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"Jason Bourne": Interview mit Vinzenz Kiefer

OnealRedux

Von OnealRedux in "Jason Bourne": Interview mit Vinzenz Kiefer

"Jason Bourne": Interview mit Vinzenz Kiefer Bildnachweis: © Reinhard Scheuregger | Bild von Vinzenz Kiefer

Ab heute steht Jason Bourne – dem mittlerweile vierten Action-Thriller der Kult-Reihe mit Matt Damon – im Handel (als DVD/BD seit dem 09.12. dank Universal Pictures Germany GmbH erhältlich). Wir hatten die Möglichkeit uns vorab mit Schauspieler Vinzenz Kiefer über seine Rolle des Hackers Christian Dassault sowie den Dreh vor Ort zu unterhalten.

Story: Mehrere Jahre nach seinem Verschwinden in "Das Bourne Ultimatum" taucht Jason Bourne wieder auf. Das weltweite Vertrauen in die Regierungen ist inzwischen durch die enthüllte globale Überwachungs- und Spionageaffäre stark gemindert worden, auch die CIA befindet sich im Zielfeuer der Kritik und startet ein neues Agentenprogramm namens Iron Hand. Innerhlab all dieser globalen Veränderungen erhält Bourne von der aus dem Exil zurückgekehrten Nicky Parsons unerwartete Hilfe. Zusammen versuchen sie sich vor der CIA zu verstecken, während Jason noch immer damit beschäftigt ist, Teile seiner Vergangenheit aufzudecken

Erst einmal schön das es geklappt hat, und du dir die Zeit genommen hast. Können wir uns mit Vornamen ansprechen?

Sehr gerne, selbstverständlich. Ich bin Vince. Eigentlich Vinzenz, aber Vince sagen alle. Die meisten sagen allerdings immer Vincent (Vince lacht), das ist natürlich falsch. Und die meisten schreiben es auch falsch. Ich schreib immer Vince, und die meisten schreiben es dann Vinz – wegen Vinzenz – damit verwirr ich sie immer alle. Aber ich reagiere natürlich auf den Namen.

Bei mir ist das mit dem Nachnamen so, das bekommt keiner so wirklich auf die Kette.

Da hab ich sogar noch eine besser Geschichte: In meinem Pass steht Georg drin, aus alter Zeit, wo man noch den Vaternamen bekam. Aber ich glaube seit 2010 gibt es keine Rufnamen mehr, und so sind beide Namen im Pass und an erster Stelle steht bei mir Georg, das heißt wenn ich irgendwo mich anmelde oder jemand irgendwie mich irgendwo einträgt in eine Datei, oder ich ein Flug buche oder ein Hotel, steht das immer unter Georg Kiefer (Vince lacht). Lässt sich leider nicht ändern.

Ok, wie war das für dich mit Regisseur Paul Greengrass, und vor allem Matt Damon, zu drehen und gemeinsam am Set zu stehen?  

Das war eine sehr, sehr aufregende Erfahrung für mich im positivsten Sinne, weil alleine schon die Zusage zu bekommen, für so ein Projekt (Vince lacht), wo es denn hieß nachdem ich das Casting gemacht hatte, das dem Regisseur das gefällt was ich gemacht hatte. Weil man macht ja viele Castings und meistens hört man dann nichts mehr. Wenn was draus wird oder Interesse besteht, bekommt man irgendwie eine Rückmeldung, und meistens hakt man das dann ab. Man macht das und dann geht es einfach weiter. Das ist ja immer so ein normales Prozedere, weil das so viele sind, mach ich mir da meistens so wenig wie möglich einen Kopf drum und versuche je schöner das Projekt ist, umso weniger dran zu denken. Ist mir natürlich in dem Falle nicht so wirklich gelungen, aber als dann tatsächlich auch noch die Zusage kam, das ist mir schon das Herz bis unter die Kehle gesprungen. Und das hörte auch nicht auf (Vince lacht). Das ist jedes Mal so wenn ich sie treffe, also als ich dann das erste Mal Paul Greengrass getroffen habe, war am Drehtag selber, da war ich immer noch wahnsinnig aufgeregt und jedes Mal wenn ich ihn sehe freue ich mich und bin dann sehr freudig nervös – und mit Matt Damon war es natürlich genauso. Das ist natürlich eine große Freude und eine große Ehre mit solchen Leuten zusammenzuarbeiten zu dürfen. Mit solchen Kollegen, mit solchen Regisseuren. Alicia Vikander hab ich auch kennengelernt, sie war gerade da und hat mit Paul gerade ihre Szenen gedreht, und er hat sie mir dann vorgestellt, ganz normal, wie das eben so unter Kollegen ist. Nur das es für mich schon was besonders ist an so einem Set zu stehen, mit Tommy Lee Jones, Alicia Vikander, Vincent Cassel und Matt Damon und das ganze noch von Paul Greengrass inszeniert wird.

