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"Fleming - Der Mann, der Bond wurde" - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in "Fleming - Der Mann, der Bond wurde" - Kritik

"Fleming - Der Mann, der Bond wurde" - Kritik Bildnachweis: © Polyband

Die bereits 2014 ausgestrahlte Mini-Serie Mein Name ist Fleming. Ian Fleming bekam dank Polyband/WVG am 25.08.2017 eine kleine Neuauflage spendiert, die noch einmal in die Welt der Spionage, Vorlage, Wunsch und Fiktion führt. Eine Welt die sich gerne Ian Fleming orientiert, aber es mit der Wahrheit nicht allzu genau nimmt. Allerdings entpuppt sich gerade daher die Serie von Douglas Rae und Sarah Curtis sowie dem BBC als ein wirklich gelungenes Abenteuer. Denn wenn die Linien zwischen James Bond und Ian Fleming verschwimmen und sich der Zuschauer die Frage stellt, wer hier was beeinflusst hat – und dies betrifft auch die Inszenierung – dann ist hier alleine spannende Unterhaltung garantiert. Jedoch ist der Mix aus Liebesdrama und Agenten-Story eher weniger am eigentlichen Autor interessiert als an den Hintergründen von James Bond. Dies könnte manchen Zuschauern böse aufstoßen, sorgt aber für einen fantastischen Dominic Cooper, der sich richtig und offensichtlich mit viel Freude austoben konnte. Wir haben einen kleinen Blick riskiert.

Story

Sein Name ist Fleming. Ian Fleming.  London, 1939. Ian Fleming (Dominic Cooper) ist ein Playboy, der das Leben in vollen Zügen genießt, aber im Schatten seines erfolgreichen Bruders Peter (Rupert Evans) steht. Als der Zweite Weltkrieg ausbricht, steigt Fleming ins Spionagegeschäft für den Marine-Nachrichten-Dienst ein. Neben seinen Abenteuern als Spion, ist sein Liebesleben alles andere als einfach. Er muss sich zwischen zwei Frauen entscheiden: der naiven Muriel Wright (Annabelle Wallis) und der geheimnisvollen Anne O'Neill (Lara Pulver) ...

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Kritik

Die vierteilige BBC-Dramaserie nimmt sich indes der wahren Geschichte des James Bond-Schöpfers Ian Fleming an. Und dies zeigt einen Mann, der durchaus mit Dämonen zu kämpfen hatte. Seine Spionage-Storys sind weit mehr Abenteuer als wirkliche Aufopferung gegenüber seinem Land, seine Familie wirkt wie ein Damoklesschwert über ihn und seine Machtfantasien übt er gerne an Frauen aus, die ihm scheinbar zu fußen lagen. Wahrheit / Fiktion? Nun, dies liegt hier dicht beieinander und letztlich darf der Zuschauer einen manchmal gar cholerischen Gentleman erleben, der wenig Sympathieträger scheint. Und dennoch: Viele seiner Motive, gerade seiner Wünsche, aber auch seines Lebens fließt schlussendlich in die Figur des Bond mit ein und macht ihn zudem, was er heute auch ist. Somit lebt vielleicht Ian Fleming selbst mit dem Charakter bis heute fort. Dies ist dann auch der Fokus von Fleming - Der Mann, der Bond wurde. Welche Gemeinsamkeiten gibt es zwischen der berühmten Romanfigur und dem echten Ian Fleming. Jedoch wird gerade hier viel Potenzial verschenkt, wenn einige Tataschen außer Acht gelassen werden oder der Inszenierung zum Opfer fallen. Zumindest Spionage-Fans kommen aber voll auf ihre Kosten.

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Denn gerade diese bekommen bei der Serie einen einmaligen Look sowie einen besonderen Einblick in die Welt der 40er Jahre, in denen Spionage wie eine Aufbruchstimmung gen der Moderne wirkte. Der Rest ist Legende: Flemings ambivalente Beziehung zu seinem Vorgesetzten (M) oder die Vorzimmerdame (Miss Moneypenny) fließen ebenso in die Erzählung ein, wie seine vielen Liebschaften die auch James Bond prägen. Gerade letzteres scheint natürlich weit überzogen und vor allem sehr stereotyp, passt sich aber der Biografie an. Zudem gibt es einen kleinen Einblick in die Karriere von Fleming, der vielleicht immer mehr wollte, als er schlussendlich konnte/durfte. Gerade seine eigene Einheit oder seine Erfindungen sind hier bezeichnend. Der Rest der Inszenierung ist eine Mischung aus klassischen Spionagefilmen, gar schon einer Huldigung dessen, sowie einem kurzweiligen Biopic. Und der Sound? Nun, dieser ist nicht umsonst sehr den James Bond Themes ähnlich, um noch eine stärkere Verbindung aufzubauen. Manipulativ, ja, aber sehr Funktional. Währenddessen entpuppt sich Fleming - Der Mann, der Bond wurde auch als One-Man Show für Dominic Cooper, der nicht nur die Coolness des Charakters gut einordnen kann, sondern auch seine viele Nuancen zu zeigen gewillt ist. Cooper kann hier deutlich zeigen was in ihm steckt, meisterlich. Doch auch der Rest des Casts, vor allem Lara Pulver als Ann O'Neill, kann überzeugen.

Blu-Ray

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Technisch gesehen gibt es an der Veröffentlichung von Polyband/WVG wenig zu meckern: Während das Bild (16:9 - 1.77:1) kräftig erscheint und gerade in den dunklen Szenen mit einer guten Schärfe überzeugen kann, ist auch der Ton – vorliegend in Deutsch (DTS-HD 2.0), Deutsch (DTS-HD 5.1), Englisch (DTS-HD 2.0), Englisch (DTS-HD 5.1) – ist gut integriert und erzeugt einen tollen Raumklang. Gerade die Musik ist vortrefflich auf der Scheibe untergebracht. An Extras bietet die Version nichts.

Fazit

Mein Name ist Fleming, Ian Fleming: Wer zumindest etwas in die Welt von James Bond und Ian Fleming eintauchen möchte und verstehen will, warum die Figur so geschrieben wurde und wie viel von seinem Autor in der Spionage-Kult-Reihe steckt, der ist bei Fleming - Der Mann, der Bond wurde genau an der richtigen Adresse. Allerdings verpasst es die Mini-Serie wirklich realistisch ein Porträt abzuliefern. Zu oft wechseln sich Fiktion und scheinbare Wahrheit ab. Und dennoch: Die Serie ist spannend, grandios besetzt und gespielt und eine kurzweilige wie einmalige Show rund um die Geburt von James Bond.

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