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"LEGO - DC Super-Villains" - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in "LEGO - DC Super-Villains" - Kritik

"LEGO - DC Super-Villains" - Kritik Bildnachweis: © Warner Bros.

It's good to be bad: Schon das Cover von LEGO - DC Super-Villains macht klar, hier darf der Spieler auch einmal dem Bösen aus dem bekannten DC-Comic-Universum frönen. Schon das große breite Grinsen des Jokes macht hier Vorfreude. Und damit hat Traveller’s Tales (die zuletzt Lego Batman 3 inszenierten) auch bereits die richtige Richtung. Denn die letzten Lego Abenteuer, darunter Lego Die Unglaublichen sowie Lego Marvel Super Heroes 2, hatten nehmen einer gewissen Wiederholung vor allem mit kleineren Story-Schwächen zu kämpfen. Wie wäre es da also, wenn der Spieler einmal die Seiten wechselt und kurzerhand als Bösewicht die Welt unsicher macht – zumindest halb. Also weg mit den Helden (natürlich auf sehr witzige Art und Weise) und her mit Joker, Harley Quinn, Clay Face, Scarecrow, Two Face oder Lex Luthor sowie vielen anderen bekannten Gegenspielern aus dem DC-Universum. Wenn dann noch eine riesige Spielwelt – unter anderem Gotham, Metropolis oder auch Smallville – wartet und diese erneut gefüllt ist mit humorvollen Missionen, jeder Menge Sammelobjekten sowie der puren Zerstörung, dann ist LEGO - DC Super- Villains auf den richtigen Weg jede Menge Spaß zu machen. Doch reicht dies zusammen mit der bekannten und sehr guten Spielweise, um zu überzeugen? Wir haben einen Blick riskiert und ausgiebig Bauklötzchen zertrümmert.

Story

Die Justice League ist verschwunden und hat den Schutz der Erde ihren Gegenstücken aus einem Paralleluniversum überlassen, dem "Justice Syndicate", einer neuen, seltsamen Gruppe von Möchtegern-Superhelden mit unklaren Absichten. Joker, Harley Quinn, Lex Luthor und andere aus der Ungerechtigkeitsliga werden nicht für den zweitbesten Fall stehen, wenn es um Schurkereien geht.

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Kritik

Wie schon bei Lego Die Unglaublichen beginnt das Spiel erst einmal mit einem kleinen Figuren-Editor, um hier sich selbst in das Universum zu transportieren. Wenn der eigene Superschurke schließlich fertig ist – inklusive cooler Frisuren, eigener Waffen oder Fähigkeiten und jeder Menge Deko, beginnt auch alsbald der bekannte Lego Spaß: Recht früh übernehmen dabei Ultraman, Super Woman sowie die anderen „Helden“ des Justice Syndicate das Ruder und lassen Batman und Co. kurzerhand verschwinden. Für unsere Bösewichte bedeutet dies vor allem eines: Chaos. Die dabei entstehende Geschichte bietet nicht nur reichlich Platz für jede Menge Humor und Spaß, sondern ist auch durchdacht und erzeugt einen tollen roden Faden der auch die vielen verschiedenen Charaktere berücksichtig. Jeder oder jede hat den ganz besonderen Moment, in dem das Spiel das Setting gut nutzt um die Story voran zu bringen. Die eigene Figur bleibt allerdings stumm. Obwohl der Spieler selbst im Mittelpunkt steht und eine zentrale Rolle spielt, bleibt eine Vertonung aus. Dies ist auf jeden Fall eine vertane Chance, auch wenn dies zu wirklich guten pointierten Witzen der anderen Bösewichte führt. Wer übrigens die Möglichkeit hat sollte sich DC Super- Villains auf jeden Fall im O-Ton anhören. Mit Sprechern wie Mark Hamill, C. Thomas Howell, Clancy Brown oder Michael Ironside gibt es einiges zu hören. Doch auch die deutsche Vertonung bringt jede Menge Spaß.

