malin-Sarah Gozin ist optisch ebenso ein Leckerbissen wie das packende Finale. Wer auf spannende wie mysteriöse Crime-Kost steht, sollte diese Serie definitiv nicht verpassen.

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