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River - Staffel 1 - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in River - Staffel 1 - Kritik

River - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: © Polyband

Wenn es um erfrischende, hervorragende sowie einfach qualitativ hochwertige Serien geht, kommt der geneigte Zuschauer definitiv nicht um BBC herum, also die öffentlich-rechtliche British Broadcasting Corporation. Kreativität und vor allem Mut für Neues zahlen sich eben aus. Und gerade daher gibt es seit Jahren kontinuierlich regelrechte Kult-Serien, die weltweit bekannt und beliebt sind (zum Beispiel Doctor Who, The Night Manager, Luther oder eben Sherlock). Mit River, startet nun die nächste Serie, die auf dem Sender bereits 2015 zu sehen war und dank Polyband/WVG seit dem 18.11. nun auch auf DVD/BD in Deutschland erhältlich ist. Das faszinierende an River: Hinter der vermeintlichen Krimi-Fassade versteckt sich ein raffiniertes Charakterspiel mit jeder Menge Mystery – ja gar schon Wahnsinn. Denn Ermittler John River hat es nicht nur mit einem tödlichen Fall zu tun, sondern auch Psychosen, Wahnvorstellungen und einem Wirrwarr aus Fiktion und Realität. Klingt nach einem interessanten Konzept? Oh ja, und zusammen mit der deprimierenden Stimmung, den kalten Bildern sowie einem hervorragenden Stellan Skarsgård entwickelt sich daraus eine Kurz-Serie, die zu fesseln und überraschen weiß.

Story

Der Tod seiner Partnerin Jackie "Stevie" Stevenson (Nicola Walker, "Spooks – Im Visier des MI5") hat den ebenso brillanten wie eigenbrötlerischen Ermittler John River (Stellan Skarsgård, "Verblendung", "Good Will Hunting") sichtbar gezeichnet: Ständig wird er seither von den ruhelosen Geistern der Opfer seiner noch ungeklärten Mordfälle heimgesucht. Auch Jackie begegnet ihm regelmäßig auf diese Weise. Während River angesichts der vielen Visionen händeringend darum bemüht ist, nicht völlig den Verstand zu verlieren, setzt er entgegen der Anweisung seiner Vorgesetzten alles daran, den Mörder seiner Kollegin zu finden. Komme was wolle …

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Kritik

River lebt unterdessen besonders von zwei besonderen Merkmalen: Zum einen von der unglaublich intensiven Performance des schwedischen Schauspielers Stellan Skarsgård (Thor), welcher hier gekonnt zwischen Wahnsinn, Genie, Ängsten, Tagträumen, Halluzinationen sowie seiner störrischen Eigensinnigkeit zerrt. Zum anderen von der ungewöhnlichen Mystery-Erzählung, welche den Zuschauer fordert, zum nach- und mitdenken anregt und durch eine nihilistische Melancholie überzeugt. Allerdings hat diese Unkonventionalität auch ihren Preis: Nicht jeder Zuschauer wird mit der offensichtlichen unsympathischen Art von Ermittler John River zurechtkommen. Zudem ist auch dich Suche nach dem Mörder seiner Partnerin nicht gerade leichte Kost. Dies zusammen mit der düsteren Inszenierung – die vornehmlich auf eine dichte Atmosphäre setzt – ist nicht für jeden Krimi-Fan geeignet. Wer sich aber auf die Stimmung von River und die Regie von Richard Laxton einlässt, bekommt wunderbare wie ungewöhnliche Genre-Kost spendiert, die deutlich Mut zur Andersartigkeit beweist. Etwas Neues, was Serienschöpferin Abi Morgan mit voller Faust dem Zuschauer entgegen schlägt. Gut so.

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Die insgesamt sechs Episoden der Serie, die auf zwei Scheiben vorliegen, sind somit geprägt von einer ungewöhnlichen Grundidee und daraus resultierend tiefgreifenden, schwierigen und atemberaubenden Charakteren, die ein richtiges Psychogramm offenbaren. Zudem ist nichts wie es scheint. Mehr als einmal wird der Zuschauer auf eine falsche Fährte geführt, nur um danach im nächsten spannenden Moment die nächste Achterbahnfahrt zu bekommen. Charakterzeichnung wird in River groß geschrieben, und dies obwohl der Fokus nur auf wirklich wenigen Figuren liegt. Natürlich allen voran River selbst, der seine Präsenz durch die intensive Kamera gekonnt untermalt bekommt. Zwar wird dieses im Laufe der tragischen Geschichte etwas redundant – daraus resultierend gibt es auch einige kleinere Längen – doch die Inszenierung ist ruhig und gerade daher unglaublich intensiv und fesselnd. Der Rest ergibt dann im Kern zwar recht klassische Krimi-Kost, die aber durch die geniale Grundprämisse genügend Wendungen und neue Geheimnisse besitzt, sodass Spannung bis zur letzten Minute garantiert ist. Und wenn dann das Finale über den Bildschirm läuft, gibt es spätestens hier keine Zweifel mehr. Einmal mehr, hat BBC wirklich tolle Serien-Unterhaltung erschaffen, die noch lange nachwirkt.

Blu Ray

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Dank Polyband hat River eine wirklich tolle Veröffentlichung spendiert bekommen, die sich für Fans lohnt: Neben einem tollen und kräftigen Bild, was gekonnt die düstere Szenerie untermalt, ist auch der Ton wunderbar technisch integriert worden. Vorliegend in Deutsch (DTS-HD 2.0), Deutsch (DTS-HD 5.1), Englisch (DTS-HD 2.0), Englisch (DTS-HD 5.1), gibt es einen tollen Raumklang sowie gerade in den ruhigen Momenten eine tolle Atmosphäre, die die melancholische Stimmung passend unterstützen. Als Extras gibt es zudem ein Making Of, kleinere Specials und Deleted Scenes, die sich gut anschauen lassen und einiges an Hintergrundinfos liefern.

Fazit

River ist unkonventionell, ungewöhnlich, harsch, melancholisch und liefert mit River selbst einen unglaublich intensiven Ermittler, der zwischen Genie und Wahnsinn gekonnt hin- und herwechselt. Was folgt ist eine spannende Mystery-Crime Serie, die zwar nicht jedem gefallen wird, jedoch ein wirklich tolles Erlebnis demjenigen bietet, der sich auf das Experiment einlässt. Zudem ist sie mit Stellan Skarsgård hochkarätig besetzt und atemberaubend fotografiert. Eine klare Empfehlung für Fans besonderer Krimi-Kost.

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