Und das war sehr aufregend und alle waren super zu mir. Super freundlich, und haben mich total gut aufgenommen. Und es war vom Gefühl her, auch wenn es sich absurd anhört, ein Gefühl der absoluten Gleichberechtigung. Gerade das freut natürlich wahnsinnig, und für mich ist es wahrscheinlich surrealistischer als für alle umstehenden die schon öfter zusammen gedreht haben und sich ja kennen. In einer Liga schon seit langer Zeit spielen, und ich bin neu dazugekommen und ich kann mir vorstellen, dass man sich in vielen Bereich so fühlt, wenn man bei den Idolen angekommen ist und dann mit ihnen zusammen seine Arbeit verrichten darf. Und dann auch noch gesagt bekommt, das man es ja gut macht (Vince lacht). Das ist einfach toll. Jetzt wenn ich daran denke hab ich gleich wieder ein Grinsen von einem Ohr zum anderen. Ich hab mir zum Beispiel die Dispositionen (Anmerkung: Die Planung des Drehtages) aufgehoben, (Vince lacht wieder). Ich hatte ja das Glück, dass ich mit Matt Damon alleine in der Szene bin und auf der Disposition waren dann nur wir beide und dann bekomme meine Disposition für die nächsten drei Tage und dann steht dann da drauf Abholzeit Matt Damon, und darunter Abholzeit Vinzenz Kiefer. Das Ding hab ich mir glaub 20 Minuten lang in meinem Hotelzimmer angeguckt in London, und war sprachlos. Ich hab da einfach nur drauf gestarrt und mich gefreut. Da musste ich erst einmal gucken, stimmt das jetzt, ist das wirklich so? Aber es war wahr.  

Im Film selbst prügelst du dich ja mit Matt Damon regelrecht um die Wette, wie lang hat denn da der Dreh der Kampfszene gedauert?

Die Kampfszene alleine kann man schwer sagen, weil ich auch noch einen kleinen Dialog davor hatte und das haben wir natürlich auch gedreht an dem Tag und dann die Kampfszene an den restlichen Tagen. Die Szene selbst ging dann über mehrere Tage und in dieser Zeit haben wir das dann gedreht. Mit den Indoor-Shoots war ich glaube ich zwei oder drei Tage beschäftigt und dann gab es ja noch einmal die Außenaufnahmen. Das war in Berlin. Also einen Teil haben wir in England und den anderen Teil in Berlin gedreht.

Hast du denn von Matt etwas lernen können oder für deinen eigenen Weg etwas mitnehmen können?

Ich hab ihn natürlich schon gekannt, also jeder von uns Schauspielern kennt Matt Damon und man hat ihn natürlich in etlichen Interviews gesehen, etlichen Promotion Tours erlebt und bei der einen oder anderen Premiere schon auf der Bühne vorne stehen sehen. Und ich hab immer bei ihm so das Gefühl gehabt, dass er wirklich ein ganz professioneller bodenständiger Charakter ist, so ein Kumpeltyp. So ein Mensch, bei dem man das Gefühl hat der geht nach der Arbeit mit einem auch ein Bier trinken. Und mal abgesehen davon, dass wir kein Bier trinken gegangen sind, war es aber genauso. Er war einfach genau so ein Kumpeltyp und auch ein sehr bodenständiger Mensch, das hat mich sehr beeindruckt. Ich war zu dem Zeitpunkt verlobt und hatte meine Hochzeitsreise und Hochzeit im Kopf und hatte zu dem damaligen Zeitpunkt des Drehs meine damals noch Verlobte seit fünf Wochen nicht gesehen. Ich war vorher in Indien gewesen für mehrere Wochen und wollte dann nach Hause kommen und dann kam der Dreh dazu und ich bin praktisch direkt von Indien nach London geflogen. Darüber hatte ich zum Beispiel mit ihm gesprochen und er hat sich gefreut das ich verlobt bin und hat gefragt, wie wir uns kennengelernt haben und wie das alles so war und das zog sich dann bis zur Premiere, wo ich dann – da war ich dann schon verheiratet und mitten in den Flitterwochen – zur Premiere gegangen bin und da war er dann natürlich und hat sich gefreut mich wiederzusehen. Dort haben dann auch Paul und Frank Marshall (Anmerkung: Produzent der Bourne-Reihe) meine Braut kennengelernt und allesamt haben sich sehr gefreut. Das war ein großer Spaß.

