{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

"Oh, hi Mark" - Fakten zum Trash-Klassiker "The Room"

Stu

Von Stu in "Oh, hi Mark" - Fakten zum Trash-Klassiker "The Room"

"Oh, hi Mark" - Fakten zum Trash-Klassiker "The Room" Bildnachweis: © Wiseau-Films

Es gibt Filme die gelten als Meisterwerke. Produktionen wie Der Pate, Das Schweigen der Lämmer oder 2001: Odyssee im Weltraum werden wohl für alle Ewigkeit in der Ruhmeshalle der Filmgeschichte verbleiben. Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Für jeden guten Film, so heißt es, gibt es mindestens zwei schlechte. Schlecht muss aber nicht zwangsläufig uninteressant heißen. Bestes Beispiel dafür ist The Room von 2003. Ein Werk, so dilettantisch, so fern von allem was einen guten Film ausmacht, dass das Drama längst zum Kultfilm wurde. Er wird sogar als Citizen Kane des schlechten Films bezeichnet. Grund genug für uns einmal ein paar Fakten heraus zu kramen, die verdeutlichen, dass The Room zwar unglaublich mies ist, aber auch der reinste Wahnsinn. Viel Spaß.

© Wiseau-Films

Darsteller Greg Sestero schrieb über die Dreharbeiten das Buch The Disaster Artist. Dieses wurde von James Franco verfilmt. Dieser spielt Tommy Wiseau. Zum Cast des Films The Masterpiece gehören außerdem noch und . Noch hat der Film leider keinen deutschen Starttermin.

In The Masterpiece wird auch Wiseau zu sehen sein. Er hat einen Gastauftritt als Figur namens Henry.

Tommy Wiseau gab an, er hätte The Room durch den Import von koreanischen Textilien finanziert. Greg Sestero gab hingegen an, Wiseau beschaffte sich das Geld durch Immobiliengeschäfte.

Angeblich soll der Film 6 Millionen US-Dollar gekostet haben.

"It's not true! I did not hit her! It's bullshit! I did not. Oh, hi, Mark!" Dies ist ein vielen Kultzeilen aus dem Film. Laut Sestero drehte Wiseau 32 Takes von der Szene, bis er zufrieden war.

In den Credits wird Drew Caffrey u.a. als ausführender Produzent gelistet. Caffrey starb aber bereits drei Jahre vor dem Dreh des Films.

Sesteros Rolle heißt Mark Damon. Wiseau benannte seine Figur nach seinem Lieblingsdarsteller Matt Damon, hatte aber dessen Vornamen nicht richtig im Kopf.

Zweimal präsentiert  Wiseau im Film seinen blanken Hintern. Begründung:

„Wenn ich meinen Arsch nicht zeige, wird sich der Film nicht verkaufen.“

Der Cutter des Films bat Wiseau darum, die Szene, in der er seinen nackten Hintern zeigt, aus dem Film zu schneiden. Der Grund: Die Frau des Cutters hatte die Szene gesehen und fand sie furchterregend.

Über sechs Monate dauerten die Dreharbeiten zu The Room. In dieser Zeit verließen zwei Chef-Kameramänner das Projekt und nahmen jedes Mal gleich ihre gesamte Crew mit.

Viele gefilmte Szenen wirken unscharf, das lag einfach daran, weil man sich beim Dreh oft nicht darum kümmerte, die Linsen richtig einzustellen.

Wiseau bot den fertigen Film Paramount an. Sein Wunsch war es, dass das Studio ihn als Verleiher unterstützt. Eigentlich dauert es bis zu zwei Wochen, bis ein Studio sich bei solchen Anfragen entscheidet. Im Falle von The Room kam die Absage allerdings bereits nach einem Tag.

Mit Absagen kennt sich Wiseau aus. Eigentlich war The Room erst ein Theaterstück und dann ein Roman, den aber kein Verlag publizieren wollte.

Cartoon Network, bzw. ihre Adult Swim-Sektion, strahlte den Film von 2009 bis 2011 immer am ersten April aus – allerdings in einer gekürzten Fassung.

Lisa-Darstellerin fühlte sich beim Dreh der Sexszene sehr unwohl. Das schien Wiseau aber nicht zu merken, bzw. zu kümmern, weswegen er kurz danach eine zweite Liebesszene ins Drehbuch schrieb. Da sich Danielle weigerte diese zu spielen, wurde die neu hinzugefügte Szenen einfach mit ungenutzten Shots und Material der ersten kreiert, was dazu führte, dass es zu sichtbaren Anschlussfehlern kam (Stichwort: Kerzen).

