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Gotham - Staffel 2 - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in Gotham - Staffel 2 - Kritik

Gotham - Staffel 2 - Kritik Bildnachweis: Warner Home Video

Die Idee, einfach ein paar Jahre in Batmans Geschichte zurückzugehen und sich den Anfängen zu widmen, ist so schlicht wie genial. Immerhin kann so Serienschöpfer Bruno Heller (The Mentalist) gleichsam das DC Universum bedienen und seine ganz eigene Version eines Comic-Abenteuers erschaffen. Kurzerhand eine Geschichte ohne eigentlichen Superhelden, dafür aber mit jeder Menge Bösewichter, einem wahrlich genialen Bruce Wayne (David Mazouz) sowie einen jungen James Gordon, der sich zwischen Abgrund und Hoffnung befindet. Gotham, eine Stadt voller Gewalt, Blut, Armut, Korruption, Machtmissbrauch und dem Hang zum Wahnsinn. Kein Wunder also, dass die erste Staffel von Gotham das Publikum begeistern konnte. Zwar wendet sich Bruno Heller schnell vom eigentlichen Comic-Pfad ab und erzählt einige Handlungsstränge die bei Puristen auf wenig Gegenliebe stoßen werden, doch dafür sind die Figuren kernig und wissen zu gefallen. Die perfekte Besetzung – allen voran Robin Lord Taylor als Oswald Cobblepot oder eben David Mazouz als Bruce Wayne – sowie eine Comichafte wie leicht überzeichnete Inszenierung, ergeben dann schließlich Unterhaltung der besonderen Art. Wer gerne einmal in die Hölle schauen möchte, bekommt hier ein Format was zu überzeugen weiß. Seit dem 26.01.2017 ist nun dank Warner Home Video auch Staffel 2 von Gotham auf DVD/BD im Handel erhältlich. Grund genug, um einmal genauer hinzusehen und sich die Frage zu stellen, ob die Qualität der ersten Staffel fortgesetzt werden kann.

Story

In der zweiten Staffel gehen die Detectives Jim Gordon und Harvey Bullock gegen die wuchernde Korruption in Gotham City vor – und ihr neuer Vorgesetzter Captain Nathaniel Barnes führt ein strenges Regiment. Um die Sache voranzutreiben, erbittet sich Gordon fragwürdige Unterstützung vom König der Gotham-Unterwelt: dem Pinguin. Doch in der düsteren Metropole wimmelt es von ebenso ehrgeizigen wie übergeschnappten Kriminellen wie Edward Nygma, Professor Hugo Strange, Victor Fries und der Psychopathin Barbara Kean, die es auf Gordons Freundin Dr. Leslie Thompkins abgesehen hat. Der Milliardär Theo Galavan profiliert sich als Retter der Stadt, wobei er und seine Schwester Tabitha Galavan eine Jahrhunderte alte Blutfehde totschweigen und Insassen des Sanatoriums Arkham rekrutieren. Gleichzeitig bekommt der junge Bruce Wayne eine Ahnung vom Vermächtnis seiner Familie. Wie lange also wird in der Stadt das Chaos herrschen? Alle 22 Episoden mit den Schurken-Ikonen und legendären Helden aus den DC Comics platzen förmlich vor Action, Hinterlist, Betrug und Rache.

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Die Frage lässt sich indes leicht beantworten: Ja! Denn Gotham gelingt es, auch wenn das Tempo über die insgesamt 22 Episoden teils sehr schwankt (von imposanter Gewalt und Herrlichkeit wie in The Last Laugh bis zu gähnende Logikfehler in A Bitter Pill to Swallow) in vielen Dingen zu steigern. Allen voran wohl seinen Charakteren. Während Bruce Wayne weiter auf dem Weg ist seine Rache zu suchen – und dieser näher ist als jemals zuvor – gelingt es ihm auch mehr und mehr seinen Weg zu finden. Viele Parallelen lassen sich mittlerweile mit seinem Alter Ego Batman finden. Seine Reise zur Perfektion hat begonnen und Alfred (hervorragend und sehr ironisch von Sean Pertwee gespielt) kann als erster Lehrmeister den Weg für vieles weitere ebnen. Zudem ist David Mazouz eine absolute Idealbesetzung wenn es darum geht, die Ambivalenz der Figur deutlich zu machen. Gleiches gilt für Ben McKenzie als James Gordon, der mehr und mehr seiner dunklen Seite verfällt und von Gotham regelrecht aufgefressen wird. Kein Wunder, immerhin ist die Todesrate in der Stadt – und vor allem unter der Polizei sehr hoch. Wenn auch an vielen Stellen doch etwas arg übertrieben (was die oberflächliche und sehr austauschbare Einheit Alpha beweist). Abseits der Hauptcharaktere gibt es zudem unendlich viele Nebenfiguren, die allesamt gekonnt eingeführt werden und ihre Momente besitzen. Egal ob Robin Lord Taylor als Pinguin oder der verrückte Edward Nygma (herrlich von Cory Michael Smith gespielt). Natürlich sind alle Persönlichkeiten überzeichnet, in vielen Formen wahnsinnig und stark an Comics orientiert, doch dies ist ebenso gewollt wie ein tolles Stilmittel, um der Serie sein ganz eigenes Gefühl zu geben.