Ich meine für die Kurze Zeit die ich mit ihm verbringen durfte war es sehr – wie soll man sagen – beruhigend. Das  man mit jemand der so locker ist soweit oben sein kann. Weil oftmals denkt man ja, man muss besonders taff und hart sein und das ist er auch, aber er ist halt freundlich dabei. Viele Menschen die ich kennengerlent habe, die versuchen an eine solche Stelle zu kommen haben eine Art am Leib die nicht besonders sozial ist, und das ist bei ihm halt überhaupt nicht und ich bin auch so gebaut und ich habe mich daher sehr gefreut zu sehen, dass man mit dieser Einstellung soweit kommen kann. Das hat mich ermutigt so zu bleiben und nicht zu so ein – ich weiß nicht – Menschen zu werden, der nur Karriere orientiert ist und die anderen vergisst. Ich glaube Teamplay ist sehr wichtig um den Leuten immer ein Gefühl zu geben gleichberichtig zu sein. Das war schon sehr beeindruckend. Das war mit das beeindruckteste und gleichzeitig auch das verwirrendste. Weil es einfach diese Barriere nicht gab. Wir hatten vorher auch schon Stunttraining für den Kampf zusammen und beim Dreh hatte Matt dann sein Jason Bourne Outfit an, das kannte man, aber bei dem Training hatte er Klamotten angehabt, die ich auch so anhaben würde. Obwohl das eigentlich nicht sein konnte und das war ein wenig verwirrend, aber in sehr positiver Hinsicht. Ich mag ihn gerne, ich hoffe dass sich das irgendwann mal wiederholt.

Du hast ja gerade schon das Stunttraining angesprochen: Hattest du hier durch die Arbeit bei Alarm für Cobra 11 (Anmerkung: 2014 – 2015) schon Erfahrungen sammeln können?

Ganz bestimmt! Da bin ich mir ziemlich sicher, dass mich meine Arbeit mit diesem Actionformat vorher sehr viel geholfen hat. Weil ich einfach da eine Ausbildung genießen durfte, die darauf abzielte eben genau solche Szenen zu spielen. Ich habe drei Jahre lang mehr oder weniger nichts anderes den ganzen Tag gemacht. Und dadurch hatte ich natürlich einen großen Vorteil. Das ist dort auch erkannt worden und sie zeigen dir dann die Choreografie und das hat man mit mir gemacht und ich hab die halt relativ schnell umgesetzt. Weil ich es halt einfach gewohnt war. Das ist eine Trainingssache. So ein bisschen wie bei Tänzern, wenn die ihre Choreografie vorgetanzt bekommen. Für mich ist das dann immer wahnsinnig schwierig, ich muss das dann zwei Wochen üben, aber die können das mehr oder weniger sofort nachtanzen. Ist für mich immer wahnsinnig faszinierend. Die Kampfszenen lassen sich jetzt nicht vergleichen mit so einem richtigen Tanz, aber es ist schon eher verwand mit einem Tanz als mit einem wirklichen Kampf. Weil man ja miteinander tanzt, es sieht nur aus wie ein Kampf (Vince lacht). Und das hat gut ineinander gegriffen, dadurch das natürlich Matt auch diese Erfahrung hat in seiner Karriere - er hat ja viele Filme dieser Art gedreht ist er da auch sehr schnell - und wir konnten uns da gut miteinander ergänzen. Man musste uns nicht viel erklären, sondern man konnte einfach sagen was man möchte und wir konnten das dann gleich umsetzen und das war ein großer Vorteil, weil wir dadurch halt noch schneller und noch authentischer vorankamen. Auch das war wie gesagt ein großer Spaß, das ist als wenn man mit seinem Idol Tennis spielen darf. Als wenn der zwölfjährige kleine Vinzenz mit Andre Agassi hätte Tennis spielen dürfen (Vince lacht wieder). Das wär ungefähr das gleiche gewesen. So war es halt

Ich hab auch ein Set-Video davon gesehen und das sah auch tatsächlich nach ziemlichem Spaß aus und auch nach einer lockeren Atmosphäre.