© Wiseau-Films

Dass Wiseau kein begnadeter Autor ist merkt man an unzähligen repetitiven Äußerungen und Momenten, aber auch daran dass im Film die Begriffe Verlobte und Verlobter so gut wie nie genutzt werden. Stattdessen wird meist nur vom zukünftigen Ehemann oder Ehefrau geredet.

Wieso heißt der Film eigentlich The Room? Wiseau antworte auf diese Frage mit der Begrünung, dass der Titel für den Zuschauer das Gefühl eines sicheren Ortes erwecken soll.

Andere oft gestellte Frage: Warum wird im Film immer so viel Football gespielt, bzw. warum werfen sich die Figuren immer wieder einen Football zu? Darauf hat Wiseau bislang keine wirkliche Antwort parat. Er gab nur an, dass es eben Spaß macht Football zu spielen.

Der Darsteller des Peter, Kyle Vogt, wirkt in vielen seiner Szenen neben sich stehend. Dazu berührte er immer wieder Gegenstände. Das lag daran, weil er sich beim Dreh eine Gehirnerschütterung zu zog, Wiseau ihn aber erst dann gehen lassen wollte, wenn seine Szenen im Kasten waren.

Die Verkäuferin im Blumenladen war keine Darstellerin, sonder tatsächliche eine Angestellte des Ladens.

In der Blumenladenszene tätschelt Wiseau einen Hund, der auf dem Tresen sitzt. Laut Sestero dachte  Wiseau, der Hund sein nicht echt und war dementsprechend überrascht, als dieser sich als lebendig herausstellte.

Wiseau ließ eine Straßenszenerie für mehrere Tausend Dollar anfertigen. Ausgereicht hat das Geld aber nicht, denn die Fenster sind sichtbar aus weißem Papier.

Der Film wurde zu großen Teilen nachsychronisiert, weswegen es immer wieder vorkommt, dass die Lippenbewegungen der Darsteller nicht zum gesprochenen  Text passen.

Wiseau und Sestero arbeiten für den Film Best F(r)iends erneut zusammen. Sestero steuerte das Script bei und steht mit Wiseau vor (nicht hinter) der Kamera. Der Film wird zwar gerade gedreht, einen ersten Trailer gibt es aber schon.


Das Set des Wohnzimmers war anfangs zu spartanisch eingerichtet. Als Wiseau von einem Kameramann gesagt bekam, dass das Set nicht echt aussehe, weil es zu gering möbliert ist, schickte dieser Leute los, um Devotionalien zu kaufen. Darunter auch vier eingerahmte Plastiklöffel. Dieses Kunstwerk gilt unter The Room-Fans als Kultobjekt. In Screenings des Films ist es Gang und Gäbe, dass man Plastiklöffel mitbringt.

Laut Wiseau hat Lisas Mutter ihre Brustkrebserkrankung heil überstanden. Das zeigt doch, dass sich wenigsten er um die arme Frau sorgt. Ihre Tochter reagiert im Film auf diese schreckliche Neuigkeit ja eher desinteressiert.

Das ursprüngliche Script war extrem lang. Vieles davon soll sogar verfilmt worden sein, schaffte es aber nicht in den fertigen Film. Laut eines Cast-Mitglieds soll die Langfassung Mono- und Dialoge enthalten haben, die noch schlechter waren, als das was man im Endprodukt zu sehen bekommt.

Kennt ihr die Schwanzus Longus-Szene aus Das Leben des Brian? Wenn ja, dann könnt ihr euch ja gut vorstellen, wie die Dreharbeiten zu The Room verliefen. Die Crew musste sich das Lachen verkneifen, was jedoch schwierig war. In einigen Szenen wackelt die Kamera sogar ein wenig, weil der Kameramann plötzlich loslachen musste.

Denny ist die jüngste Figur im Film, wurde aber von Philip Haldiman, dem ältesten Darsteller im Cast, gespielt.

Die legendäre Dachszene wurde mit Green Screens gedreht, was deutlich zu erkennen ist. Kurios: Der Crew stand ein echtes Dach zur Verfügung, doch wurde es nicht genutzt.

Script Supervisor Sandy Schklair gab in einem Interview an, dass eigentlich er den Großteil des Films inszenierte, da Wiseau zu sehr mit seinen Aufgaben als Darsteller beschäftigt war. Laut Greg Sestero war Schklair in der Tat eine wichtige Hilfe bei der Inszenierung. Jedoch nicht in dem Maße wie dieser es behauptet. Schklair verglich den Dreh des Films übrigens mit der Arbeit auf der Hindenburg.