Der Rest der Geschichte bleibt allerdings natürlich farbenfroh und nicht so düster, wie die Vorlage es vielleicht hergeben würde (oder könnte). Als Zielgruppe bleiben eben die ganz Kleinen unter uns. Dennoch werden auch die größeren Spieler sich über die knalligen Figuren und doch sehr treffsicheren Dialoge freuen. Der Humor selbst ist unterdessen vor allem überzeichnet und albern. Hier gibt es einen schnellen Witz nach dem nächsten, die eher zum regelmäßigen Schmunzeln als derben Lachen einladen. Der Rest ist dann die gewohnt gute Qualität der bisherigen letzten Kampagnen: Hier gibt es etwas zu sammeln, da kleine Aufgaben zu erledigen, hier etwas die Welt zu erkunden und schließlich alle Figuren (insgesamt 150 an der Zahl) zu entdecken. Mit insgesamt 12-15 Spielstunden wäre das Abenteuer dann auch vorbei, zumindest wenn man nicht alle Sammelobjekte exzessiv sucht. Selbiges lohnt sich aber immer wieder, vor allem wenn man später mit anderen Figuren zu alten Storydetails zurückkehrt und sich so den Geheimnissen des Spiels widmet. Und auch die Zwischensequenzen sind durch ihre rasante Inszenierung und die knalligen Gags immer wieder einen Blick wert. Allerdings gibt es auch eine große Schattenseite: Die Spielemechanik.

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Dies ist keineswegs falsch zu verstehen: Auch DC Super- Villains hat wieder eine recht gute Steuerung – wenn auch manchmal etwas hakelig durch die Kamera – und die Mechaniken sind wieder gut umgesetzt, allerdings – und dies gehört auch zur Wahrheit – sind diese mittlerweile doch etwas in die Jahre gekommen. Hier ein paar Gegenstände zertrümmern und Steine einsammeln, dort ein paar kleine Rätsel lösen, hier etwas klettern, dort ein paar sehr einfache Gegner aufmischen und da eine Tür öffnen. Zwar versucht das Spiel mit kleineren Anpassungen – wie das Schergensystem wo der Bösewicht seine kleine Armee zusammentrommelt – noch einmal neue Accente zu setzen, doch die Mechanik ist mittlerweile sehr bekannt, bietet wenig Herausforderungen und in seiner Gesamtheit eben wenig Neues. Hier gibt es wohl auch kaum noch Ideen, die in das System eingebettet werden können. Dies ist gerade für DC Super- Villains die größte Baustelle und Schwachstelle. Die Mischung aus bekannten Minispielen, Hinweisen und bekannten Rätselstellen ist eben schlichtweg redundant. Und dennoch: Zu zweit macht das Spiel immer noch jede Menge Laune. Zwar ist die Schwierigkeit nicht sehr hoch, dies bietet aber auch jüngeren Spielern einen tollen Zugang zum Spiel selbst. Der dynamische und gut umgesetzte Splitscreen erledigt dann den Rest. Zudem ist die Grafik sehr detailgetreu, die Kulissen laden zum erkunden ein und die Comic-Vorlage wird wunderbar auf den Bildschirm gegossen, in knalligen, düsteren und bekannten DC-Farben.

Fazit

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LEGO - DC Super- Villains kann vor allem durch sein ungewöhnliches, eigenwilliges und unglaublich humorvolles Setting punkten. Es macht einfach Spaß in der Haut des Jokers oder anderen bekannter – wie unbekannter – Superbösewichte die Stadt unsicher zu machen. Der Rest ist jedoch mittlerweile stark bekannt: So kann die Spielemechanik zwar gewohnte Qualität liefern, aber eben auch eine sich sehr widerholende. Viel Neues kann Traveller’s Tales dem Spieler hier nicht mehr bieten. Fans werden aber unglaublich Spaß dabei haben, die DC Welt in kleine Klötzchen zu zerlegen, wobei gerade der Koop – neben der tollen Inszenierung - das klar Besondere und absolute Highlight darstellt. Etwas mehr Mut hätte aber nicht geschadet. Die nächsten Spiele müssen sich hier klar beweisen: Wie kann sich das Lego-Spieleuniversum neu erfinden? Wir dürfen gespannt sein. Als Best-Of der letzten Jahre und Mechaniken kann DC Super-Villains aber noch einmal klar überzeugen.

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