Ja, auf jeden Fall. Wenn man halt drei Tage lang zusammen in einem Raum verbringt, dann kann man nicht nur Bierernst dabei sein. Und Paul Greengrass und alle anderen auch haben eine Art die sehr lustig und sehr menschlich sowie sympathisch ist. Da wird viel mit Humor gemacht und auch viel zusammen. Das ist nicht so, dass man sich da nicht einbringen kann, das da der kleine Schauspieler aus Deutschland ist, sondern man doch gefragt wird wie man das fand und wie man es machen würde. Man arbeitet nun einmal zusammen. Und das ist schön. Das ist auch etwas was mir unglaublich viel Spaß gemacht hat und auch sehr beeindruckend war. Das ist nicht immer so bei mir gewesen in meiner Karriere bisher. Und das es gerade da so war, war natürlich wunderbar.

Würdest du denn gerne in Zukunft mehr solcher Filme drehen, also Richtung Action?

Ich mag das Genre gerne, ich mag gerne Action, mag gerne Thriller – die ja auch schnell mit Action gespickt sein können. Es gefällt mir gut und ich fühle mich da drin auch gut aufgehoben. Ich pass da auch ganz gut rein in der einen oder anderen Rolle, und könnte mir durchaus vorstellen in Zukunft das immer wieder zu machen. Allerdings gibt es natürlich auch andere Genres die mich interessieren.

Welche wären dies, hast du Favoriten?

Ich finde Science Fiction ziemlich cool. Zum Beispiel so etwas wie Blade Runner, bin sehr gespannt auf die Fortsetzung, hab schon darüber viel gelesen. Ich bin großer Fan von solchen Filmen und mochte so etwas wie die Totale Erinnerung damals mit Arnold Schwarzenegger und später mit Colin Farrell. So etwas mag ich auch, das sind so Filme die reizen mich.

Wenn du gerade schon Arnold Schwarzenegger ansprichst, hast du denn im Action-Kino ein Vorbild, Lieblingsdarsteller?

Ich hab jetzt keinen direkten, also nicht das eine Vorbild, weil ich einfach viel zu viele Genres mag. Ich bin Filmliebhaber, ich mag einfach Film und bin da so breit aufgestellt, das ich so viele verschiedene Werke gucke. Das geht über Jack Nicholson, Michael Douglas, aber auch natürlich Jungs wie Steve McQueen  – er ist für mich ein ganz großer Darsteller gewesen. Er hat tolle Filme gemacht, das würde ich mir auch wünschen. Wenn ich in meine Generation gehe, da bin ich großer Fan von Leonardo DiCaprio, weil ich seine Filme eigentlich immer gut finde. Das sind alles tolle Kollegen, die sehr inspirierend sind. Von denen man auch immer wieder lernen kann – also beim zugucken jetzt – ich hab noch nicht mit ihnen gearbeitet.

Wie sieht denn aktuell deine Planung aus, möchtest du weiter in Hollywood arbeiten oder bleibt eher Deutschland im Fokus?

Das ist tatsächlich eine gute Frage (Vince lacht laut). Das ist als wenn du ein Fußballprofi fragst, der jetzt 18 Jahre ist und in die Nationalmannschaft kommt, möchtest du das jetzt weiter machen oder möchtest du jetzt wieder zurück? Selbstverständlich möchte ich das immer weiter machen. Aber natürlich komme ich aus Deutschland, wohne in Deutschland und drehe auch gerne in Deutschland. Wenn die Projekte die hier an mich herangetragen werden gut sind und mir Spaß machen und mich erfüllen, in einer künstlerischen Schaffensweise, gibt es auch hier gute Dinge. Ich bin selbst gespannt auf den Fernsehfilm Jack the Ripper - Eine Frau jagt einen Mörder (Anmerkung: Ausstrahlung war der 29.11. auf Sat 1), da spielen viele tolle Kolleginnen und Kollegen mit, die ich auch toll finde und es ist auch ein Thema was mich sehr interessiert. Da bin ich mal gespannt drauf. Hab ich die Zeit, bin ich dabei

Ok Vince, vielen lieben Dank für das Interview

Thomas, hat mich gefreut

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