Wiseau engagierte Greg Sestero zunächst als Line Producer – ohne zu Wissen welche Aufgaben diesem eigentlich zu fallen. Doch in Wirklichkeit wollte er ihn als  Darsteller des  Mark. Deswegen feuerte Wiseau den zuerst besetzten Darsteller der Rolle und gab sie Sestero, der damit aber nicht sonderlich glücklich war, was vor allem an seiner Sexszene lag, die im Script stand. Aus diesem Grund behält Sestero in besagter Szene auch seine Hosen an.

2016 erschien eine Porno-Parodie des Films. Titel: The Bed Room. Hier der jugendfreie Trailer:

In einer Szene mit Lisa und ihrer Mutter redet Lisa mit einer Freundin am Telefon. Dann bringt sie ihre Mutter zur Tür. Der Grund für diese Sprunghaftigkeit: Wiseau hatte beim Schreiben der Szene vergessen, dass Lisa telefoniert.

The Room wurde vor allem dank Michael Rousselet und Scott Gairdner zum Kult. Die beiden sahen den Film im Kino und waren begeistert. Sie luden hunderte Freunde und Bekannte zu späteren Vorführungen ein und begründeten somit den Kult.

Gesehen haben Rousselet und Gairdner den Film übrigens im Highlands Aveneu Kino in Los Angeles. Es war das Einzige Kino, dass den Film regulär zum US-Kinostart zeigte.

Der offizielle Kinostart des Films war der 27. Juni 2003. Am selben Tag starteten 28 Days Later und 3 Engel für Charlie - Volle Power in den amerikanischen Kinos.

Beim Dreh der Kampfszene zwischen Johnny und Mark schlug Wiseau wirklich zu, was dazu führte, dass Greg Sestero nach Beendigung des Drehs übersät war mit blauen Flecken.

Das Poster des Film zeigt eine Großaufnahme von Wiseau. Es wurden noch andere Promos designt, darunter eine Werbetafel, die die Hauptfiguren des Films zeigten, über der Golden Bridge.

Das Poster, bzw. Cover von The Room gilt als irreführend, da viele beim Anblick von Wiseaus Gesicht glauben, der Film wäre ein Thriller oder Horrorfilm. Das  Poster selbst wird auch als „Evil Man“ bezeichnet.

Image title

Wiseau promotete den Film in Los Angeles als einen „Film mit der Leidenschaft eines Tennessee Williams“.

Bereits am ersten Tag gab es Zoff am Set. Wiseau und Sestero kamen Stunden zu spät. Als ein Crewmitglied Wiseau sagte, es sei unprofessionell, schnauzte Wiseau die Crew an, was u.a. dazu führte, dass wenig später Mitarbeiter kündigten. Toller, erster Tag.

Ein anderes Mal bekam ein Crewmitglied den Zorn von Wiseau ab, weil dieser auf dem Set furzte.

Darsteller Dan Janjigian, der den Gangster Chris-R verkörperte, nahm seine Rolle etwas zu ernst. Während der Dreharbeiten blieb er in seiner Rolle, was dazu führte, dass viele ihm aus dem Weg gingen, weil sie vor eventuellen Gewaltausbrüchen Angst hatten.

Wiseau war fest davon übereugt mit The Room ein Drama zu inszenieren. Mittlerweile ruderte er aber zurück und meint, ihm war von Beginn an klar, dass der Film eine schwarze Komödie sei, die sich über die Mechaniken von Beziehungsdramen lustig macht.

Ein Jahr nach The Room drehte Wiseau den Doku-Kurzfilm Homeless in America, der das  Leben von Obdachlosen thematisiert. Dieser Film brachte Wiseau viel Lob ein.

© Wiseau-Films

The Room ist offiziell noch nicht in Deutschland erschienen. Eine deutsche Sprachfassung exisitert nicht. Im Ausland gibt es den Film aber bereits seit langem auf DVD und Blu-ray. Die BD besitzt umfangreiches Bonusmaterial und dazu ein "wunderschönes" Cover.

Kein Fakt aber eine Frage: Wie viele unwissende Zuschauer wollten Room mit Brie Larson sehen und haben stattdessen The Room erwischt?

Natürlich sorgte das Internet mit dafür, dass der Film zum Kult avancierte. Vor allem die Video von Cinema Sins und Nostalgia Critic gelten als beliebte Aufarbeitungen des Films. Beide Video haben wir euch unter dem Special eingefügt. Viel Spaß damit.

Kennt ihr den Film und wenn ja, was haltet ihr von ihm? Ist es für ein großer Spaß, oder eher das krasse Gegenteil und wie und wann habt ihr von der Existenz von "The Room" erfahren? Ach ja, how's your sexlife?

Wird geladen...