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Eine Gegenüberstellung I

Von in Eine Polemik: Horrorfilme im weiten Ozean

Eine Gegenüberstellung I Bildnachweis: © Universal | Poster zu "Der weiße Hai"

Um meine These zu verdeutlichen und den Zerfall des »Ozean-Horror« zu beleuchten, stelle ich die Filme Der Weiße Hai (1975) von Steven Spielberg und Shark Night 3D (2011) von David R. Ellis gegenüber. Beide Werke befassen sich mit dem Tierhorror bzw thematisieren den Hai als Jagdtier, der Menschen reißt; und ebenfalls spiegeln beide Filme grob gesagt den selben Handlungsstrang wider. Doch dabei kommt die Frage auf, warum Spielbergs Film so fantastisch- und Ellis' so beschämend ist. Zum einen gibt es selbstverständlich noch reihenweise andere Attribute, die bei Shark Night 3D vernachlässigt wurden (Kamera, Drehbuch etc.), doch man kann auch hier mit den Perspektiven der Angst nach der Differentialpsychologie argumentieren. 

Besonders möchte ich auf zwei Szenen eingehen, nämlich auf die erste Tötung bei beiden Filmen. Die erste Tötung erfolgte (natürlich) durch einen Hai. 

Bei Der weiße Hai geschieht der Angriff bei Nacht, während Teenager am Strand eine Party feiern; zwei Personen, ein Junge und ein Mädchen, entfernen sich jedoch von der Gruppe, um ein nächtliches Bad im Atlantik zu nehmen. Es ist so dunkel, dass man fast nur die Umrisse der beiden erkennt, trotzdessen stürmt das Mädchen ausgelassen ins Wasser; der Junge taumelt nur hinterher und bricht am Ufer erschöpft zusammen, da er zu betrunken ist. Chrissie (das Mädchen) schwimmt weit ins offene Meer, bis sie letztendlich vom weißen Hai grausam gerissen wird und stirbt. Bei dieser Szene passt einfach alles: Die Musik ist on point, die Umgebung, die Tageszeit, die Kamera und vorallem: Jede der psychologischen Perspektiven wird erfüllt: Chrissie ist völliger Hilflosigkeit ausgesetzt, denn ihr Freund liegt schlafend am Strand, sie ist zu weit von der Gruppe entfernt, als dass diese ihre Schreie vernehmen könnten, und sie ist ebenso zu weit im offenen Meer, sodass eine Flucht nicht infrage käme. Somit ist die Szene psychodynamisch belegt.

Zudem befindet sie sich in einer unausweichlichen Notlage, die weder zu einer geistigen Reaktionsblockierung- noch zu einem Fluchtverhalten führen könnte, da ihre Furcht dermaßen ausgeschöpft ist. Eine allgemeinpsychologische Deutung. Als letztes wären noch ihre permanenten Schreie, als sie sich ihrer Situation bewusst wird, wodurch die Szene hektisch wird. Doch Schreie allein sind keine Intensität; Chrissie kollidiert, schlägt um sich, tritt, und weint. Sie reagiert physisch auf die Situation, also differential-psychologisch. Die erste Szene aus Steven Spielbergs Mach(t)werk ist eine brilliante Darstellung des Horrors und der Verzweiflung auf dem offenen Meer.

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