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Interview: Moritz Bleibtreu, Schwesta Ewa, Xatar

GoldenEra

Von GoldenEra in Interview vom roten Teppich zu "Familiye" mit Moritz Bleibtreu, Xatar und Schwester Ewa

Interview: Moritz Bleibtreu, Schwesta Ewa, Xatar Bildnachweis: Felix Starcks Koryphäen Filmverleih

Nachdem Nur Gott kann mich richten am Anfang des Jahres startete, produzierten Moritz Bleibtreu und Rapper Xatar mit Familye einen weiteren Film "von der Straße", in dem es um soziale Missstände und gesellschaftliche Determiniertheit gehen soll. Wir hatten bereits die Chance vorab ein Interview mit Regisseur Sedat Kirtan (Hier) zu führen und nun auch direkt am roten Teppich Xatar, Schwesta Ewa und Moritz Bleibtreu zu befragen. Das Interview wurde von Pascal Reis und Maximilian Knade geführt und transkribiert.

Maximilian: Nach Nur Gott kann mich richten startet mit Familiye der schon zweite deutsche Film dieses Jahr, der mit einer ausgeprägten Hip-Hop-Mentalität daherkommt, was sich nicht zuletzt auch am Soundtrack bemerkbar macht. Wieso entstehen in Deutschland immer mehr dieser "Hip-Hop-Filme"?

Xatar: Das lässt sich auf eine Zuspitzung am Markt zurückführen. Deutschrap ist so groß wie nie zuvor und das macht sich natürlich auch auf anderen Medien bemerkbar. Familiye ist einer dieser Filme, die im Zuge des Trends entstanden sind. 

Pascal: Wird es noch mehr dieser Filme geben?

Xatar: Ja, da wird mehr kommen. Diese Filme sind genauso wie Deutschrap an sich absolut gefragt und den Zuschauern scheint diese Art von Film ja auch zu gefallen. 

Maximilian: Wie bereits erwähnt startete am Anfang des Jahres Nur Gott kann mich richten in die deutschen Kinos, in dem Du auch am Soundtrack gearbeitet hast und auch eine kleine Rolle besetzt hast. Inwiefern unterscheidet sich Familiye von diesem Film?

Xatar: Nur Gott kann mich richten ist deutlich härter und auch energischer in seiner Erzählweise. Familiye ist hingegen intensiver, inniger und dadurch auch intimer. 

Maximilian: Wie gefällt Dir der Film und wie viel Hip-Hop lässt sich in Bezug auf die Mentalität in dem Film finden?

Schwesta Ewa: Er ist sehr, sehr gut, ein sehr authentischer Film, in dem man sagen muss, dass Xatar als Schauspieler top ist. Es ist sehr viel von der Mentalität in dem Film vertreten. 

Maximilian: Fällt die Mentalität ähnlich aus wie zuletzt in Nur Gott kann mich richten oder gibt es da Unterschiede?

Schwesta Ewa: Nein, die Filme lassen sich miteinander vergleichen und sind sich von ihrer Haltung zum System sehr ähnlich.

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Pascal: Vor Jahren hast Du schon den Gangster-Film Chiko gemacht, dann kam Nur Gott kann mich richten und jetzt Familiye. Die sind ja alle thematisch insofern verwandt, dass sie die soziale Realität in Deutschland spiegeln. Was meinst Du, kann uns in den nächsten Jahren erwarten? Kann der Film etwas bewirken diesbezüglich, mehr zu mache?

Moritz Bleibtreu: Ich glaube, das ist schon passiert. Der deutsche Rap hat das gemacht, der hat einen Markt geschaffen, den es so vorher nicht gab, wenn man so will. Chiko war seiner Zeit weit voraus und jetzt sind wir soweit, dass Filme nicht mehr aus der Mehrheitsperspektive gemacht werden, sondern sich auch mit den Leuten auseinandersetzen und für die Leute gemacht werden. Durch den deutschen Rap und die Selbverständlichkeit im Umgang kann man Geschichten erzählen, die man so damals nicht hätte erzählen können. 

Pascal: Also würdest Du das so klar formulieren, dass diese Filme nur durch Deutschrap überhaupt möglich geworden sind?

Moritz Bleibtreu: Absolut. Hätte es den deutschen Hip-Hop nicht gegeben, dann wäre auch der Erfolg von Projekten wie 4 Blocks oder Nur Gott kann mich richten nicht möglich gewesen. 

Maximilian: Obwohl Hip-Hop ein derartiges Potential mit sich bringt, gibt es dennoch immer wieder Vorwürfe, Deutschrap sei moralisch nicht vertretbar. Was entgegnest Du solchen Vorwürfen?

Moritz Bleibtreu: Ähnliche Vorwürfe wurden schon vor knapp zehn Jahren geäußert, als ich mit Bushido  ("Zeiten ändern dich") an dessen autobiographischer Verfilmung gearbeitet habe. Heute wie damals hat sich da nichts verändert und ich kann dem nur dasselbe entgegenbringen: Entweder man versteht und hört Deutschrap oder man tut es eben nicht. 

Ihr könnt Familiye ab dem 3. Mai in den deutschen Kinos sehen. 

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