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Und so kommt es dann auch, dass gerade der Start der neuen Staffel eine unglaubliche Intensität besitzt. Denn wenn Cameron Monaghan als Jerome Valeska auf den Plan tritt, gibt es einen guten Vorgeschmack auf das, was mit Gotham möglich ist. Ein Problem ergibt sich allerdings daraus: Umso mehr sich Gotham auf Superbösewichte konzentriert, und diese relativ früh von der Leine lässt, umso mehr scheint sich die Serie von seiner Vorlage zu entfernen und sich eigene Steine in den Weg zu bauen. Es bleibt abzuwarten, ob es den Autoren gelingt schließlich alle diese Pfade zusammen zubringen, ohne der mythischen Figur seiner Wirkung zu berauben. So ist beispielsweise Barbara Kean schon jenseits jeglicher Nähe zu den Comics. Dies ist natürlich kein Alleinstellungsmerkmal einer guten Serie, jedoch wirkt ihre Figur trotz des engagierten Spiels von Erin Richards etwas fern. Zerstörte Brücken – denn wie Kean überhaupt mit Gordon zusammenkommen soll, bleibt ein Rätsel. Und dennoch: Gerade die Schurken machen Gotham zudem, was es aktuell ist. Und der Weg zu den Superschurken steht mit dem Ende der Staffel und den Experimenten von Hugo Strange (BD Wong) ebenfalls nichts mehr im Wege.

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Der Rest der Serie schwankt indes zwischen leicht trashiger Comic-Unterhaltung und perfekter Thriller-Hatz. Die Farben sind matt und dunkel, die Stimmung trüb und der Gewaltgrad hat wohl gerade so noch das FSK 16 geschafft. Chaos, Action und Hoffnungslosigkeit sind so vorprogrammiert und machen aus der Stadt Gotham als auch der Serie Gotham einen wundervollen Alptraum, der gelungene kurzweilige Unterhaltung bietet.

Blu-Ray

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Technisch gesehen liefert uns Warner mit der Blu-Ray zu Gotham Staffel 2 (seit dem 26.01. im Handel erhältlich) eine hervorragende Scheibe ab: Das Bild ist kräftig und durch den leichten Filter visuell prachtvoll – das Bildformat: 1.78:1 kommt vollends zur Geltung. Und auch der Ton – vorliegend in Deutsch Dolby Digital 5.1; Italienisch Dolby Digital 2.0; Englsich DTS-HD Master Audio 5.1 – ist über jeden Zweifel erhaben und schafft einen tollen Raumklang. An Extras gibt es zudem eine wahre Fülle an Featurettes, die weit über eine Stunde Hintergrundmaterial bieten. Hier ist für jeden etwas dabei.

Fazit

Auch die zweite Staffel von Gotham entpuppt sich als emotionale wie actionreiche Achterbahnfahrt durch eine Stadt, die längst den Abgrund überschritten hat und endlich auf einen Erlöser wartet. Von Edward Nygma über Cameron Monaghan hin zum Pinguin: Die Bösewichte als auch die Darsteller an sich, sind brillant und kreieren eine angenehme Mischung aus Wahnsinn und psychologischen Verfall. Und so sind auch Gordon und Bruce Wayne Spielbälle in einer Abwärtsspirale aus Gewalt und Korruption. Dies zusammen mit einer gelungenen Inszenierung ergibt trotz kleinerer Schwächen hervorragende Comic-Unterhaltung, die sich Fans nicht entgehen lassen sollten.

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