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Große Premiere mit kleiner Verspätung

Souli

Von Souli in Heinz Erhardt: Noch 'ne Box – Kritik

Große Premiere mit kleiner Verspätung Bildnachweis: Intergroove Media | "Witwer mit fünf Töchtern"

Ein Spaß für Groß und Klein. Punkt. Aus. Fertig. Eigentlich ist mit diesen sechs Worten alles über die „Heinz Erhardt: Noch 'ne Box“-Veröffentlichung von AL!VE (VÖ: 27. März) alles gesagt. Natürlich wäre das nicht Sinn der Sache, aber wer sich heute mal wieder einen Film mit Heinz Erhardt anschaut, der wird verstehen, was mit dieser Floskel gemeint ist. Das wirklich Schöne an diesen zum Teil längst zu deutschen Klassiker avancierten Streifen ist doch, dass man mit ihnen nicht zwangsläufig aufgewachsen und (film-)sozialisiert worden sein muss (auch wenn ein gewisser Nostalgiebonus selbstverständlich immer ergiebig sein kann), sondern ohne Bedenken einschalten kann, wenn sie auf den Privaten oder Öffentlich Rechtlichen mal wieder gezeigt werden – Was auch nicht unbedingt eine Seltenheit ist. Und warum auch? Heinz Erhardt ist Kult, sieht sich nach wie vor einer ungemeinen Beliebtheit ausgesetzt und weiß die Menschen immer noch bestens zu unterhalten. „Heinz Erhardt: Noch 'ne Box“ bestätigt das.

Im Rahmen der wunderbaren „Juwelen der Filmgeschichte“-Reihe hat es sich AL!VE nicht nehmen lassen, passend zur kürzlichen Uraufführung des verschollen geglaubten „Geld sofort!“ eine Box auf den Markt zu bringen, die den Titel „Nachklapp“ keinesfalls verdient hat. „Heinz Erhardt: Noch 'ne Box“ nämlich ist nicht nur darauf aus, nun auch „Geld sofort!“ nach marktwirtschaftlichen Kalkül für die heimische Sammlung aufzubereiten, sondern bietet neben der fidelen Betrügerei aus dem Jahre 1960 noch fünf weitere Klassiker, die im Fernsehen nicht nur in aller Regelmäßigkeit gesendet werden, sondern nun auch endlich ihre Neuabtastung erfahren haben: „Drillinge an Bord“,„Witwer mit 5 Töchtern“, „Natürlich die Autofahrer“, „Vater, Mutter und neun Kinder“ als auch „Mein Mann, das Wirtschaftswunder“ sehen sich im sauberen Digital Remastered-Glanz und erstrahlen in einer visuellen wie akustischen Feinjustierung, wie es bisher noch nicht zu sehen war der. Für Blu-ray-Puristen ist das natürlich schon Argument genug, diese Box im robusten Schuber in die private Sammlung aufzunehmen. Allerdings gibt abgesehen davon noch etwas Interessantes in dieser Box zu entdecken.

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Und zwar ein über 40-seitiges Booklet, welches sowohl Aufschluss über die Karrieren der jeweiligen Schauspieler gibt – jeder Film ist gesondert aufgeführt, sondern auch einige üppige Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Produktion bereithält. Da lohnt es sich wohl auch als Fan mal einen Blick zu riskieren, denn womöglich warten dort einige Anekdoten, die man so bisher noch nicht in Erfahrung bringen konnte. Wem es rein um die Qualität der Film gehen sollte, der muss sich freilich darauf einstellen, dass wir es hier mit familientauglichen Komödien zu tun bekommen, die den Geist ihrer Ära internalisiert haben, die einige Pointen aufweisen, die heutzutage vollkommen antiquiert, in ihren Geschlechter- und Moralvorstellungen gar konservativ wirken und kaum noch mehr als ein gutgemeintes Schmunzeln evozieren. Im Großen und Ganzen funktioniert der Witz allerdings noch überraschend gut, was auf Heinz Erhardt zurückzuführen ist, ein eloquente, immerzu selbstironisches Allroundtalent, dessen mimische Komik einfach ganz große Performancekunst bedeutet.

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